Day 1. Morning Prayer.

Psalm 1. Beatus vir, qui non abiit, &c.

Wohl dem, der nicht wandelt im Rath der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder : noch sitzt, da die Spötter sitzen;

2. Sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn : und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht.

3. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen : der seine Frucht bringt zu seiner Zeit;

4. Und seine Blätter verwelken nicht : und was er macht, das gerät wohl.

5. Aber so sind die Gottlosen nicht : sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

6. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht : noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

7. Denn der Herr kennet den Weg der Gerechten : aber der Gottlosen Weg vergeht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 2. Quare fremuerunt gentes?

Warum toben die Heiden : und die Völker reden so vergeblich?

2. Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren ratschlagen miteinander : wider den Herrn und seinen Gesalbten;

3. Lasset uns zerreißen ihre Bande : und von uns werfen ihre Seile.

4. Aber der im Himmel wohnt, lacht ihrer : und der Herr spottet ihrer.

5. Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn : und mit seinem Grimm wird er sie schrecken.

6. Aber ich habe meinen König eingesetzt : auf meinem heiligen Berg Zion.

7. Ich will von der Weisheit predigen, daß der Herr zu mir gesagt hat : Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget;

8. heische von mir, so will ich dir Heiden zum Erbe geben : und der Welt Enden zum Eigentum;

9. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen : wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen.

10. So lasset euch nun weisen, ihr Könige : und laßt euch züchtigen, ihr Richter auf Erden.

11. Dient dem Herrn mit Furcht : und freut euch mit Zittern!

12. Küßt den Sohn, daß er nicht zürne und ihr umkommet auf dem Wege; denn sein Zorn wird bald entbrennen : Aber wohl allen, die auf ihn trauen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 3. Domine, quid multiplicati.

Ach Herr, wie sind meiner Feinde so viel : und setzen sich so viele wider mich!

2. Viele sagen von meiner Seele : Sie hat keine Hülfe bei Gott.

3. Aber du, Herr, bist der Schild für mich : und der mich zu Ehren setzt und mein Haupt aufrichtet.

4. Ich rufe an mit meiner Stimme den Herrn : so erhört er mich von seinem heiligen Berge.

5. Ich liege und schlafe und erwache : denn der Herr hält mich.

6. Ich fürchte mich nicht vor viel Tausenden : die sich umher wider mich legen.

7. Auf, Herr! und hilf mir, mein Gott : denn du schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne.

8. Bei dem Herrn findet man Hülfe : und deinen Segen komme über dein Volk.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 4. Cum invocarem.

Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst : sei mir gnädig und erhöre mein Gebet.

2. Liebe Herren, wie lange soll meine Ehre geschändet werden : Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lüge so gern?

3. Erkennet doch, daß der Herr seine Heiligen wunderbar führt : der Herr höret, wenn ich ihn anrufe.

4. Zürnet ihr, so sündiget nicht : Redet mit eurem Herzen auf dem Lager und harret.

5. Opfert Gerechtigkeit : und hoffet auf den Herrn.

6. Viele sagen : Wie sollte und dieser weisen, was gut ist?

7. Aber, Herr : erhebe über uns das Licht deines Antlitzes.

8. Du erfreuest mein Herz : ob jene gleich viel Wein und Korn haben.

9. Ich liege und schlafe ganz mit Frieden : denn allein du, Herr, hilfst mir, daß ich sicher wohne.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 5. Verba mea auribus.

Herr, höre meine Worte : merke auf meine Rede,

2. Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott : denn ich will vor dir beten.

3. Herr, frühe wollest du meine Stimme hören : frühe will ich mich zu dir schicken, und darauf merken.

4. Denn du bist nicht ein Gott, dem gottlos Wesen gefällt : wer böse ist, bleibt nicht vor dir.

5. Die Ruhmräthigen bestehen nicht vor deinen Augen : du bist feind allen Übelthätern.

6. Du bringst die Lügner um : der Herr hat Greuel an den Blutgierigen und Falschen.

7. Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte : und anbeten wider deinen heiligen Tempel in deiner Furcht.

8. Herr, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen : richte deinen Weg vor mir her.

9. Denn in ihrem Munde ist nichts Gewisses : ihr Inwendiges ist Herzeleid;

10. Ihr Rachen ist ein offenes Grab : mit ihren Zungen heucheln sie.

11. Schuldige sie, Gott, daß sie fallen von ihrem Vornehmen : stoße sie aus um ihrer großen Übertretungen willen; denn sie sind dir widerspenstig.

12. Laß sich freuen alle, die auf dich trauen : ewiglich laß sie rühmen, denn du beschirmst sie; fröhlich laß sein in dir, die deinen Namen lieben.

13. Denn du, Herr, segnest die Gerechten : du krönest sie mit Gnade, wie mit einem Schilde.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 1. Evening Prayer.

Psalm 6. Domine, ne in furore.

Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn : und züchtige mich nicht in deinem Grimm.

2. Herr, sei mir gnädig, denn ich bin schwach : heile mich, Herr, denn meine Gebeine sind erschrocken.

3. Und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach, du Herr, wie so lange!

4. Wende dich, Herr, und errette meine Seele : hilf mir um deiner Güte willen.

5. Denn im Tode gedenket man deiner nicht : wer will dir in der Hölle danken?

6. Ich bin so müde vom Seufzen, ich schwemme mein Bette die ganze Nacht : und netze mit meinen Thränen mein Lager.

7. Meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, und ist alt geworden : denn ich allenthalben geängstiget werde.

8. Weichet von mir, alle Übeltäter : denn der Herr hört mein Weinen.

9. Der Herr höret mein Flehen : mein Gebet nimmt der Herr an.

10. Es müssen alle meine Feinde zu Schanden werden, und sehr erschrecken : sich zurück kehren, und zu Schanden werden plötzlich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 7. Domine, Deus meus.

Auf dich, Herr, traue ich, mein Gott : Hilf mir von allen meinen Verfolgern, und errette mich.

2. Daß sie nicht wie Löwen meine Seele erhaschen, und zerreißen : weil kein Erretter da ist.

3. Herr, mein Gott, habe ich solches gethan : und ist Unrecht in meinen Händen;

4. Habe ich Böses vergolten denen, so friedlich mit mir lebten : oder die, so mir ohne Ursach feind waren, beschädiget;

5. So verfolge mein Feind meine Seele, und ergreife sie : und trete mein Leben zu Boden, und lege meine Ehre in den Staub.

6. Stehe auf, Herr, in deinem Zorn, erhebe dich über den Grimm meiner Feinde : und hilf mir wieder in das Amt, das du mir befohlen hast,

7. Daß sich die Leute wieder zu dir sammeln : und um derselben willen komme wieder empor.

8. Der Herr ist Richter über die Leute : Richte mich, Herr, nach meiner Gerechtigkeit und Frömmigkeit.

9. Laß der Gottlosen Bosheit ein Ende werden : und fördere die Gerechten;

10. Denn du, gerechter Gott : prüfest Herzen und Nieren.

11. Mein Schild ist bei Gott : der den frommen Herzen hilft.

12. Gott ist ein rechter Richter : und ein Gott, der täglich drohet.

13. Will man sich nicht bekehren : so hat er sein Schwert gewetzet und seinen Bogen gespannet und zielet,

14. Und hat darauf geleget tödtliche Geschosse : seine Pfeile hat er zugerichtet zu verderben.

15. Siehe, der hat Böses im Sinn, mit Unglück ist er schwanger : er wird aber einen Fehl gebären.

16. Er hat eine Grube gegraben und ausgeführet : und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat,

17. Sein Unglück wird auf seinen Kopf kommen : und sein Frevel auf seinen Scheitel fallen.

18. Ich danke dem Herrn um seiner Gerechtigkeit willen : und will loben den Namen des Herrn, des Allerhöchsten.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 8. Domine, Dominus noster.

Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen : da man dir danket im Himmel!

2. Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet, um deiner Feinde willen : daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.

3. Denn ich werde sehen die Himmel, deiner Finger Werk : den Mond und die Sterne, die du bereitest.

4. Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkest : und des Menschen Kind, daß du sich seiner annimmst?

5. Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von Gott verlassen sein : aber mit Ehre und Schmuck wirst du ihn krönen.

6. Du wirst ihn zum Herrn machen über deiner Hände Werk : Alles hast du unter seine Füße gethan.

7. Schafe und Ochsen allzumal : dazu auch die wilden Thiere;

8. Die Vögel unter dem Himmel : und die Fische im Meer, und was im Meer gehet.

9. Herr, unser Herrscher : wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 2. Morning Prayer.

Psalm 9. Confitebor tibi.

Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen : und erzähle alle deine Wunder.

2. Ich freue mich und bin fröhlich in dir : und lobe deinen Namen, du Allerhöchster,

3. Daß du meine Feinde hinter sich getrieben hast : sie sind gefallen und umgekommen vor dir.

4. Denn du führest mein Recht und Sache aus : du sitzest auf dem Stuhl ein rechter Richter.

5. Du schiltst die Heiden, und bringest die Gottlosen um : ihren Namen vertilgest du immer und ewiglich.

6. Die Schwerter des Feindes haben ein Ende : die Städte hast du umgekehret; ihr Gedächtniß ist umgekommen sammt ihnen.

7. Der Herr aber bleibet ewiglich : er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht.

8. Und er wird den Erdboden recht richten : und die Leute regieren rechtschaffen.

9. Und der Herr ist des Armen Schutz : ein Schutz in der Noth.

10. Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen : denn du verlässest nicht, die dich, Herr, suchen.

11. Lobet den Herr, der zu Zion wohnet; verkündiget unter den Leuten sein Thun.

12. Denn er gedenket und fraget nach ihrem Blut : er vergißt nicht des Schreiens der Armen.

13. Herr, sei mir gnädig, siehe an mein Elend unter den Feinden : der du mich erhebest aus den Thoren des Todes,

14. Auf daß ich erzähle all deinen Preis in den Thoren der Tochter Zion : daß ich fröhlich sei über deine Hülfe.

15. Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie zugerichtet hatten : ihr Fuß ist gefangen im Netz, das sie gestellet hatten.

16. So erkennet man, daß der Herr Recht schaffet : Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände, durch das Wort.

17. Ach, daß die Gottlosen müßten zur Hölle gekehrt werden : alle Heiden, die Gottes vergessen.

18. Denn er wird des Armen nicht so ganz vergessen : und die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.

19. Herr, stehe auf, daß Menschen nicht Überhand kriegen; laß alle Heiden vor dir gerichtet werden.

20. Gib ihnen, Herr, einen Meister : daß die Heiden erkennen, daß sie Menschen sind.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 10. Ut quid, Domine?

Herr, warum trittst du so ferne : verbirgst dich zur Zeit der Noth?

2. Weil der Gottlose Übermuth treibet, muß der Elende leiden : sie hängen sich an einander, und erdenken böse Tücke.

3. Denn der Gottlose rühmt sich seines Muthwillens : und der Geizige senet sich, und lästert den Herrn.

4. Der Gottlose ist so stolz un zornig, daß er nach Niemand fragt : in allen seinen Tücken hält er Gott für nichts.

5. Er fährt fort mit seinem Thun immerdar : deine Gerichte sind ferne von ihm; er handelt trotzig mit allen seinen Feinden.

6. Er spricht in seinem Herzen; Ich werde nimmermehr darnieder liegen : es wird für und für keine Noth haben.

7. Sein Mund ist voll Fluchens, Falsches und Trugs : seine Zunge richtet Mühe und Arbeit an.

8. Er sitzet und lauert in den Höfen : er erwürget die Unschuldigen heimlich, seine Augen halten auf die Armen.

9. Er lauert im Verborgenen : wie ein Löwe in der Höhle.

10. Er lauert, daß er den Elenden erhasche : und erhaschet ihn, wenn er ihn in sein Netz ziehet.

11. Erzerschlägt und drücket nieder : und stößt zu Boden den Armen mit Gewalt.

12. Er spricht in seinem Herzen; Gott hat es vergessen : er hat sein Antlitz verborgen, er wird es nimmermehr sehen.

13. Stehe auf, Herr Gott, erhebe deine Hand : vergiß der Elenden nicht.

14. Warum soll der Gottlose Gott lästern : und in seinem Herzen sprechen; Du fragest nicht darnach?

15. Du siehest ja : denn du schauest das Elend und Jammer.

16. Es stehet in deinen Händen : die Armen befehlen es dir, du bist der Waisen Helfer.

17. Zerbrich den Arm des Gottlosen, und suche das Böse : so wird man sein gottloses Wesen nimmer finden.

18. Der Herr ist König immer und ewiglich : die Heiden müssen aus seinem Lande umkommen.

19. Das Verlangen der Elenden hörest du, Herr : ihr Herz ist gewiß, daß dein Ohr darauf merket,

20. Daß du Recht schaffest dem Waisen und Armen : daß der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 11. In Domino confido.

Ich traue auf den Herr : Wie sagt ihr denn zu meiner Seele, sie soll fliegen wie ein Vogel auf eure Berge?

2. Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen, und legen ihre Pfeile auf die Sehnen : damit heimlich zu schießen die Frommen.

3. Denn sie reißen den Grund um : was sollte der Gerechte ausrichten?

4. Der Herr ist in seinem heiligen Tempel : des Herrn Stuhl ist im Himmel;

5. Seine Augen sehen darauf : seine Augenlieder prüfen die Menschenkinder.

6. Der Herr prüfet den Gerechten : seine Seele hasset den Gottlosen, und die gerne freveln.

7. Er wird regnen lassen über die Gottlosen Blitz, Feuer und Schwefel : und wird ihnen ein Wetter zum Lohn geben.

8. Der Herr ist gerecht und hat Gerechtigkeit lieb : darum daß ihre Angesichter schauen auf das da recht ist.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 2. Evening Prayer.

Psalm 12. Salvum me fac.

Hilf, Herr, die Heiligen haben abgenommen : und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern.

2. Einer redet mit dem Andern unnütze Dinge : und heucheln, und lehren aus uneinigem Herzen.

3. Der Herr wolle ausrotten alle Heuchelei : und die Zunge, die da stolz redet;

4. Die da sagen: Unsere Zunge soll Überhand haben : und gebühret zu reden; wer ist unser Herr?

5. Weil denn die Elenden verstöret werden : und die Armen seufzen,

6. Will ich auf, spricht der Herr : ich will Hülfe schaffen, daß man getrost lehren soll.

7. Die Rede des Herrn ist lauter : wie durchläutert Silber im irdenen Tiegel, bewähret siebenmal.

8. Du, Herr, wollest sie bewahren : und uns behüten vor diesem Geschlecht ewiglich.

9. Denn es wird allenthalben voll Gottloser : wo solche lose Leute unter den Menschen herrschen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 13. Usque quo, Domine?

Herr, wie lange willst du mein so gar vergessen : wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?

2. Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele, und mich ängsten in meinem Herzen täglich : wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?

3. Schaue doch, und erhöre mich, Herr, mein Gott : erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tode entschlafe;

4. Daß nicht mein Feind rühme, er sei meiner mächtig geworden : und meine Widersacher sich nicht freuen, daß ich niederlage.

5. Ich hoffe aber darauf, daß du so gnädig bist : mein Herz freuet sich, daß du so gerne hilfst.

6. Ich will dem Herrn singen : daß er so wohl an mir thut.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 14. Dixit insipiens.

Die Thoren sprechen in ihrem Herzen : Es ist kein Gott.

2. Sie taugen nichts, und sind ein Greuel mit ihrem Wesen : da ist keiner, der Gutes thue.

3. Der Herr schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder : daß er sehe, ob Jemand klug sei, und nach Gott frage.

4. Aber sie sind Alle abgewichen und allesammt untüchtig : da ist Keiner, der Gutes thue, auch nicht Einer.

5. Ihr Schlund ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen handeln sie trüglich : Otterngift ist unter ihren Lippen;

6. Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit : ihre Füße sind eilend Blut zu vergießen;

7. In ihren Wegen ist eitel Unfall und Herzeleid; und den Weg des Friedens wissen sie nicht : es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.

8. Will denn der Übeltäter keiner das merken, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren : aber den Herrn rufen sie nicht an?

9. Daselbst fürchten sie sich : aber Gott ist bei dem Geschlecht der Gerechten.

10. Ihr schändet des Armen Rath : aber Gott ist seine Zuversicht.

11. Ach, daß die Hülfe aus Zion über Israel käme, und der Herr sein gefangen Volk erlösete : So würde Jakob fröhlich sein, und Israel sich freuen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 3. Morning Prayer.

Psalm 15. Domine, quis habitabit?

Herr, wer wird wohnen in deiner Hütte : wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge?

2. Wer ohne Wandel einher gehet : und recht thut, und redet die Wahrheit von Herzen;

3. Wer mit seiner Zunge nicht verleumdet, und seinen Nächstem kein Arges thut : und seinen Nächsten nicht schmähet;

4. Wer die Gottlosen nichts achtet : sondern ehret die Gottesfürchtigen;

5. Wer seinem Nächsten schwöret : und hält es;

6. Wer sein Geld nicht auf Wucher gibt : und nimmt nicht Geschenk über den Unschuldigen.

7. Wer das thut : der wird wohl bleiben.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 16. Conserva me, Domine.

Bewahre mich Gott : denn ich traue auf dich.

2. Ich habe gesagt zu dem Herrn : Du bist ja der Herr, ich muß deinetwegen leiden,

3. Für den Heiligen, so auf Erden sind, und für den Herrlichen : an denen habe ich alles mein Gefallen.

4. Aber jene, die einem Andern nacheilen : werden großes Herzeleid haben.

5. Ich will ihres Trankopfers mit dem Blute nicht opfern : noch ihren Namen in meinem Munde führen.

6. Der Herr aber ist mein Gut und mein Theil : du erhältst mein Erbtheil.

7. Das Loos ist mir gefallen aufs Liebliche : mir ist ein schön Erbtheil geworden.

8. Ich lobe den Herrn, der mir gerathen hat : auch züchtigen mich meine Nieren des Nachts.

9. Ich habe den Herrn allezeit vor Augen : denn er ist mir zur Rechten, darum werde ich wohl bleiben.

10. Darum freuet sich mein Herz, und meine Ehre ist fröhlich : auch mein Fleisch wird sicher liegen.

11. Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen : und nicht zugeben, daß dein Heiliger verwese.

12. Du thust mir kund den Weg zum Leben : vor dir ist Freude die Fülle, und liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 17. Exaudi, Domine.

Herr, erhöre die Gerechtigkeit, merke auf mein Geschrei : vernimm mein Gebet, das nicht aus falschem Munde gehet.

2. Sprich du in meiner Sache : und schaue du auf das Recht.

3. Du prüfest mein Herz, und besuchest es des Nachts, und läuterst mich, und findest nichts : Ich habe mir vorgesetzt, daß mein Mund nicht soll übertreten.

4. Ich bewahre mich in dem Wort deiner Lippen vor Menschen-Werk, auf dem Wege des Mörders.

5. Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen : daß meine Tritte nicht gleiten.

6. Ich rufe zu dir, daß du, Gott, wollest mich erhören : neige deine Ohren zu mir, höre meine Rede.

7. Beweise deine wunderbare Güte, du Heiland derer, die dir vertrauen : wider die, so sich wider deine rechte Hand setzen.

8. Behüte mich wie einen Augapfel im Auge : beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel,

9. Vor den Gottlosen, die mich verstören : vor meinen Feinden, die um und um nach meiner Seele stehen.

10. Ihre Fetten halteen zusammen : sie reden mit ihrem Munde stolz.

11. Wo wir gehen, so umgeben sie uns : ihre Augen richten sie dahin, daß sie uns zur Erde stürzen;

12. Gleichwie ein Löwe, der des Raubes begehret : wie ein junger Löwe, der in der Höhle sitzet.

13. Herr, mache dich auf, überwältige ihn, und demüthige ihn : errette meine Seele von dem Gottlosen mit deinem Schwert.

14. Von den Leuten deiner Hand, Herr, von den Leuten dieser Welt : welche ihr Theil haben in ihrem Leben, welchen du den Bauch füllest mit deinem Schatz,

15. Die da Kinder die Fülle haben : und lassen ihr Übriges ihren Jungen.

16. Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit : ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bilde.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 3. Evening Prayer.

Psalm 18. Diligam te, Domine.

Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke; Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter : mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz.

2. Ich will den Herrn loben und anrufen : so werde ich von meinen Feinden erlöset.

3. Denn es umfingen mich des Todes Bande : und die Bäche Belials erschreckten mich.

4. Der Hölle Bande umfingen mich : und des Todes Stricke überwältigten mich.

5. Wenn mir angst war, so rufe ich den Herrn an : und schrie zu meinem Gott;

6. So erhöret er meine Stimme von seinem Tempel : und mein Geschrei kommt vor ihn zu seinen Ohren.

7. Die Erde bebte, und ward bewegt : und die Grundfesten der Berge regeten sich und bebeten, da er zornig war.

8. Dampf ging von seiner Nase : und verzehrend Feuer von seinem Munde, daß es davon blitzte.

9. Er neigte den Himmel, und fuhr herab : und Dunkel war unter seinen Füßen.

10. Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher : er schwebete auf den Fittichen des Windes.

11. Sein Gezelt um ihn her war finster : und schwarze dicke Wolken, darinnen er verborgen war.

12. Vom Glanz vor ihm trenneten sich die Wolken : mit Hagel und Blitzen.

13. Und der Herr donnerte im Himmel : und der Höchste ließ seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen.

14. Er schoß seine Strahlen, und zerstreute sie : er ließ sehr blitzen, und schreckte sie.

15. Da sah man das Bett der Wassergüsse, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt, Herr : von deinem Schelten, von dem Odem und Schnauben deiner Nase.

16. Er schickte aus von der Höhe, und holte mich : und zog mich aus großen Wassern.

17. Er errettete mich von meinen starken Feinden : von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren,

18. Die mich überwältigten zur Zeit meines Unfalls : und der Herr ward meine Zuversicht.

19. Und er führte mich aus in den Raum : er riß mich heraus, denn er hatte Lust zu mir.

20. Der Herr thut wohl an mir, nach meiner Gerechtigkeit : er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände.

21. Denn ich halte die Wege des Herrn : und bin nicht gottlos wider meinen Gott.

22. Denn alle seine Rechte habe ich vor Augen : und seine Gebote werfe ich nicht von mir.

23. Sondern ich bin ohne Wandel vor ihm : und hüte mich vor Sünden.

24. Darum vergilt mir der Herr nach meiner Gerechtigkeit : nach der Reinigkeit meiner Hände vor seinen Augen.

25. Bei den Heiligen bist du heilig : und bei den Frommen bist du fromm,

26. Und bei den Reinen bist du rein : und bei den Verkehrten bist du verkehrt.

27. Denn du hilfst dem elenden Volk : und die hohen Augen niedrigest du.

28. Denn du erleuchtest meine Leuchte : der Herr, mein Gott, macht meine Finsterniß Licht.

29. Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschmeißen : und mit meinem Gott über die Mauer springen.

30. Gottes Wege sind ohne Wandel, die Reden des Herrn sind durchläutert : Er ist ein Schild Allen, die ihm vertrauen.

31. Denn wo ist ein Gott, ohne der Herr : oder ein Hort, ohne unser Gott?

32. Gott rüstet mich mit Kraft : und macht meine Wege ohne Wandel.

33. Er macht meine Füße gleich den Hirschen : und stellet mich auf meine Höhe.

34. Er lehret meine Hand streiten : und lehret meinen Arm einen ehernen Bogen spannen.

35. Und gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stärket mich : und wenn du mich demüthigst, machst du mich groß.

36. Du machst unter mir Raum zu gehen : daß meine Knöchel nicht gleiten.

37. Ich will meinen Feinden nachjagen, und sie ergreifen : und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe.

38. Ich will sie zerschmeißen, und sollen mir nicht widerstehen : sie müssen unter meine Füße fallen.

39. Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit : du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen.

40. Du gibst mir meine Feinde in die Flucht : daß ich meine Hasser verstöre.

41. Sie rufen, aber da ist kein Helfer : zum Herrn, aber er antwortet ihnen nicht.

42. Ich will sie zerstoßen, wie Staub vor dem Winde : ich will sie wegräumen, wie den Koth auf der Gasse.

43. Du hilfst mir von dem zänkischen Volk : und machst mich zum Haupt unter den Heiden;

44. Ein Volk, das ich nicht kannte : dienet mir.

45. Es gehorchet mir mit gehorsamen Ohren : ja, den fremden Kindern hat es wider mich gefehlet.

46. Die fremden Kinder verschmachten : und zappeln in ihren Banden.

47. Der Herr lebt, und gelobt sei mein Hort : und der Gott meines Heils müsse erhoben werden.

48. Der Gott, der mir Rache gibt : und zwinget die Völker unter mich;

49. Der mich errettet von meinen Feinden, und erhöhet mich aus denen, die sich wider mich setzen : du hilfst mir von den Frevlern.

50. Darum will ich dir danken, Herr, unter den Heiden : und deinem Namen lobsingen,

51. Der seinem Könige großes Heil beweiset : und wohlthut seinem Gesalbten, David, und seinem Samen ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 4. Morning Prayer.

Psalm 19. Caeli enarrant.

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes : und die Feste verkündiget seiner Hände Werk.

2. Ein Tag sagt es dem andern : und Eine Nacht thut es kund der andern.

3. Es ist keine Sprache noch Rede : da man nicht ihre Stimme höre.

4. Ihre Schnur gehet aus in alle Lande : und ihre Rede an der Welt Ende.

5. Er hat der Sonne eine Hütte an denselbigen gemacht : und dieselbige gehet heraus, wie ein Bräutigam aus seiner Kammer, und freuet sich wie ein Held, zu laufen den Weg.

6. Sie gehet auf an einem Ende des Himmels, und läuft um bis wieder an dasselbe Ende : und bleibet nichts vor ihrer Hitze verborgen.

7. Das Gesetz des Herrn ist ohne Wandel, und erquicket die Seele : Das Zeugnis des Herrn ist gewiß, und macht die Albernen weise.

8. Die Befehle des Herrn sind richtig, und erfreuen das Herz : die Gebote des Herrn sind lauter, und erleuchten die Augen.

9. Die Furcht des Herrn ist rein und bleibet ewiglich : Die Rechte des Herrn sind wahrhaftig, allesammt gerecht.

10. Sie sind köstlicher, denn Gold und viel feines Gold : sie sind süßer, denn Honig und Honigseim.

11. Auch wird dein Knecht durch sie erinnert : und wer sie hält, der hat großen Lohn.

12. Wer kann merken, wie oft er fehlet : verzeihe mir die verborgenen Fehler.

13. Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, daß sie nicht über mich herrschen : so werde ich ohne Wandel sein, und unschuldig bleiben großer Missethat.

14. Laß dir wohlgefallen die Rede meines Mundes : und das Gespräch meines Herzens vor dir,

15. Herr, mein Hort : und mein Erlöser.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 20. Exaudiat te Dominus.

Der Herr erhöre dich in der Noth : der Name des Gottes Jakobs schütze dich!

2. Er sende dir Hülfe vom Heiligthum : und stärke dich aus Zion.

3. Er gedenke all deines Speisopfers : und dein Brandopfer müsse fett sein.

4. Er gebe dir, was dein Herz begehret : und erfülle alle deine Anschläge.

5. Wir rühmen, daß du uns hilfst, und im Namen unsers Gottes werfen wir Panier auf : der Herr gewähre dich aller deiner Bitte.

6. Nun merke ich, daß der Herr seinem Gesalbten hilft, und erhöret ihn in seinen heiligen Himmel : seine rechte Hand hilft gewaltiglich.

7. Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse : wir aber denken an den Namen des Herrn, unsers Gottes.

8. Sie sind niedergestürzt und gefangen : wir aber stehen aufgerichtet.

9. Hilf, Herr! der König erhöre uns : wenn wir rufen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 21. Domine, in virtute tua.

Herr, der König freut sich in deiner Kraft : und wie sehr fröhlich ist er über deine Hülfe!

2. Du gibst ihm seines Herzens Wunsch : und weigerst nicht, was sein Mund bittet.

3. Denn du überschüttest ihn mit gutem Segen : du setzest eine goldene Krone auf sein Haupt.

4. Er bittet dich um das Leben : so gibst du ihm langes Leben immer und ewiglich.

5. Er hat große Ehre an deiner Hülfe : du legst Lob und Schmuck auf ihn.

6. Denn du setzest ihn zum Segen ewiglich : du erfreuest ihn mit Freuden deines Antlitzes.

7. Denn der König hoffet auf den Herrn : und wird durch die Güte des Höchsten fest bleiben.

8. Deine Hand wird finden alle deine Feinde : deine Rechte wird finden, die dich hassen.

9. Du wirst sie machen wie ein Feuerofen, wenn du darein sehen wirst : der Herr wird sie verschlingen in seinem Zorn; Feuer wird sie fressen.

10. Ihre Frucht wirst du umbringen vom Erdboden : und ihren Samen von den Menschenkindern.

11. Denn sie gedachten dir Übles zu thun : und machten Anschläge, die sie nicht konnten ausführen.

12. Denn du wirst sie zur Schulter machen : mit deiner Sehne wirst du wider ihr Antlitz zielen.

13. Herr, erhebe dich in deiner Kraft : so wollen wir singen und loben deine Macht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 4. Evening Prayer.

Psalm 22. Deus, Deus meus.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen : ich heule, aber meine Hülfe ist ferne.

2. Mein Gott, des Tages rufe ich, so antwortest du nicht : und des Nachts schweige ich auch nicht.

3. Aber du bist heilig : der du wohnest unter dem Lobe Israels.

4. Unsere Väter hofften auf dich : und da sie hofften, halfst du ihnen aus.

5. Zu dir schrieen sie, und wurden errettet : sie hofften auf dich, und wurden nicht zu Schanden.

6. Ich aber bin ein Wurm, und kein Mensch : ein Spott der Leute, und Verachtung des Volks.

7. Alle, die mich sehen, spotten meiner : sperren das Maul auf, und schütteln den Kopf;

8. Er klage es dem Herrn, der helfe ihm aus : und errette ihn, hat er Lust zu ihm.

9. Denn du hast mich aus meiner Mutter Leib gezogen; du warest meine Zuversicht, da ich noch an meiner Mutter Brüsten war.

10. Auf dich bin ich geworfen aus Mutterleibe : du bist mein Gott von meiner Mutter Leibe an.

11. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe : denn es ist hier kein Helfer.

12. Große Farren haben mich umgeben : fette Ochsen haben mich umringet;

13. Ihren Rachen sperren sie auf wider mich : wie ein brüllender und reißender Löwe.

14. Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Gebeine haben sich zertrennet : mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzes Wachs.

15. Meine Kräfte sind vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebet an meinem Gaumen : und du legest mich in des Todes Staub.

16. Denn die Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat sich um mich gemacht : sie haben meine Hände und Füße durchgraben.

17. Ich möchte alle meine Gebeine zählen : sie aber schauen, und sehen ihre Lust an mir.

18. Sie theilen meine Kleider unter sich : und werfen das Loos um mein Gewand.

19. Aber du, Herr, sei nicht ferne : meine Stärke, eile, mir zu helfen.

20. Errette meine Seele vom Schwert : meine Einsame von den Hunden.

21. Hilf mir aus dem Rachen des Löwen : und errette mich von den Einhörnern.

22. Ich will deinen Namen predigen meinen Brüdern : ich will dich in der Gemeinde rühmen.

23. Rühmet den Herrn, die ihr ihn fürchtet : es ehre ihn aller Same Jakobs, und vor ihm scheue sich aller Same Israels.

24. Denn er hat nicht verachtet noch verschmähet das Elend des Armen : und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen, und da er zu ihm schrie, hörete er es.

25. Dich will ich preisen in der großen Gemeinde : ich will mein Gelübde bezahlen vor denen, die ihn fürchten.

26. Die Elenden sollen essen, daß sie satt werden, und die nach dem Herrn fragen, werden ihn preisen : euer Herz soll ewiglich leben.

27. Es werde gedacht aller Welt Enden, daß sie sich zum Herrn bekehren : und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden.

28. Denn der Herr hat ein Reich : und er herrschet unter den Heiden.

29. Alle Fetten auf Erden : werden essen und anbeten;

30. Vor ihm werden Kniee beugen Alle, die im Staube liegen : und die so kümmerlich leben.

31. Er wird einen Samen haben, der ihm dienet : vom Herrn wird man verkündigen zu Kindeskind.

32. Sie werden kommen, und seine Gerechtigkeit predigen : dem Volk, das geboren wird, daß er es thut.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 23. Dominus regit me.

Der Herr ist mein Hirte : mir wird nichts mangeln.

2. Er weidet mich auf grüner Aue : und führet mich zum frischen Wasser;

3. Er erquicket meine Seele : er führet mich auf rechter Straße, um seines Namens willen.

4. Und ob ich schon wanderte im finstern Thal, fürchte ich kein Unglück : denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab trösten mich.

5. Du bereitest vor mir einen Tisch wider meine Feinde : Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

6. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Lebenlang : und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 5. Morning Prayer.

Psalm 24. Domini est terra.

Die Erde ist des Herrn, und was darinnen ist : der Erdboden, und was darauf wohnet.

2. Denn er hat ihn an die Meere gegründet : und an den Wassern bereitet.

3. Wer wird auf des Herrn Berg gehen : Und wer wird stehen auf seiner heiligen Stätte?

4. Der unschuldige Hände hat, und reines Herzens ist : der nicht Lust hat zu loser Lehre und schwöret nicht fälschlich;

5. Der wird den Segen vom Herrn empfangen : und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.

6. Das ist das Geschlecht, das nach ihm fraget : das da suchet dein Antlitz, Jakob.

7. Machet die Thore weit, und die Thüren in der Welt hoch : daß der König der Ehren einziehe.

8. Wer ist derselbe König der Ehren : Es ist der Herr stark und mächtig, der Herr mächtig im Streit.

9. Machet die Thore weit, und die Thüren in der Welt hoch : daß der König der Ehren einziehe.

10. Wer ist derselbe König der Ehren : Es ist der Herr Zebaoth, er ist der König der Ehren.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 25. Ad te, Domine, levavi.

Nach dir, Herr, verlanget mich; mein Gott, ich hoffe auf dich : laß mich nicht zu Schanden werden, daß sich meine Feinde nicht freuen über mich.

2. Denn Keiner wird zu Schanden, der dein harret : aber zu Schanden müssen sie werden, die losen Verächter.

3. Herr, zeige mir deine Wege : und lehre mich deine Steige.

4. Leite mich in deiner Wahrheit, und lehre mich : denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich deiner.

5. Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit : und an deine Güte, die von der Welt her gewesen ist.

6. Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen : gedenke aber mein nach deiner Barmherzigkeit um deiner Güte willen.

7. Der Herr ist gut und fromm : darum unterweiset er die Sünder auf dem Wege;

8. Er leitet die Elenden recht : und lehret die Elenden seinen Weg.

9. Die Wege des Herrn sind eitel Güte und Wahrheit : denen, die seinen Bund und Zeugniß halten.

10. Um deines Namens willen, Herr : sei gnädig meiner Missethat, die da groß ist.

11. Wer ist der, der den Herrn fürchtet : er wird ihn unterweisen den besten Weg,

12. Seine Seele wird im Guten wohnen : und sein Same wird das Land besitzen.

13. Das Geheimnis des Herrn ist unter denen, die ihn fürchten : und seinen Bund läßt er sie wissen.

14. Meine Augen sehen stets zu dem Herrn : denn er wird meinen Fuß aus dem Netz ziehen.

15. Wende dich zu mir, und sei mir gnädig : denn ich bin einsam und elend.

16. Die Angst meines Herzens ist groß : führe mich aus meinen Nöthen.

17. Siehe an meinen Jammer und elend : und vergib mir alle meine Sünde.

18. Siehe, daß meiner Feinde so viel ist : und hassen mich aus Frevel.

19. Bewahre meine Seele, und errette mich : laß mich nicht zu Schanden werden, denn ich traue auf dich.

20. Schlecht und recht, das behüte mich : denn ich harre deiner.

21. Gott, erlöse Israel : aus aller seiner Noth.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 26. Judica me, Domine.

Herr, schaffe mir Recht, denn ich bin unschuldig : Ich hoffe auf den Herrn, darum werde ich nicht fallen.

2. Prüfe mich, Herr, und versuche mich : läutere meine Nieren und mein Herz.

3. Denn deine Güte ist vor meinen Augen : und ich wandle in deiner Wahrheit.

4. Ich sitze nicht bei den eiteln Leuten : und habe nicht Gemeinschaft mit den Falschen.

5. Ich hasse die Versammlung der Boshaftigen : und sitze nicht bei den Gottlosen.

6. Ich wasche meine Hände in Unschuld : und halte mich, Herr, zu deinem Altar,

7. Da man höret die Stimme des Dankens : und da man prediget alle deine Wunder.

8. Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses : und den Ort, da deine Ehre wohnet.

9. Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern : noch mein Leben mit den Blutdürstigen,

10. Welche mit böser Tücken umgehen : und nehmen gerne Geschenke.

11. Ich aber wandle unschuldig : Erlöse mich und sei mir gnädig.

12. Mein Fuß gehet richtig : Ich will dich loben, Herr, in den Versammlungen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 5. Evening Prayer.

Psalm 27. Dominus illuminatio.

Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten : Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?

2. Darum, so die Bösen, meine Widersacher und Feinde, an mich wollen, mein Fleisch zu fressen : müssen sie anlaufen und fallen.

3. Wenn sich schon ein Heer wider mich leget, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht : wenn sich Krieg wider mich erhebet, so verlasse ich mich auf ihn.

4. Eins bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne : daß ich im Hause des Herrn bleiben möge mein Lebenlang, zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn, und seinen Tempel zu besuchen.

5. Denn er decket mich in seiner Hütte zur bösen Zeit : er verbirgt mich heimlich in seinem Gezelt, und erhöhet mich auf einem Felsen;

6. Und wird nun erhöhen mein Haupt : über meine Feinde, die um mich sind.

7. So will ich in seiner Hütte Lob opfern : ich will singen und lobsagen dem Herrn.

8. Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe : sei mir gnädig, und erhöre mich.

9. Mein Herz hält dir vor dein Wort; Ihr sollt mein Antlitz suchen : Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz.

10. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir : und verstoße nicht im Zorn deinen Knecht;

11. Denn du bist meine Hülfe : Laß mich nicht, und thue nicht von mir die Hand ab, Gott, mein Heil.

12. Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich : aber der Herr nimmt mich auf.

13. Herr, weise mir deinen Weg : und leite mich auf richtiger Bahn, um meiner Feinde willen.

14. Gib mich nicht in den Willen meiner Feinde : denn es stehen falsche Zeugen wider mich, und thun mir Unrecht ohne Scheu.

15. Ich glaube aber doch : daß ich sehen werde das Gute des Herrn im Lande der Lebendigen.

16. Harre des Herrn : sei getrost und unverzagt, und harre des Herrn.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 28. Ad te, Domine.

Wenn ich rufe zu dir, Herr, mein Hort : so schweige mir nicht, auf daß nicht, wo du schweigest, ich gleich werde denen, die in die Hölle fahren.

2. Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie : wenn ich meine Hände aufhebe zu deinem heiligen Chor.

3. Ziehe mich nicht hin unter den Gottlosen und unter den Übelthätern : die freundlich reden mit ihrem Nächsten und haben Böses im Herzen.

4. Gib ihnen nach ihrer That : und nach ihrem bösen Wesen.

5. Gib ihnen nach den Werken ihrer Hände : vergilt ihnen, was sie verdienet haben.

6. Denn sie wollen nicht achten auf das Thun des Herrn, noch auf die Werke seiner Hände : darum wird er sie zerbrechen und nicht bauen.

7. Gelobet sei der Herr : denn er hat erhöret die Stimme meines Flehens.

8. Der Herr ist meine Stärke und mein Schild, auf ihn hoffet mein Herz, und mir ist geholfen : und mein Herz ist fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Liede.

9. Der Herr ist meine Stärke : er ist die Stärke, die seinem Gesalbten hilft.

10. Hilf deinem Volk, und segne dein Erbe : und weide sie, und erhöhe sie ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 29. Afferte Domino.

Bringet her dem Herrn, ihr Gewaltigen : bringet her dem Herrn Ehre und Stärke.

2. Bringet dem Herrn Ehre seines Namens : betet an den Herrn in heiligen Schmuck.

3. Die Stimme des Herrn gehet auf den Wassern : der Gott der Ehren donnert, der Herr auf großen Wassern;

4. Die Stimme des Herrn gehet mit Macht : die Stimme des Herrn gehet herrlich.

5. Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern : der Herr zerbricht die Zedern auf Libanon,

6. Und machet sie löcken wie ein Kalb : den Libanon und Sirion, wie ein junges Einhorn;

7. Die Stimme des Herrn sprühet Feuerflammen; die Stimme des Herrn erregt die Wüste : die Stimme des Herrn erregt die Wüste Kades;

8. Die Stimme des Herrn erregt die Hinden, und entblößet die Wälder : und in seinem Tempel wird ihm Jedermann Ehre sagen.

9. Der Herr sitzet, eine Sündfluth anzurichten : Und der Herr bleibt ein König in Ewigkeit.

10. Der Herr wird seinem Volk Kraft geben : der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 6. Morning Prayer.

Psalm 30. Exaltabo te, Domine.

Ich preise dich, Herr, denn du hast mich erhöhet : und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen.

2. Herr, mein Gott, da ich schrie zu dir : machtest du mich gesund.

3. Herr, du hast meine Seele aus der Hölle geführet : du hast mich lebendig behalten, da die in die Hölle fuhren.

4. Ihr Heiligen lobsinget dem Herrn : danket und preiset seine Heiligkeit.

5. Denn sein Zorn währet einen Augenblick, und er hat Luft zum Leben : den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens die Freude.

6. Ich aber sprach, da es mir wohl ging : Ich werde nimmermehr darnieder liegen.

7. Denn, Herr, durch dein Wohlgefallen hast du meinen Berg stark gemacht : aber da du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.

8. Ich will, Herr, rufen zu dir : dem Herrn will ich flehen.

9. Was ist nütze an meinem Blut : wenn ich todt bin.

10. Wird dir auch der Staub danken : und deine Treue verkündigen?

11. Herr, höre, und sei mir gnädig : Herr, sei mein Helfer.

12. Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen : du hast meinen Sack ausgezogen, und mich mit Freuden gegürtet,

13. Auf daß dir lobsinge meine Ehre, und nicht stille werde : Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 31. In te, Domine, speravi.

Herr, auf dich traue ich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden : errette mich durch deine Gerechtigkeit.

2. Neige deine Ohren zu mir : eilend hilf mir.

3. Sei mir ein starker Fels, und eine Burg : daß du mir helfest.

4. Denn du bist mein Fels und meine Burg : Und um deines Namens willen wolltest du mich leiten und führen.

5. Du wollest mich aus dem Netz ziehen, daß sie mir gestellet haben : denn du bist meine Stärke.

6. In deine Hände befehle ich meinen Geist : du hast mich erlöset, Herr, du treuer Gott.

7. Ich hasse, die da halten auf lose Lehre : ich hoffe aber auf den Herrn.

8. Ich freue mich und bin fröhlich über deiner Güte : daß du mein Elend ansiehest, und erkennest meine Seele in der Noth,

9. Und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes : du stellest meine Füße auf weiten Raum.

10. Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst : meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, dazu meine Seele und mein Bauch.

11. Denn mein Leben hat abgenommen vor Betrübniß : und meine Zeit vor Seufzen.

12. Meine Kraft ist verfallen vor meiner Missethat : und meine Gebeine sind verschmachtet.

13. Es gehet mir so übel, daß ich bin eine große Schmach geworden meinen Nachbarn, und eine Scheu meinen Verwandten : die mich sehen auf der Gasse fliehen vor mir.

14. Meiner ist vergessen im Herzen, wie eines Todten : ich bin geworden, wie ein zerbrochen Gefäß.

15. Denn Viele schelten mich übel, daß Jedermann sich vor mir scheuet : sie rathschlagen mit einander über mich, und denken mir das Leben zu nehmen.

16. Ich aber, Herr, hoffe auf dich : und spreche: Du bist mein Gott!

17. Meine Zeit stehet in deinen Händen : Errette mich von der Hand meiner Feinde, und von denen, die mich verfolgen.

18. Laß leuchten dein Antlitz über deinen Knecht : hilf mir durch deine Güte.

19. Herr, laß mich nicht zu Schanden werden, denn ich rufe dich an : Die Gottlosen müssen zu Schanden und geschweiget werden in der Hölle.

20. Verstummen müssen falsche Mäuler : die da reden wider den Gerechten, steif, stolz und höhnisch.

21. Wie groß ist deine Güte, die du verborgen hast denen, die dich fürchten : und erzeigest denen, die vor den Leuten auf dich trauen.

22. Du verbirgst sie heimlich bei dir, vor Jedermanns Trotz : du verdeckest sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.

23. Gelobet sei der Herr : daß er hat eine wunderliche Güte mir bewiesen, in einer festen Stadt.

24. Denn ich sprach zu meinem Zagen : Ich bin von deinen Augen verstoßen.

25. Dennoch hörtest du meines Flehens Stimme : da ich zu dir schrie.

26. Liebet den Herrn, alle seine Heiligen : Die Gläubigen behütet der Herr, und vergilt reichlich dem, der Hochmut übet.

27. Seid getrost und unverzagt : Alle, die ihr des Herrn harret.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 6. Evening Prayer.

Psalm 32. Beati, quorum.

Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind : dem die Sünde bedecket ist!

2. Wohl dem Menschen, dem der Herr die Missethat nicht zurechnet : in deß Geist kein Falsch ist.

3. Denn da ich es wollte verschweigen : verschmachteten meine Gebeine, durch mein täglich Heulen.

4. Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir : daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird.

5. Darum bekenne ich meine Sünde : und verhehle meine Missethat nicht.

6. Ich sprach; Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen : Da vergabst du mir die Missethat meiner Sünde.

7. Dafür werden dich alle die Heiligen bitten zur rechten Zeit : darum, wenn große Wasserfluthen kommen, werden sie nicht an dieselben gelangen.

8. Du bist mein Schirm : Du wollest mich vor Angst behüten, daß ich errettet ganz fröhlich rühmen könne.

9. Ich will dich unterweisen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst : ich will dich mit meinen Augen leiten.

10. Seid nicht wie Rosse und Maulthiere, die nicht verständig sind : welchen man Zaum und Gebiß muß in das Maul legen, wenn sie nicht zu dir wollen.

11. Der Gottlose hat viel Plage : wer aber auf den Herrn hoffet, den wird die Güte umfangen.

12. Freuet euch des Herrn, und seid fröhlich, ihr Gerechten : und rühmet, alle ihr Frommen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 33. Exultate, justi.

Freuet euch des Herrn, ihr Gerechten : die Frommen sollen ihn schön preisen.

2. Danket dem Herrn mit Harfen : und lobsinget ihm auf dem Psalter von zehn Saiten.

3. Singet ihm ein neues Lied : machet es gut auf Saitenspielen mit Schalle.

4. Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig : und was er zusagt, das hält er gewiß.

5. Er liebet die Gerechtigkeit und Gericht : Die Erde ist voll der Güte des Herrn.

6. Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht : und alles sein Heer durch den Geist seines Mundes.

7. Er hält das Wasser im Meer zusammen, wie in einem Schlauch : und legt die Tiefe in das Verborgene.

8. Alle Welt fürchte den Herrn : und vor ihm scheue sich Alles, was auf dem Erdboden wohnet.

9. Denn so er spricht, so geschiehet es : so er gebietet, so stehet es da.

10. Der Herr machet zu nichte der Heiden Rath : und wendet die Gedanken der Völker.

11. Aber der Rath des Herrn bleibet ewiglich : seines Herzens Gedanken für und für.

12. Wohl dem Volk, deß der Herr ein Gott ist : das Volk, das er zum Erbe erwählet hat.

13. Der Herr schauet vom Himmel, und siehet aller Menschen Kinder : von seinem festen Thron siehet er auf Alle, die auf Erden wohnen.

14. Er lenket ihnen Allen das Herz : er merket auf alle ihre Werke.

15. Einem Könige hilft nicht seine große Macht : ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft.

16. Rosse helfen auch nicht : und ihre große Stärke errettet nicht.

17. Siehe, des Herrn Auge siehet auf die, so ihn fürchten : die auf seine Güte hoffen,

18. Daß er ihre Seele errette vom Tode : und ernähre sie in der Theuerung.

19. Unsere Seele harret auf den Herrn : er ist unsere Hülfe und Schild.

20. Denn unser Herz freuet sich seiner : und wir trauen auf seinen heiligen Namen.

21. Deine Güte, Herr, sei über uns : wie wir auf dich hoffen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 34. Benedicam Domino.

Ich will den Herrn loben allezeit : sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.

2. Meine Seele soll sich rühmen des Herrn : daß die Elenden hören, und sich freuen.

3. Preiset mit mir den Herrn : und lasset uns mit einander seinen Namen erhöhen.

4. Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir : und errettete mich aus aller meiner Furcht.

5. Welche ihn ansehen und anlaufen : derer Angesicht wird nicht zu Schanden.

6. Da dieser Elende rief, hörete der Herr : und half ihm aus allen seinen Nöthen.

7. Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten : und hilft ihnen aus.

8. Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist : wohl dem, der auf ihn trauet.

9. Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen : denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

10. Die Reichen müssen darben und hungern : aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgend einem Gut.

11. Kommet her, Kinder, höret mir zu : ich will euch die Furcht des Herrn lehren.

12. Wer ist, der Leben begehret : und gerne gute Tage hätte?

13. Behüte deine Zunge vor Bösem : und deine Lippen, daß sie nicht falsch reden.

14. Laß vom Bösen, und thue Gutes : suche Frieden und jage ihm nach.

15. Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten : und seine Ohren auf ihr Schreien;

16. Das Antlitz aber des Herrn stehet über die, so Böses thun : daß er ihr Gedächtniß ausrotte von der Erde.

17. Wenn die Gerechten schreien, so höret der Herr : und errettet sie aus aller ihrer Noth.

18. Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochnen Herzens sind : und hilft denen, die zerschlagen Gemüth haben.

19. Der Gerechte muß viel leiden : aber der Herr hilft ihm aus dem Allem.

20. Er bewahret ihm alle seine Gebeine : daß derer nicht eins zerbrochen wird.

21. Den Gottlosen wird das Unglück tödten : und die den Gerechten hassen, werden Schuld haben.

22. Der Herr erlöset die Seele seiner Knechte : und Alle, die auf ihn trauen, werden keine Schuld haben.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 7. Morning Prayer.

Psalm 35. Judica, Domine.

Herr, hadere mit meinen Haderern : streite wider meine Bestreiter.

2. Ergreife den Schild und Waffen : und mache dich auf, mir zu helfen.

3. Zucke den Spieß, und schütze mich wider meine Verfolger : Sprich zu meiner Seele; Ich bin deine Hülfe!

4. Es müssen sich schämen, und gehöhnet werden, die nach meiner Seele stehen : es müssen zurück kehren, und zu Schanden werden, die mir übel wollen.

5. Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde : und der Engel des Herrn stoße sie weg.

6. Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig werden : und der Engel des Herrn verfolge sie.

7. Denn sie haben mir ohne Ursach gestellet ihr Netze zu verderben : und haben ohne Ursach meiner Seele Gruben zugerichtet.

8. Er müsse unversehens überfallen werden, und sein Netz, das er gestellet hat, müsse ihn fangen : und müsse darinnen überfallen werden.

9. Aber meine Seele müsse sich freuen des Herrn : und fröhlich seom auf seine Hülfe.

10. Alle meine Gebeine müssen sagen; Herr, wer ist deines Gleichen : Der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von seinen Räubern.

11. Es treten frevelhafte Zeugen auf : die zeihen mich, deß ich nicht schuldig bin.

12. Sie thun mir Arges um Gutes : mich in Herzeleid zu bringen.

13. Ich aber, wenn sie krank waren, zog einen Sack an, that mir wehe mit Fasten : und betete von Herzen stets;

14. Ich hielt mich, als wäre es mein Freund und Bruder : ich ging traurig, wie einer, der Leid trägt über seine Mutter.

15. Sie aber freuen sich über meinen Schaden, und rotten sich : es rotten sich die Hinkenden wider mich, ohne meine Schuld; sie reißen, und hören nicht auf.

16. Mit denen, die da heucheln und spotten um des Bauchs willen : beißen sie ihre Zähne zusammen über mich.

17. Herr, wie lange willst du zusehen : Errette doch meine Seele aus ihrem Getümmel, und meine Einsame von den jungen Löwen.

18. Ich will dir danken in der großen Gemeine : und unter viel Volks will ich dich rühmen.

19. Laß sich nicht über mich freuen, die mir unbillig feind sind : noch mit den Augen spotten, die mich ohne Ursache hassen.

20. Denn sie trachten Schaden zu thun : und suchen falsche Sachen wider die Stillen im Lande;

21. Und sperren ihr Maul weit auf wider mich, und sprechen : Da, da! das sehen wir gerne.

22. Herr, du siehest es, schweige nicht : Herr, sei nicht ferne von mir.

23. Erwecke dich, und wache auf zu meinem Recht : und zu meiner Sache, mein Gott und Herr.

24. Herr, mein Gott, richte mich nach deiner Gerechtigkeit : daß sie sich über mich nicht freuen.

25. Laß sie nicht sagen in ihrem Herzen; Da, da! das wollten wir : Laß sie nicht sagen; Wir haben ihn verschlungen.

26. Sie müssen sich schämen, und zu Schanden werden Alle, die sich meines Übels freuen : sie müssen mit Schande und Scham gekleidet werden, die sich wider mich rühmen.

27. Rühmen und freuen müssen sich, die mir gönnen, daß ich Recht behalte : und immer sagen; Der Herr müsse hoch gelobet sein, der seinem Knechte wohl will.

28. Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit : und dich täglich preisen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 36. Dixit injustus.

Es ist von Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen : daß keine Gottesfurcht bei ihnen ist.

2. Sie schmücken sich unter einander selbst : daß sie ihre böse Sache fördern und Andere verunglimpfen.

3. Alle ihre Lehre ist schädlich und erlogen : sie lassen sich auch nicht weisen, daß sie Gutes thäten.

4. Sondern sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden : und stehen fest auf dem bösen Wege, und scheuen kein Arges.

5. Herr, deine Güte reichet, so weit der Himmel ist : und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

6. Deine Gerechtigkeit stehet wie die Berge Gottes, und dein Recht wie eine große Tiefe : Herr, du hilfst beides, Menschen und Vieh.

7. Wie theuer ist deine Güte, Gott : daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel trauen.

8. Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses : und du tränkest sie mit Wollust, als mit einem Strom.

9. Denn bei dir ist die lebendige Quelle : und in deinem Licht sehen wir das Licht.

10. Breite deine Güte über die, die dich kennen : und deine Gerechtigkeit über die Frommen.

11. Laß mich nicht von den Stolzen untertreten werden : und die Hand der Gottlosen stürze mich nicht.

12. Sondern laß sie, die Übelthäter, daselbst fallen : daß sie verstoßen werden, und nicht bleiben mögen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 7. Evening Prayer.

Psalm 37. Noli aemulari.

Erzürne dich nicht über die Bösen : sei nicht neidisch über die Übelthäter.

2. Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen : und wie das grüne Kraut werden sie verwelken.

3. Hoffe auf den Herrn, und thue Gutes : bleibe im Lande, und nähre dich redlich.

4. Habe deine Lust am Herrn : der wird dir geben, was dein Herz wünschet.

5. Befiehl dem Herrn deine Wege, und hoffe auf ihn : er wird es wohl machen,

6. Und wird deine Gerechtigkeit hervor bringen wie das Licht : und dein Recht wie den Mittag.

7. Sei stille dem Herrn, und warte auf ihn : Erzürne dich nicht über den, dem sein Muthwille glücklich fortgehet.

8. Stehe ab vom Zorn, und laß den Grimm : erzürne dich nicht, daß du auch Übel thust.

9. Denn die Bösen werden ausgerottet : die aber des Herrn harren, werden das Land erben.

10. Es ist noch um ein Kleines, so ist der Gottlose nimmer : und wenn du nach seiner Stätte sehen wirst, wird er weg sein.

11. Aber die Elenden werden das Land erben : und Lust haben in großem Frieden.

12. Der Gottlose drohet dem Gerechten : und beißet seine Zähne zusammen über ihn.

13. Aber der Herr lachet seiner : denn er siehet, daß sein Tag kommt.

14. Die Gottlosen ziehen das Schwert aus, spannen ihren Bogen : daß sie fällen den Elenden und Armen, und schlachten die Frommen.

15. Aber ihr Schwert wird in ihr Herz gehen : und ihr Bogen wird zerbrechen.

16. Das Wenige, das ein Gerechter hat : ist besser, denn das große Gut vieler Gottlosen.

17. Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen : aber der Herr erhält die Gerechten.

18. Der Herr kennet die Tage der Frommen : und ihr Gut wird ewiglich bleiben.

19. Sie werden nicht zu Schanden in der bösen Zeit : und in der Theuerung werden sie genug haben.

20. Denn die Gottlosen werden umkommen : und die Feinde des Herrn, wenn sie gleich sind wie köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergehet.

21. Der Gottlose borget und bezahlet nicht : der Gerechte aber ist barmherzig und milde.

22. Denn seine Gesegneten erben das Land : aber seine Verfluchten werden ausgerottet.

23. Von dem Herrn wird solches Mannes Gang gefördert : und hat Lust an seinem Wege.

24. Fällt er, so wird er nicht weggeworfen : denn der Herr erhält ihn bei der Hand.

25. Ich bin jung gewesen, und alt geworden : und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen, oder seinen Samen nach Brot gehen.

26. Er ist allezeit barmherzig, und leihet gerne : und sein Same wird gesegnet sein.

27. Laß vom Bösen, und thue Gutes : und bleibe immerdar.

28. Denn der Herr hat das Recht lieb : und verläßt seine Heiligen nicht.

29. Ewiglich werden sie bewahret : aber der Gottlosen Same wird ausgerottet.

30. Die Gerechten erben das Land : und bleiben ewiglich darinnen.

31. Der Mund des Gerechten redet die Weisheit : und seine Zunge lehret das Recht.

32. Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen : seine Tritte gleiten nicht.

33. Der Gottlose lauert auf den Gerechten : und gedenket ihn zu tödten;

34. Aber der Herr läßt ihn nicht in seinen Händen : und verdammet ihn nicht, wenn er verurtheilt wird.

35. Harre auf den Herrn, und halte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, daß du das Land erbest : du wirst es sehen, daß die Gottlosen ausgerottet werden.

36. Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig : und breitete sich aus, und grünete wie ein Lorbeerbaum.

37. Da man vorüber ging, siehe, da war er dahin : ich fragte nach ihm, da ward er nirgend gefunden.

38. Bleibe fromm, und halte dich recht : denn solchem wird es zuletzt wohl gehen.

39. Die Übertreter aber werden vertilget miteinander : und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet.

40. Aber der Herr hilft den Gerechten : der ist ihre Stärke in der Noth.

41. Und der Herr wird ihnen beistehen, und wird sie erretten : er wird sie von dem Gottlosen erretten, und ihnen helfen; denn sie trauen auf ihn.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 8. Morning Prayer.

Psalm 38. Domine, ne in furore.

Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn : und züchtige mich nicht in deinem Grimm.

2. Denn deine Pfeile stecken in mir : und deine Hand drücket mich.

3. Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Drohen : und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde.

4. Denn meine Sünden gehen über mein Haupt : wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden.

5. Meine Wunden stinken und eitern : vor meiner Thorheit.

6. Ich gehe krumm und sehr gebückt : den ganzen Tag gehe ich traurig.

7. Denn meine Lenden verdorren ganz : und ist nichts Gesundes an meinem Leibe.

8. Es ist mir gar anders, und bin sehr zerstoßen : Ich heule vor Unruhe meines Herzens.

9. Herr, vor dir ist alle meine Begierde : und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.

10. Mein Herz bebet, meine Kraft hat mich verlassen : und das Licht meiner Augen ist nicht bei mir.

11. Meine Lieben und Freunde stehen gegen mir, und scheuen meine Plage : und meine Nächsten stehen ferne.

12. Und die mir nach der Seele stehen, stellen mir : und die mir übel wollen, reden, wie sie Schaden thun wollen, und gehen mit eitel Listen um.

13. Ich aber muß sein wie ein Tauber, und nicht hören : und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht aufthut,

14. Und muß sein wie einer, der nicht höret : und der keine Widerrede in seinem Munde hat.

15. Aber ich harre, Herr, auf dich : du, Herr, mein Gott, wirst erhören.

16. Denn ich denke, daß sie ja sich nicht über mich freuen : Wenn mein Fuß wankte, würden sie sich hoch rühmen wider mich.

17. Denn ich bin zu Leiden gemacht : und mein Schmerz ist immer vor mir.

18. Denn ich zeige meine Missethat an : und sorge für meiner Sünde.

19. Aber meine Feinde leben und sind mächtig : die mich unbillig hassen, sind groß.

20. Und die mir Arges thun um Gutes, setzen sich wider mich : darum, daß ich ob dem Guten halte.

21. Verlaß mich nicht, Herr, mein Gott : sei nicht ferne von mir.

22. Eile, mir beizustehen : Herr, meine Hülfe.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 39. Dixi, Custodiam.

Ich habe mir vorgesetzt, ich will mich hüten : daß ich nicht sündige mit meiner Zunge.

2. Ich will meinen Mund zähmen : weil ich muß den Gottlosen so vor mir sehen.

3. Ich bin verstummet und stille : und schweige der Freuden, und muß mein Leid in mich fressen.

4. Mein Herz ist entbrannt in meinem Leibe, und wenn ich daran gedenke, werde ich entzündet : ich rede mit meiner Zunge.

5. Aber, Herr, lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß, und mein Leben ein Ziel hat : und ich davon muß.

6. Siehe, meiner Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir : Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben!

7. Sie gehen daher wie ein Schemen, und machen ihnen viel vergebliche Unruhe : sie sammeln, und wissen nicht, wer es krigen wird.

8. Nun, Herr, weß soll ich mich trösten : Ich hoffe auf dich.

9. Errette mich von aller meiner Sünde : und laß mich nicht den Narren ein Spott werden.

10. Ich will schweigen und meinen Mund nicht aufthun : du wirst es wohl machen.

11. Wende deine Plage von mir : denn ich bin verschmachtet von der Strafe deiner Hand.

12. Wenn du einen züchtigest um der Sünde willen; so wird seine Schöne verzehret, wie von Motten : Ach, wie gar nichts sind doch alle Menschen!

13. Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien : und schweige nicht über meine Thränen;

14. Denn ich bin beides, dein Pilgrim : und dein Bürger, wie alle meine Väter.

15. Laß ab von mir, daß ich mich erquicke : ehe denn ich hinfahre und nicht mehr hier sei.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 40. Expectans expectavi.

Ich harrete des Herrn : und er neigte sich zu mir, und hörete mein Schreien,

2. Und zog mich aus der grausamen Grube, und aus dem Schlamm : und stellete meine Füße auf einen Fels, daß ich gewiß treten kann;

3. Und hat mir ein neu Lied in meinen Mund gegeben : zu loben unsern Gott.

4. Das werden Viele sehen, und den Herrn fürchten : und auf ihn hoffen.

5. Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn : und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen, und die mit Lügen umgehen.

6. Herr, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest : Dir ist nichts gleich.

7. Ich will sie verkündigen, und davon sagen : wiewohl sie nicht zu zählen sind.

8. Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht : aber die Ohren hast du mir aufgethan.

9. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer : Da sprach ich; Siehe, ich komme, im Buch ist von mir geschrieben;

10. Deinen Willen, mein Gott, thue ich gerne : und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen.

11. Ich will predigen die Gerechtigkeit in der großen Gemeinde : siehe, ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen, Herr, das weißt du.

12. Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen : von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich.

13. Ich verhehle deine Güte und Treue nicht : vor der großen Gemeinde.

14. Du aber, Herr, wollest deine Barmherzigkeit von mir nicht wenden : laß deine Güte und Treue allewege mich behüten.

15. Denn es hat mich umgeben Leiden ohne Zahl; es haben mich meine Sünden ergriffen, daß ich nicht sehen kann : ihrer ist mehr, denn Haare auf meinem Haupt, und mein Herz hat mich verlassen.

16. Laß dirs gefallen, Herr, daß du mich errettest : eile, Herr, mir zu helfen.

17. Schämen müssen sich, und zu Schanden werden, die mir nach meiner Seele stehen, daß sie die umbringen : zurück müssen sie fallen, und zu Schanden werden, die mir Übles gönnen.

18. Sie müssen in ihrer Schande erschrecken : die über mich schreien; Da, da!

19. Es müssen sich freuen und fröhlich sein Alle, die nach dir fragen : und die dein Heil lieben, müssen sagen allewege; Der Herr sei hoch gelobet!

20. Denn ich bin arm und elend : der Herr aber sorget für mich.

21. Du bist mein Helfer und Erretter : mein Gott, verziehe nicht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 8. Evening Prayer.

Psalm 41. Beatus qui intelligit.

Wohl dem, der sich des Dürftigen annimmt : den wird der Herr erretten zur bösen Zeit.

2. Der Herr wird ihn bewahren, und beim Leben erhalten, und ihm lassen wohl gehen auf Erden : und nicht geben in seiner Feinde Willen.

3. Der Herr wird ihn erquicken auf seinem Siechbette; du hilfst ihm von aller Krankheit.

4. Ich sprach; Herr, sei mir gnädig, heile meine Seele : denn ich habe an dir gesündiget.

5. Meine Feinde reden Arges wider mich : Wann wird er sterben und sein Name vergehen?

6. Sie kommen, daß sie schauen, und meinen es doch nicht von Herzen : sondern suchen etwas, daß sie lästern mögen, gehen hin, und tragen es aus.

7. Alle, die mich hassen, raunen mit einander wider mich : und denken Böses über mich.

8. Sie haben ein Bubenstück über mich beschlossen : Wenn er liegt, soll er nicht wieder aufstehen.

9. Auch mein Freund, dem ich mich vertrauete, der mein Brot aß : tritt mich unter die Füße.

10. Du aber, Herr, sei mir gnädig, und hilf mir auf : so will ich sie bezahlen.

11. Dabei merke ich, daß du Gefallen an mir hast : daß mein Feind über mich nicht jauchzen wird.

12. Mich aber erhältst du um meiner Frömmigkeit willen : und stellest mich vor dein Angesicht ewiglich.

13. Gelobet sei der Herr, der Gott Israels : von nun an bis in Ewigkeit. Amen, Amen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 42. Quemadmodum.

Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser : so schreiet meine Seele, Gott, zu dir.

2. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott : Wann werde ich dahin kommen, daß ich Gottes Angesicht schaue?

3. Meine Thränen sind meine Speise Tag und Nacht : weil man täglich zu mir sagt; Wo ist nun dein Gott?

4. Wenn ich dann deß innewerde, so schütte ich mein Herz heraus bei mir selbst : denn ich wollte gerne hingehen mit dem Haufen, und mit ihnen wallen zum Hause Gottes,

5. Mit Frohlocken und Danken : unter dem Haufen, die da feiern.

6. Was betrübst du dich, meine Seele : und bist so unruhig in mir?

7. Harre auf Gott : denn ich werde ihm noch danken, daß er mir hilft mit seinem Angesicht.

8. Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir : darum gedenke ich an dich, im Lande am Jordan und Hermonim, auf dem kleinen Berg.

9. Deine Fluthen rauschen daher, daß hier eine Tiefe und da eine Tiefe brausen; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich.

10. Der Herr hat des Tages verheißen seine Güte : und des Nachts singe ich ihm, und bete zum Gott meines Lebens.

11. Ich sage zu Gott, meinem Fels; Warum hast du mein vergessen : Warum muß ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget?

12. Es ist als ein Mord in meinen Beinen : daß mich meine Feinde schmähen,

13. Wenn sie täglich zu mir sagen : Wo ist nun dein Gott?

14. Was betrübst du dich, meine Seele : und bist so unruhig in mir?

15. Harre auf Gott : denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hülfe, und mein Gott ist.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 43. Judica me, Deus.

Richte mich, Gott, und führe meine Sache wider das unheilige Volk : und errette mich von den falschen und bösen Leuten.

2. Denn du bist der Gott meiner Stärke, warum verstößest du mich : Warum lässest du mich so traurig gehen, wenn mich mein Feind dränget?

3. Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten : und bringen zu deinem heiligen Berge und zu deiner Wohnung,

4. Daß ich hinein gehe zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist : und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott.

5. Was betrübst du dich, meine Seele : und bist so unruhig in mir?

6. Harre auf Gott : denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hülfe und mein Gott ist.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 9. Morning Prayer.

Psalm 44. Deus, auribus.

Gott, wir haben es mit unsern Ohren gehöret, unsere Väter haben es uns erzählet : was du gethan hast zu ihren Zeiten vor Alters.

2. Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben, aber sie hast du eingesetzet : du hast die Völker verderbet, aber sie hast du ausgebreitet.

3. Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert : und ihr Arm half ihnen nicht,

4. Sondern deine Rechte, dein Arm, und das Licht deines Angesichts : denn du hattest Wohlgefallen an ihnen.

5. Gott, du bist mein König : der du Jakob Hülfe verheißest.

6. Durch dich wollen wir unsere Feinde zerstoßen : in deinem Namen wollen wir untertreten, die sich wider uns setzen.

7. Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen : und mein Schwert kann mir nicht helfen;

8. Sondern du hilfst uns von unsern Feinden : und machst zu Schanden, die uns hassen.

9. Wir wollen täglich rühmen von Gott : und deinem Namen danken ewiglich.

10. Warum verstößest du uns denn nun, und lässest uns zu Schanden werden : und ziehest nicht aus unter unserm Heer?

11. Du lässest uns fliehen vor unserm Feind : daß uns berauben, die uns hassen.

12. Du lässest uns auffressen wie Schafe : und zerstreuest uns unter die Heiden.

13. Du verkaufest dein Volk umsonst : und nimmst nichts darum.

14. Du machst uns zur Schmach unsern Nachbarn : zum Spott und Hohn denen, die um uns her sind.

15. Du machst uns zum Beispiel unter den Heiden : und daß die Völker das Haupt über uns schütteln.

16. Täglich ist meine Schmach vor mir : und mein Antlitz ist voller Schande,

17. Daß ich die Schänder und Lästerer hören : und die Feinde und Rachgierigen sehen muß.

18. Dies alles ist über uns gekommen; und haben doch deiner nicht vergessen : noch untreulich in deinem Bund gehandelt;

19. Unser Herz ist nicht abgefallen : noch unser Gang gewichen von deinem Wege,

20. Daß du uns so zerschlägst unter den Drachen : und bedeckest uns mit Finsterniß.

21. Wenn wir des Namens unsers Gottes vergessen hätten, und unsere Hände aufgehoben zum fremden Gott : das möchte Gott wohl finden; nun kennet er ja unsers Herzens Grund.

22. Denn wir werden ja um deinetwillen täglich erwürget : und sind geachtet wie Schlachtschafe.

23. Erwecke dich, Herr, warum schläfst du : Wache auf, und verstoße uns nicht so gar!

24. Warum verbirgst du dein Antlitz : vergissest unsers Elends und Dranges?

25. Denn unsere Seele ist gebeuget zur Erde : unser Bauch klebet am Erdboden.

26. Mache dich auf, hilf uns : und erlöse uns, um deiner Güte willen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 45. Eructavit cor meum.

Mein Herz dichtet ein feines Lied : ich will singen von meinem Könige;

2. Meine Zunge ist wie der Griffel : eines guten Schreibers.

3. Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, holdselig sind deine Lippen : darum segnet dich Gott ewiglich.

4. Gürte dein Schwert an deine Seite, du Held : und schmücke dich schön.

5. Es müsse dir gelingen in deinem Schmuck : ziehe einher der Wahrheit zu gut, und die Elenden bei Recht zu behalten; so wird deine rechte Hand Wunder beweisen.

6. Scharf sind deine Pfeile, daß die Völker vor dir niederfallen : mitten unter den Feinden des Königs.

7. Gott, dein Stuhl bleibet immer und ewig : das Scepter deines Reichs ist ein gerades Scepter.

8. Du liebest die Gerechtigkeit und hassest gottloses Wesen; darum hat dich, Gott, dein Gott, gesalbet mit Freudenöl, mehr denn deine Gesellen.

9. Deine Kleider sind eitel Myrrhen, Aloes, und Kezia : wenn du aus den elfenbeinernen Palästen daher trittst, in deiner schönen Pracht.

10. In deinem Schmuck gehen der Könige Töchter : die Braut stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde.

11. Höre, Tochter, schaue darauf, und neige deine Ohren : vergiß deines Volkes und deines Vaters Hauses;

12. So wird der König Lust an deiner Schöne haben : denn er ist dein Herr, und sollst ihn anbeten.

13. Die Tochter Zor wird mit Geschenk da sein : die Reichen im Volk werden vor dir flehen.

14. Des Königs Tochter ist ganz herrlich inwendig : sie ist mit goldenen Stücken gekleidet.

15. Man führet sie in gestickten Kleidern zum Könige : und ihre Gespielen, die Jungfrauen, die ihr nachgehen, führet man zu dir.

16. Man führet sie mit Freuden und Wonne : und gehen in des Königs Palast.

17. Anstatt deiner Väter wirst du Kinder krigen : die wirst du zu Fürsten setzen in aller Welt.

18. Ich will deines Namens gedenken von Kind zu Kindeskind : darum werden dir danken die Völker immer und ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 46. Deus noster refugium.

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke : eine Hülfe in den großen Nöthen, die uns getroffen haben.

2. Darum fürchten wir uns nicht : wenn gleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken;

3. Wenn gleich das Meer wüthete und wallete : und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.

4. Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein : da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.

5. Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben : Gott hilft ihr frühe.

6. Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen : das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt.

7. Der Herr Zebaoth ist mit uns : der Gott Jakobs ist unser Schutz.

8. Kommt her, und schauet die Werke des Herrn : der auf Erden solches Zerstören anrichtet;

9. Der den Kriegen steuert in aller Welt : den Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt, und Wagen mit Feuer verbrennet.

10. Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin : Ich will Ehre einlegen unter den Heiden, ich will Ehre einlegen auf Erden.

11. Der Herr Zebaoth ist mit uns : der Gott Jakobs ist unser Schutz.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 9. Evening Prayer.

Psalm 47. Omnes gentes, plaudite.

Frohlocket mit Händen, alle Völker : und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall.

2. Denn der Herr, der Allerhöchste, ist erschrecklich : ein großer König auf dem ganzen Erdboden.

3. Er wird die Völker unter uns zwingen : und die Leute unter unsere Füße.

4. Er erwählet uns unser Erbtheil : die Herrlichkeit Jakobs, den er liebet.

5. Gott fähret auf mit Jauchzen : und der Herr mit heller Posaune.

6. Lobsinget, lobsinget Gott : lobsinget, lobsinget unserm Könige.

7. Denn Gott ist König auf dem ganzen Erdboden : lobsinget ihm klüglich!

8. Gott ist König über die Heiden : Gott sitzet auf seinem heiligen Stuhl.

9. Die Fürsten unter den Völkern sind versammelt zu einem Volk, des Gott Abrahams : denn Gottes ist sehr erhöhet bei den Schilden und Erden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 48. Magnus Dominus.

Groß ist der Herr und hochberühmt : in der Stadt unsers Gottes, auf seinem heiligen Berge.

2. Der Berg Zion ist wie schön Zweiglein, deß sich das ganze Land tröstet : an der Seite wider Mitternacht liegt die Stadt des großen Königs. Gott ist in ihren Palästen bekannt, daß er der Schutz sei.

3. Denn siehe, Könige waren versammelt : und mit einander vorüber gezogen.

4. Sie haben sich verwundert, da sie solches sahen; sie haben sich entsetzet, und sind gestürzt.

5. Zittern ist sie daselbst angekommen : Angst wie eine Gebärerin.

6. Du zerbrichst Schiffe im Meer : durch den Ostwind.

7. Wie wir gehöret haben, so sehen wir es an der Stadt des Herrn Zebaoth, an der Stadt unsers Gottes : Gott erhält dieselbe ewiglich.

8. Gott, wir wartem deiner Güte : in deinem Tempel.

9. Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm, bis an der Welt Ende : deine Rechte ist voller Gerechtigkeit.

10. Es freue sich der Berg Zion, und die Töchter Juda’s seien fröhlich : um deiner Rechte willen.

11. Machet euch um Zion, und umfangeet sie : zählet ihre Thürme;

12. Leget Fleiß an ihre Mauern, und erhöhet ihre Paläste : auf daß ihr davon verkündige bei den Nachkommen,

13. Daß dieser Gott sei unser Gott immer und ewiglich : Er führet uns wie die Jugend.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 49. Audite haec, omnes.

Höret zu, alle Völker : merket auf, Alle, die in dieser Zeit leben,

2. Beide, gemeiner Mann und Herren : beide, reich und arm mit einander.

3. Mein Mund soll von Weisheit reden : und mein Herz von Verstand sagen.

4. Wir wollen einen gitem Spruch hören : und eines Gedict auf der Harfe spielen.

5. Warum sollte ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Untertreter umgibt,

6. Die sich verlassen auf ihr Gut : und trotzen auf ihren großen Reichtum?

7. Kann doch ein Bruder Niemand erlösen : noch ihn Gott versöhnen

8. (denn es kostet zuviel, eine Seele zu erlösen; daß es muß lassen anstehen ewiglich),

9. Ob er auch gleich langa lebet : und die Grube nicht fiehet.

10. Denn man wird sehen, daß solche Weisen doch sterben : so wohl als die Thoren und Narren umkommen, und müssen ihr Gut Andern lassen.

11. Das ist ihr Herz, daß ihre Häuser währen immerdar : ihre Wohnungen bleiben für und für; und haben große Ehre auf Erden.

12. Dennoch können sie nicht bleiben in solchem Würde : sondern mussen davon wie ein Vieh.

13. Dies ihr Thun ist eitel Thorheit : noch loben es ihre Nachkommen mit ihrem Munde.

14. Sie liegen in der Hölle wie Schafe, der Tod nage sie : aber die Frommen werden gar bald über sie herrschen, und ihr Trotz muß vergehen, in der Hölle müssen sie bleiben.

15. Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt : denn er hat mich angenommen.

16. Laß dichs nicht irren, ob einer reich wird : ob die Herrlichkeit seines Hauses groß wird.

17. Denn er wird nichts in seinem Sterben mitnehmen : und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren.

18. Sondern er tröstet sich wohl dieses guten Lebens : und preiset es, wenn einer nach guten Tagen trachtet.

19. So fahren sie ihren Vätern nach : und sehen das Licht nimmermehr.

20. Kurz, wenn ein Mensch in der Würde ist, und hat keinen Verstand, so fähret er davon wie ein Vieh.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 10. Morning Prayer.

Psalm 50. Deus deorum.

Gott, der Herr, der Mächtige, redet : und ruft der Welt vom Aufgange der Sonne bis zu ihrem Niedergang.

2. Aus Zion bricht an : der schöne Glanz Gottes.

3. Unser Gott kommt und schweigt nicht : Fressendes Feuer gehet vor ihm her : und um ihn her ein großes Wetter.

4. Er ruft Himmel und Erde : daß er sein Volk richte.

5. Versammelt mir meine Heiligen : die den Bund mehr acten, denn Opfer.

6. Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen : denn Gott ist Richter.

7. Höre, mein Volk, laß mich reden, Israel : laß mich unter dir zeugen; Ich, Gott, bin dein Gott.

8. Deines Opfers halber strafe ich dich nicht : sind doch deine Brandopfer immer vor mir.

9. Ich will nicht von deinem Hause Farren nehmen und Böcke aus deinen Ställen.

10. Denn alle Thiere im Walde sind mein : und das Vieh auf den Bergen, da sie bei Tausenden gehen.

11. Ich kenne alles Gevögel auf den Bergen : und allerlei Thier auf dem Felde ist vor mir.

12. Wo mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen : denn der Erdboden ist mein, und Alles, was darinnen ist.

13. Meinest du, daß ich Ochsenfleisch essen wolle : oder Bocksblut trinken?

14. Opfere Gott Dank : und bezahle dem Höchsten deine Gelübde.

15. Und rufe mich an in der Noth : so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.

16. Aber zu dem Gottlosen spricht Gott : Was verkündigest du meine Rechte, und nimmst meinen Bund in deinen Mund;

17. So du doch Zucht hassest : und wirfst meine Worte hinter dich?

18. Wenn du einen Dieb siehst, so läufst du mit ihm : und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern.

19. Dein Maul lässest du Böses reden : und deine Zunge treibet Falschheit.

20. Du sitzest und redest wider deinen Bruder : deiner Mutter Sohn verleumdest du.

21. Das thust du, und ich schweige; da meinest du, ich werde sein gleichwie du : Aber ich will dich strafen, und will dirs unter Augen stellen.

22. Merket doch das, die ihr Gottes vergesset : daß ich nicht einmal hinreiße, und sei kein Retter mehr da.

23. Wer Dank opfert, der preiset mich : und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 51. Miserere mei, Deus.

Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte : und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.

2. Wasche mich wohl von meiner Missethat : und reinige mich von meiner Sünde.

3. Denn ich erkenne meine Missethat : und meine Sünde ist immer vor mir.

4. An dir allein habe ich gesündigt, und Übel vor dir gethan : auf daß du Recht behaltest in deinen Worten, und rein bleibest, wenn du gerichtet wirst.

5. Siehe, ich bin aus sündlichem Samen gezeugt : und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.

6. Siehe, du hast Lust zur Wahrheit, die im Verborgenen liegt : du lässest mich wissen die heimliche Weisheit.

7. Entsündige mich mit Isop, daß ich rein werde : wasche mich, daß ich schneeweiß werde.

8. Laß mich hören Freude und Wonne : daß die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast.

9. Verbirg dein Antlitz von meinen Sünden : und tilge alle meine Missethat.

10. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz : und gib mir einen neuen gewissen Geist.

11. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht : und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.

12. Tröste mich wieder mit deiner Hülfe : und der freudige Geist enthalte mich.

13. Denn ich will die Übertreter deine Wege lehren : daß sich die Sünder zu dir bekehren.

14. Errette mich von den Blutschulden, Gott, der du mein Gott und Heiland bist : daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme.

15. Herr, thue meine Lippen auf : daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.

16. Denn du hast nicht Lust zum Opfer, ich wollte dirs sonst wohl geben : und Brandopfer gefallen dir nicht.

17. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist : ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

18. Thue wohl an Zion nach deiner Gnade : baue die Mauern zu Jerusalem.

19. Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit, die Brandopfer und ganzen Opfer : dann wird man Farren auf deinem Altar opfern.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 52. Quid gloriaris?

Was trotzest du denn, du Tyrann : daß du kannst Schaden thun;

2. So doch Gottes Güte : täglich währet?

3. Deine Zunge trachtet nach Schaden : und schneidet mit Lügen, wie ein scharfes Scheermesser.

4. Du redest lieber Böses, denn Gutes : und falsch, denn recht.

5. Du redest gerne Alles, was zu Verderben dienet : mit falscher Zunge.

6. Darum wird dich Gott auch ganz und gar zerstören, und zerschlagen : und aus der Hütte reißen, und aus dem Lande der Lebendigen ausrotten.

7. Und die Gerechten werden es sehen und sich fürchten : und werden seiner lachen;

8. Siehe, das ist der Mann, der Gott nicht für seinen Trost hielt : sondern verließ sich auf seinen großen Reichthum, und war mächtig, Schaden zu thun.

9. Ich aber werde bleiben, wie ein grüner Ölbaum im Hause Gottes : verlasse mich auf Gottes Güte immer und ewiglich.

10. Ich danke dir ewiglich, denn du kannst& es wohl machen : ich will harren auf deinen Namen, denn deine Heiligen haben Freude daran.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 10. Evening Prayer.

Psalm 53. Dixit insipiens.

Die Thoren sprechen in ihrem Herzen : Es ist kein Gott.

2. Sie taugen nichts, und sind ein Greuel geworden in ihrem bösen Wesen : Da ist keiner, der Gutes thut.

3. Gott schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder : daß er sehe, ob Jemand klug sei, der nach Gott frage.

4. Aber sie sind Alle abgefallen, und allesammt untüchtig : Da ist Keiner, der Gutes thut, auch nicht Einer.

5. Wollen denn die Übeltäter sich nicht sagen lassen, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren? Gott rufen sie nicht an.

6. Da fürchten sie sich aber, da nichts zu fürchten ist : denn Gott zerstreuet die Gemeine der Treiber. Du machest sie zu Schanden, denn Gott verschmähet sie.

7. Ach, daß Hülfe aus Zion über Israel käme : und Gott sein gefangenes Volk erlösete!

8. So würde sich Jakob freuen : und Israel fröhlich sein.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 54. Deus, in nomine.

Hilf mir, Gott, durch deinen Namen : und schaffe mir Recht durch deine Gewalt.

2. Gott, erhöre mein Gebet : vernimm die Rede meines Mundes.

3. Denn Stolze setzen sich wider mich : und Trotzige stehen mir nach der Seele, und haben Gott nicht vor Augen.

4. Siehe, Gott stehet mir bei : der Herr erhält meine Seele.

5. Er wird die Bosheit meinen Feinden bezahlen : Zerstöre sie durch deine Treue.

6. So will ich dir ein Freudenopfer thun : und deinen Namen, Herr, danken, daß er so tröstlich ist.

7. Denn du errettest mich aus aller meiner Noth : daß mein Auge an meinen Feinden Lust siehet.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 55. Exaudi, Deus.

Gott, höre mein Gebet : und verbirg dich nicht vor meinem Flehen.

2. Merke auf mich und erhöre mich : wie ich so kläglich zage und heule,

3. Daß der Feind so schreiet und der Gottlose dränget : denn sie wollen mir eine Tück beweisen, und sind mir heftig gram.

4. Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe : und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.

5. Furcht und Zittern ist mich angekommen : und Grauen hat mich überfallen.

6. Ich sprach; O hätte ich Flügel wie Tauben : daß ich flöge und etwa bliebe!

7. Siehe, so wollte ich mich ferne weg machen : und in der Wüste bleiben.

8. Ich wollte eilen, daß ich entrönne : vor dem Sturmwinde und Wetter.

9. Mache ihre Zunge uneins, Herr, und laß sie untergehen : denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.

10. Solches gehet Tag und Nacht um und um auf ihren Mauern : es ist Mühe und Arbeit darinnen.

11. Schaden thun regieret darinnen : Lügen und Trügen läßt nicht von ihrer Gasse.

12. Wenn mich doch mein Feind schändete : wollte ich es leiden;

13. Und wenn mir mein Hasser pochte, wollte ich mich vor ihm verbergen.

14. Du aber bist mein Geselle : mein Pfleger und mein Verwandter,

15. Die wir freundlich mit einander waren unter uns : wir wandelten im Hause Gottes zu Haufen.

16. Der Tod übereile sie, und müssen lebendig in die Hölle fahren : denn es ist eitel Bosheit unter ihrem Haufen.

17. Ich aber will zu Gott rufen : und der Herr wird mir helfen.

18. Des Abends, Morgens und Mittags, will ich klagen und heulen : so wird er meine Stimme hören.

19. Er erlöset meine Seele von denen, die an mich wollen, und schaffet ihr Ruhe : denn ihrer ist viel wider mich.

20. Gott wird hören und sie demüthigen, der allewege bleibt : denn sie werden nicht anders, und fürchten Gott nicht.

21. Denn sie legen ihre Hände an seine Friedsamen : und entheiligen seinen Bund.

22. Ihr Mund ist glätter, denn Butter, und haben doch Krieg im Sinn : Ihre Worte sind gelinder, denn Öl, und sind doch bloße Schwerter.

23. Wirf dein Anliegen auf den Herrn : der wird dich versorgen, und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen.

24. Aber, Gott, du wirst sie hinunter stoßen : in die tiefe Grube.

25. Die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht zur Hälfte bringen : Ich aber hoffe auf dich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 11. Morning Prayer.

Psalm 56. Miserere mei, Deus.

Gott, sei mir gnädig, denn Menschen wollen mich verschenken : täglich streiten sie und ängsten mich.

2. Meine Feinde verschenken mich täglich : denn viele streiten wider mich stolziglich.

3. Wenn ich mich fürchte : so hoffe ich auf dich.

4. Ich will Gottes Wort rühmen : auf Gott will ich hoffen, und mich nicht fürchten; was sollte mir Fleisch thun?

5. Täglich fechten sie meine Worte an : all ihre Gedanken sind, daß sie mir Übel thun.

6. Sie halten zuhauf, und lauern : und haben acht auf meine Fersen, wie sie meine Seele erhaschen.

7. Was sie Böses thun, das ist schon vergeben : Gott, stoße solche Leute ohne alle Gnade hinunter.

8. Zähle die Wege meiner Flucht, fasse meine Thränen in deinen Sack : Ohne Zweifel du zählest sie.

9. Dann werden sich meine Feinde müssen zurück kehren : wenn ich rufe, so werde ich inne, daß du mein Gott bist.

10. Ich will rühmen Gottes Wort : ich will rühmen des Herrn Wort.

11. Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht : was können mir die Menschen thun?

12. Ich habe dir, Gott, gelobet : daß ich dir danken will.

13. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten : daß ich wandeln vor Gott im Licht der Lebendigen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 57. Miserere mei, Deus.

Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig; denn auf dich trauet meine Seele : und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis daß das Unglück vorüber gehe.

2. Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten : zu Gott, der meines Jammers ein Ende macht.

3. Er sendet vom Himmel : und hilft mir von der Schmach meines Versenkers.

4. Gott sendet seine Güte und Treue : ich liege mit meiner Seele unter den Löwen.

5. Die Menschenkinder sind Flammen, ihre Zähne sind Spieße und Pfeile und ihre Zungen scharfe Schwerter.

6. Erhebe dich, Gott, über den Himmel : und deine Ehre über alle Welt.

7. Sie stellen meinem Gange Netze und drücken meine Seele nieder : sie graben vor mir eine Grube und fallen selbst darein.

8. Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit : daß ich singe und lobe.

9. Wache auf, meine Ehre, wache auf, Psalter und Harfe : frühe will ich aufwachen.

10. Herr, ich will dir danken unter den Völkern : ich will dir lobsingen unter den Leuten.

11. Denn deine Güte ist so weit der Himmel ist : und deine Wahrheit so weit die Wolken gehen.

12. Erhebe dich, Gott, über den Himmel : und deine Ehre über alle Welt.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 58. Si vere utique.

Seid ihr denn stumm, daß ihr nicht reden wollt, was recht ist : und richten, was gleich ist, ihr Menschenkinder?

2. Ja, muthwillig thut ihr unrecht im Lande : und gehet stracks durch mit euren Händen zu freveln.

3. Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterleibe an : die Lügner irren von Mutterleib an.

4. Ihr Wüthen ist gleichwie das Wüthen einer Schlange : wie die taube Otter, die ihr Ohr zustopft,

5. Daß sie nicht höre die Stimme des Zauberers : des Beschwörers, der wohl beschwören kann.

6. Gott, zerbrich die Zähne in ihrem Maul; zerstoße, Herr, die Backenzähne der jungen Löwen : Sie werden zergehen wie Wasser, das dahin fließet. Sie zielen mit ihren Pfeilen, aber dieselben zerbrechen.

7. Sie vergehen, wie die Schnecke verschmachtet : wie eine unzeitige Geburt eines Weibes sehen sie die Sonne nicht.

8. Ehe eure Dornen reif werden am Dornstrauch : wird sie ein Zorn so frisch wegreißen.

9. Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache siehet : und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut,

10. Daß die Leute werden sagen; Der Gerechte wird seiner ja genießen : es ist ja noch Gott Richter auf Erden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 11. Evening Prayer.

Psalm 59. Eripe me de inimicis.

Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden : und schütze mich vor denen, die sich wider mich setzen.

2. Errette mich von den Übelthätern : und hilf mir von den Blutgierigen.

3. Denn siehe, Herr, sie lauern auf meine Seele : die Starken sammeln sich wider mich, ohne meine Schuld und Missethat.

4. Sie laufen ohne meine Schuld, und bereiten sich : Erwache, und begegne mir, und siehe darein.

5. Du Herr, Gott Zebaoth, Gott Israels, wache auf, und suche heim alle Heiden : sei derer keinem gnädig, die so verwegene Übelthäter sind.

6. Des Abends laß sie wiederum auch heulen wie die Hunde : und in der Stadt umher laufen.

7. Siehe, sie plaudern mit einander, Schwerter sind in ihren Lippen : Wer sollte es hören?

8. Aber du, Herr, wirst ihrer lachen : und aller Heiden spotten.

9. Vor ihrer Macht halte ich mich zu dir : denn Gott ist mein Schutz.

10. Gott erzeiget mir reichlich seine Güte : Gott läßt mich meine Lust sehen an meinen Feinden.

11. Erwürge sie nicht, daß es mein Volk nicht vergesse : zerstreue sie aber mit deiner Macht, Herr, unser Schild, und stoße sie hinunter.

12. Ihre Lehre ist eitel Sünde, und verharren in ihrer Hoffart : und predigen eitel Fluchen und Widersprechen.

13. Vertilge sie ohne alle Gnade : vertilge sie, daß sie nichts seien, und inne werden, daß Gott Herrscher sei in Jakob, in aller Welt.

14. Des Abends laß sie wiederum auch heulen wie die Hunde : und in der Stadt umher laufen.

15. Laß sie hin und her laufen um Speise : und murren, wenn sie nicht satt werden.

16. Ich aber will von deiner Macht singen, und des Morgens rühmen deine Güte : denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Noth.

17. Ich will dir, mein Hort, lobsingen : denn du, Gott, bist mein Schutz und mein gnädiger Gott.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 60. Deus, repulisti nos.

Gott, der du uns verstoßen und zerstreuet hast, und zornig warest : tröste uns wieder.

2. Der du die Erde beweget und zerrissen hast : heile ihre Brüche, die so zerschellet ist.

3. Denn du hast deinem Volk Hartes erzeiget : du hast uns einen Trunk Wein gegeben, daß wir taumelten;

4. Du hast aber doch ein Zeichen gegeben denen, die dich fürchten : welches sie aufwarfen, und das sie sicher machte.

5. Auf daß deine Lieben erlediget werden : so hilf nun mit deiner Rechten, und erhöre uns.

6. Gott redet in seinem Heiligthum, deß bin ich froh, und will theilen Sichem : und abmessen das Thal Suchoth.

7. Gilead ist mein, mein ist Manasse : Ephraim ist die Macht meines Haupts, Juda ist mein Fürcht,

8. Moab ist mein Waschtöpfen, meinen Schuh strecke ich über Edom : Philistäa jauchzet zu mir.

9. Wer will mich führen in die feste Stadt : Wer geleitet mich bis in Edom?

10. Wirst du es nicht thun, Gott, der du uns verstößest : und ziehest nicht aus, Gott, auf unser Heer?

11. Schaffe uns Beistand in der Noth : denn Menschenhülfe ist kein Nütze.

12. Mit Gott wollen wir Thaten thun : Er wird unsere Feinde untertreten.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 61. Exaudi, Deus.

Höre, Gott, mein Schrei : und merke auf mein Gebet.

2. Hienieden auf Erden rufe ich zu dir : wenn mein Herz in Angst ist, du wollest mich führen auf einen hohen Felsen.

3. Denn du bist meine Zuversicht : ein starker Thurm vor meinen Feinden.

4. Ich will wohnen in deiner Hütte ewiglich : und trauen unter deinen Fittigen.

5. Denn du, Gott, hörest mein Gelübde : du belohnest die wohl, die deinen Namen fürchten.

6. Du gibst einem Könige langes Leben : daß seine Jahre währen immer für und für,

7. Daß er immer sitzen bleibet vor Gott : Erzeige ihm Güte und Treue, die ihn behüten.

8. So will ich deinem Namen lobsingen ewiglich : daß ich meine Gelübde bezahle täglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 12. Morning Prayer.

Psalm 62. Nonne Deo?

Meine Seele sei stille zu Gott : der mir hilft.

2. Denn er ist mein Hort, meine Hülfe : meine Schutz, daß mich kein Fall stürzen wird, wie groß er ist.

3. Wie lange stellet ihr Alle Einem nach, daß ihr ihn erwürget : als eine hangende Wand und zerrissene Mauer?

4. Sie denken nur, wie sie ihn dämpfen : fleißigen sich der Lügen, geben gute Worte, aber im Herzen fluchen sie.

5. Aber meine Seele harret nur auf Gott : denn er ist meine Hoffnung.

6. Er ist mein Hort, meine Hülfe und mein Schutz : daß ich nicht fallen werde.

7. Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre, der Fels meiner Stärke : meine Zuversicht ist auf Gott.

8. Hoffet auf ihn allezeit, lieben Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus : Gott ist unsere Zuversicht.

9. Aber Menschen sind doch ja nichts, große Leute fehlen auch : sie wägen weniger, denn nichts, so viel ihrer ist.

10. Verlasset euch nicht auf Unrecht und Frevel, haltet euch nicht zu solchem, das nichts ist : fällt euch Reichthum zu, so hänget das Herz nicht daran.

11. Gott hat ein Wort geredet, das habe ich etliche mal gehöret : daß Gott allein mächtig ist.

12. Und du, Herr, bist gnädig : du bezahlest einem Jeglichen, wie er es verdienet.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 63. Deus, Deus meus.

Gott, du bist mein Gott : frühe wache ich zu dir;

2. Es dürstet meine Seele nach dir, mein Fleisch verlanget nach dir : in einem trockenen und dürren Lande, da kein Wasser ist.

3. Daselbst sehe ich nach dir in deinem Heiligthum : wollte gerne schauen deine Macht und Ehre.

4. Denn deine Güte ist besser, denn Leben : Meine Lippen preisen dich.

5. Daselbst wollte ich dich gerne loben mein Lebenlang : und meine Hände in deinem Namen aufheben.

6. Das wäre meines Herzens Freude und Wonne : wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben sollte.

7. Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich : wenn ich erwache, so rede ich von dir.

8. Denn du bist mein Helfer : und unter dem Schatten deiner Flügel rühme ich.

9. Meine Seele hänget dir an : deine rechte Hand erhält mich.

10. Sie aber stehen nach meiner Seele, mich zu überfallen : sie werden unter die Erde hinunter fahren.

11. Sie werden ins Schwert fallen : und den Füchsen zu Theil werden.

12. Aber der König freuet sich in Gott; wer bei ihm schwöret, wird gerühmet werden : denn die Lügenmäuler sollen verstopfet werden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 64. Exaudi, Deus.

Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage : behüte mein Leben vor dem grausamen Feind.

2. Verbirg mich vor der Versammlung der Bösen : vor dem Haufen der Übelthäter,

3. Welche ihre Zunge schärfen wie ein Schwert : die mit ihren giftigen Worten zielen, wie mit Pfeilen,

4. Daß sie heimlich schießen den Frommen : plötzlich schießen sie auf ihn ohne alle Scheu.

5. Sie sind kühn mit ihren bösen Anschlägen : und sagen, wie sie Stricke legen wollten, und sprechen; Wer kann sie sehen?

6. Sie erdichten Falschheit und halten es heimlich : sind verschlagen, und haben geschwinde Ränke.

7. Aber Gott wird sie plötzlich schießen : daß ihnen wehe thun wird.

8. Ihre eigene Zunge wird sie fällen : daß ihrer spotten wird, wer sie siehet.

9. Und alle Menschen, die es sehen, werden sagen : Das hat Gott gethan, und merken, daß es sein Werk sei.

10. Die Gerechten werden sich des Herrn freuen, und auf ihn trauen : und alle fromme Herzen werden sich deß rühmen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 12. Evening Prayer.

Psalm 65. Te decet hymnus.

Gott, man lobet dich in der Stille zu Zion : und dir bezahlet man Gelübde.

2. Du erhörest Gebet : darum kommt alles Fleisch zu dir.

3. Unsere Missethat drücket uns hart : du wollest unsere Sünde vergeben.

4. Wohl dem, den du erwählest und zu dir lässest : daß er wohne in deinen Höfen, der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel.

5. Erhöre uns nach der wunderlichen Gerechtigkeit, Gott, unser Heil : der du bist Zuversicht Aller auf Erden und ferne am Meer.

6. Der die Berge fest setzet in seiner Kraft : und gerüstet ist mit Macht.

7. Der du stillest das Brausen des Meers : das Brausen seiner Wellen, und das Toben der Völker,

8. Daß sich entsetzen, die an denselben Enden wohnen, vor deinen Zeichen : Du machst fröhlich, was da webet, beides des Morgens und des Abends.

9. Du suchest das Land heim, und wässerst es : und machest es sehr reich;

10. Gottes Brünnlein hat Wassers in Fülle : Du lässest ihr Getreide wohl gerathen, denn also bauest du das Land.

11. Du tränkest seine Furchen und feuchtest sein Gepflügtes : mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs.

12. Du krönest das Jahr mit deinem Gut : und deine Fußstapfen triefen von Fett.

13. Die Wohnungen in der Wüste sind auch fett, daß sie triefen : und die Hügel sind umher lustig.

14. Die Anger sind voll Schafe : und die Auen stehen dick mit Korn, daß man jauchzet und singet.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 66. Jubilate Deo.

Jauchzet Gott, alle Lande : lobsinget zu Ehren seinem Namen, rühmet ihn herrlich.

2. Sprechet zu Gott; Wie wunderlich sind deine Werke : Es wird deinen Feinden fehlen vor deiner großen Macht.

3. Alles Land bete dich an, und lobsinge dir : lobsinge deinem Namen.

4. Kommt her, und sehet an die Werke Gottes : der so wunderlich ist in seinem Thun unter den Menschenkindern.

5. Er verwandelt das Meer ins Trockene : daß man zu Fuß über das Wasser gehet; deß freuen wir uns in ihm.

6. Er herrschet mit seiner Gewalt ewiglich, seine Augen schauen auf die Völker : Die Abtrünnigen werden sich nicht erhöhen können.

7. Lobet, ihr Völker, unsern Gott : lasset seinen Ruhm weit erschallen,

8. Der unsere Seelen im Leben behält : und läßt unsere Füße nicht gleiten.

9. Denn, Gott, du hast uns versuchet und geläutert : wie das Silber geläutert wird;

10. Du hast uns lassen in den Thurm werfen : du hast auf unsere Lenden eine Last geleget;

11. Du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren : wir sind in Feuer und Wasser gekommen; aber du hast uns ausgeführet und erquicket.

12. Darum will ich mit Brandopfern gehen in dein Haus, und dir meine Gelübde bezahlen : wie ich meine Lippen habe aufgethan, und mein Mund geredet hat in meiner Noth.

13. Ich will dir feiste Brandopfer thun von gebrannten Widdern : Ich will opfern Rinder mit Böcken.

14. Kommt her, höret zu Alle, die ihr Gott fürchtet : ich will erzählen, was er an meiner Seele gethan hat.

15. Zu ihm rief ich mit meinem Munde : und pries ihn mit meiner Zunge.

16. Wo ich Unrechts vorhätte in meinem Herzen : so würde der Herr nicht hören.

17. Darum erhöret mich Gott : und merket auf mein Flehen.

18. Gelobet sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft : noch seine Güte von mir wendet.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 67. Deus misereatur.

Gott sei uns gnädig, und segne uns : er lasse uns sein Antlitz leuchten,

2. Daß wir auf Erden erkennen seinen Weg : unter allen Heiden sein Heil.

3. Es danken dir, Gott, die Völker : es danken dir alle Völker.

4. Die Völker freuen sich und jauchzen : daß du die Leute recht richtest, und regierest die Leute auf Erden.

5. Es danken dir, Gott, die Völker : es danken dir alle Völker.

6. Das Land gibt sein Gewächs : Es segne uns Gott, unser Gott.

7. Es segne uns Gott : und alle Welt fürchte ihn.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 13. Morning Prayer.

Psalm 68. Exurgat Deus.

Es stehe Gott auf, daß seine Feinde zerstreuet werdennbsp;: und die ihn hassen, vor ihm fliehen.

2. Vertreibe sie, wie der Rauch vertrieben wird; wie das Wachs zerschmilzet vom Feuer : so müssen umkommen die Gottlosen vor Gott.

3. Die Gerechten aber müssen sich freuen und fröhlich sein vor Gott : und von Herzen sich freuen.

4. Singet Gott, lobsinget seinem Namen : Machet Bahn dem, der da sanft herfährt; er heißt Herr, und freuet euch vor ihm.

5. Der ein Vater ist der Waisen und ein Richter der Wittwen : Er ist Gott in seiner heiligen Wohnung.

6. Ein Gott, der den Einsamen das Haus voll Kinder gibt, und der die Gefangenen ausführet zu rechter Zeit : und läßt die Abtrünnigen bleiben in der Dürre.

7. Gott, da du vor deinem Volk herzogest : da du einher gingest in der Wüste,

8. Da bebte die Erde, und die Himmel troffen vor diesem Gott in Sinai : vor dem Gott, der Israels Gott ist.

9. Nun aber gibst du, Gott, einen gnädigen Regen : und dein Erbe, das dürre ist, erquickest du,

10. Daß deine Thiere darinnen wohnen können : Gott, du labest die Elenden mit deinen Gütern.

11. Der Herr gibt das Wort : mit großen Schaaren Evangelisten.

12. Die Könige der Heerschaaren sin unter einander Freunde : und die Hausehre theilte den Raub aus.

13. Wenn ihr zu Felde lieget, so glänzet es als der Tauben Flügel : die wie Silber und Gold schimmern.

14. Wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Könige setzet : so wird es helle, wo es dunkel ist.

15. Der Berg Gottes ist ein fruchtbarer Berg : ein großes und fruchtbares Gebirge.

16. Was hüpfet ihr großen Gebirge? Gott hat Lust auf diesem Berge zu wohnen : und der Herr bleibt auch immer daselbst.

17. Der Wagen Gottes ist viel tausend mal tausend : der Herr ist unter ihnen im heiligen Sinai.

18. Du bist in die Höhe gefahren, und hast das Gefängniß gefangen, du hast Gaben empfangen für die Menschen : auch die Abtrünnigen, daß Gott, der Herr, dennoch daselbst bleiben wird.

19. Gelobet sei der Herr täglich : Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.

20. Wir haben einen Gott, der da hilft : und den Herrn Herrn, der vom Tode errettet.

21. Aber Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmeißen : sammt ihrem Haarschädel, die da fortfahren in ihrer Sünde.

22. Doch spricht der Herr; Ich will unter den Fetten Etliche holen : aus der Tiefe des Meeres will ich Etliche holen.

23. Darum wird dein Fuß in der Feinde Blut gefärbet werden : und deine Hunde werden es lecken.

24. Man siehet, Gott, wie du einher ziehest : wie du, mein Gott und König, einher ziehest im Heiligthum.

25. Die Sänger gehen vorher : darnach die Spielleute unter den Mägden, die da pauken.

26. Lobet Gott, den Herrn, in den Versammlungen : für den Brunnen Israels.

27. Da herrschet unter ihnen der kleine Benjamin, die Fürsten Judas mit ihren Haufen : die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphthalis.

28. Dein Gott hat dein Reich aufgerichtet, dasselbe wollest du, Gott, uns stärken : denn es ist dein Werk.

29. Um deines Tempels willen zu Jerusalem : werden dir die Könige Geschenke zuführen.

30. Schilt das Thier im Rohr, die Rotte der Ochsen unter ihren Kälbern, die da zertreten um Geldes willen : Er zerstreuet die Völker, die da gerne kriegen.

31. Die Fürsten aus Egypten werden kommen : Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott.

32. Ihr Königreiche auf Erden, singet Gott : lobsinget dem Herrn.

33. Dem, der da fährt im Himmel, allenthalben von Anbeginn : Siehe, er wird seinem Donner Kraft geben.

34. Gebet Gott die Macht : Seine Herrlichkeit ist in Israel, und seine Macht in den Wolken.

35. Gott ist wundersam in seinem Heiligthum : Er ist Gott Israels; er wird dem Volk Macht und Kraft geben. Gelobet sei Gott!

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 13. Evening Prayer.

Psalm 69. Salvum me fac.

Gott, hilf mir : denn das Wasser gehet mir bis an die Seele.

2. Ich versinke im tiefen Schlamm, da kein Grund ist : ich bin im tiefen Wasser, und die Fluth will mich ersäufen.

3. Ich habe mich müde geschrieen, mein Hals ist heisch : das Gesicht vergehet mir, daß ich so lange muß harren auf meinen Gott.

4. Die mich ohne Ursach hassen, deren ist mehr, denn ich Haare auf dem Haupt habe : Die mir unbillig feind sind und mich verderben, sind mächtig.

5. Ich muß bezahlen, das ich nicht geraubet habe : Gott, du weißt meine Thorheit, und meine Schulden sind dir nicht verborgen.

6. Laß nicht zu Schanden werden an mir, die deiner harren, Herr Herr Zebaoth : Laß nicht schamroth werden an mir, die dich suchen, Gott Israels.

7. Denn um deinetwillen trage ich Schmach : mein Angesicht ist voller Schande.

8. Ich bin fremd geworden meinen Brüdern : und unbekannt meiner Mutter Kindern.

9. Denn ich eifere mich schier zu Tode um dein Haus : und die Schmähungen derer, die dich schmähen, fallen auf mich.

10. Und ich weine, und faste bitterlich : und man spottet meiner dazu.

11. Ich habe einen Sack angezogen : aber sie treiben das Gespött daraus.

12. Die im Thor sitzen, waschen von mir : und in den Zechen singet man von mir.

13. Ich aber bete, Herr, zu dir : zur angenehmen Zeit;

14. Gott, durch deine große Güte : erhöre mich mit deiner treuen Hülfe.

15. Errette mich aus dem Koth, daß ich nicht versinke : daß ich errettet werde von meinen Hassern, und aus dem tiefen Wasser;

16. Daß mich die Wasserfluth nicht ersäufe, und die Tiefe nicht verschlinge : und das Loch der Grube nicht über mich zusammengehe.

17. Erhöre mich, Herr, denn dein Güte ist tröstlich : wende dich zu mir, nach deiner großen Barmherzigkeit,

18. Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte : denn mir ist angst, erhöre mich eilend.

19. Mache dich zu meiner Seele, und erlöse sie : erlöse mich um meiner Feinde willen.

20. Du weißt meine Schmach, Schande und Scham : meine Widersacher sind alle vor dir.

21. Die Schmach bricht mir mein Herz und kränket mich : Ich warte, ob es Jemand jammerte, aber da ist Niemand; und auf Tröster, aber ich finde keine.

22. Und sie geben mir Galle zu essen : und Essig zu trinken, in meinem großen Durst.

23. Ihr Tisch müsse vor ihnen zum Strick werden : zur Vergeltung und zu einer Falle.

24. Ihre Augen müssen finster werden, daß sie nicht sehen : und ihre Lenden laß immer wanken.

25. Gieße deine Ungnade auf sie : und dein grimmiger Zorn ergreife sie.

26. Ihre Wohnung müsse wüste werden : und sei Niemand, der in ihren Hütten wohne.

27. Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast : und rühmen, daß du die Deinen schlägst.

28. Laß sie in eine Sünde über die andere fallen : daß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit.

29. Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen : daß sie mit dem Gerechten nicht angeschrieben werden.

30. Ich aber bin elend, und mir ist wehe : Gott, deine Hülfe schütze mich.

31. Ich will den Namen Gottes loben mit einem Liede : und will ihn hoch ehren mit Dank.

32. Das wird dem Herrn besser gefallen : denn ein Farr, der Hörner und Klauen hat.

33. Die Elenden sehen es und freuen sich : und die Gott suchen, denen wird das Herz leben.

34. Denn der Herr höret die Armen : und verachtet seine Gefangene nicht.

35. Es lobe ihn Himmel und Erde : und Meer, und Alles, das sich darinnen reget.

36. Denn Gott wird Zion helfen, und die Städte Judas bauen : daß man daselbst wohne und sie besitze.

37. Und der Same seiner Knechte wird sie ererben : und die seinen Namen lieben, werden darinnen bleiben.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 70. Deus, in adjutorium.

Eile, Gott, mich zu retten : Herr, mir zu helfen.

2. Es müssen sich schämen, und zu Schanden werden, die nach meiner Seele stehen : sie müssen zurück kehren, und gehöhnet werden, die mir Übels wünschen.

3. Daß sie müssen wiederum zu Schanden werden : die da über mich schreien; Da, da!

4. Freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen : und die dein Heil lieben, immer sagen; Hochgelobet sei Gott!

5. Ich aber bin elend und arm : Gott, eile zu mir,

6. Denn du bist mein Helfer und Erretter : mein Gott, verziehe nicht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 14. Morning Prayer.

Psalm 71. In te, Domine, speravi.

Herr, ich traue auf dich; laß mich nimmermehr zu Schanden werden : Errette mich durch deine Gerechtigkeit, und hilf mir aus; neige deine Ohren zu mir, und hilf mir.

2. Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zugesagt hast mir zu helfen : denn du bist mein Fels und meine Burg.

3. Mein Gott, hilf mir aus der Hand der Gottlosen : aus der Hand des Ungerechten und Tyrannen.

4. Denn du bist meine Zuversicht, Herr, Herr : meine Hoffnung von meiner Jugend an.

5. Auf dich habe ich mich verlassen von meiner Mutter Leibe an, du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen : Mein Ruhm ist immer von dir.

6. Ich bin vor Vielen wie ein Wunder : aber du bist meine starke Zuversicht.

7. Laß meinen Mund deines Ruhmes : und deines Preises voll sein täglich.

8. Verwirf mich nicht in meinem Alter : verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde.

9. Denn meine Feinde reden wider mich, und die auf meine Seele halten, berathen sich mit einander, und sprechen : Gott hat ihn verlassen; jaget nach, und ergreifet ihn, denn da ist kein Erretter.

10. Gott, sei nicht ferne von mir : mein Gott, eile mir zu helfen.

11. Schämen müssen sich und umkommen, die meiner Seele zuwider sind : mit Schande und Hohn müssen sie überschüttet werden, die mein Unglück suchen.

12. Ich aber will immer harren : und will immer deines Ruhmes mehr machen.

13. Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich dein Heil : die ich nicht alle zählen kann.

14. Ich gehe einher in der Kraft des Herrn Herrn : ich preise deine Gerechtigkeit allein.

15. Gott, du hast mich von Jugend auf gelehret : darum verkündige ich deine Wunder.

16. Auch verlaß mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde : bis ich deinen Arm verkündige Kindeskindern, und deine Kraft Allen, die noch kommen sollen.

17. Gott, deine Gerechtigkeit ist hoch, der du große Dinge thust : Gott, wer ist dir gleich?

18. Denn du lässest mich erfahren viele und große Angst, und machst mich wieder lebendig : und holest mich wieder aus der Tiefe der Erde herauf.

19. Du machst mich sehr groß : und tröstest mich wieder.

20. So danke ich auch dir mit Psalterspiel für deine Treue, mein Gott : ich lobsinge dir auf der Harfe, du Heiliger in Israel.

21. Meine Lippen und meine Seele, die du erlöst hast : sind fröhlich und lobsingen dir.

22. Auch dichtet meine Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit : Denn schämen müssen sich und zu Schanden werden, die mein Unglück suchen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 72. Deus, judicium.

Gott, gib dein Gericht dem Könige : und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne,

2. Daß er dein Volk bringe zur Gerechtigkeit : und deine Elenden errette.

3. Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk : und die Hügel die Gerechtigkeit.

4. Er wird das elende Volk bei Recht erhalten : und den Armen helfen, und die Lästerer zerschmeißen.

5. Man wird dich fürchten, so lange die Sonne und der Mond währet : von Kind zu Kindeskindern.

6. Er wird herab fahren, wie der Regen auf das Fell : wie die Tropfen, die das Land feuchten.

7. Zu seinen Zeiten wird blühen der Gerechte : und großer Friede, bis daß der Mond nimmer sei.

8. Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere : und von dem Wasser an bis zur Welt Ende.

9. Vor ihm werden sich neigen die in der Wüste : und seine Feinde werden Staub lecken.

10. Die Könige am Meer und in den Inseln werden Geschenke bringen : die Könige aus Reich Arabien und Seba werden Gaben zuführen.

11. Alle Könige werden ihn anbeten : alle Heiden werden ihm dienen.

12. Denn er wird den Armen erretten, der da schreiet : und den Elenden, der keinen Helfer hat.

13. Er wird gnädig sein den Geringen und Armen : und den Seelen der Armen wird er helfen.

14. Er wird ihre Seele aus dem Trug und Frevel erlösen : und ihr Blut wird theuer geachtet werden vor ihm.

15. Er wird leben, und man wird ihm von Golde aus Reich Arabien geben : Und man wird immerdar vor ihm beten, täglich wird man ihn loben.

16. Auf Erden, oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen : seine Frucht wird beben wie Libanon, und wird grünen in den Städten, wie das Gras auf Erden.

17. Sein Name wird ewiglich bleiben; so lange die Sonne währet, wird sein Name auf die Nachkommen reichen : und sie werden durch denselben gesegnet sein; alle Heiden werden ihn preisen.

18. Gelobet sei Gott, der Herr, der Gott Israels : der allein Wunder thut;

19. Und gelobet sei sein herrlicher Name ewiglich : und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden. Amen, amen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 14. Evening Prayer.

Psalm 73. Quam bonus Israel!

Israel hat dennoch Gott zum Trost : wer nur reines Herzens ist.

2. Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen : mein Tritt hätte beinahe geglitten.

3. Denn es verdroß mich auf der Ruhmräthigen : da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging.

4. Denn sie sind in keiner Gefahr des Todes : sondern stehen fest wie ein Palast.

5. Sie sind nicht in Unglück wie andere Leute : und werden nicht wie andere Menschen geplaget.

6. Darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein : und ihr Frevel muß wohlgethan heißen.

7. Ihre Person brüstet sich wie ein fetter Wanst : sie thun, was sie nur gedenken.

8. Sie vernichten Alles, und reden übel davon : und reden und lästern hoch her.

9. Was sie reden, das muß vom Himmel herab geredet sein : was sie sagen, das muß gelten auf Erden.

10. Darum fällt ihnen ihr Pöbel zu : und laufen ihnen zu mit Haufen, wie Wasser,

11. Und sprechen; Was sollte Gott nach jenen fragen : Was sollte der Höchste ihrer achten?

12. Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glückselig in der Welt und werden reich : Soll es denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebet und ich meine Hände in Unschuld wasche?

13. Und bin geplaget täglich : und meine Strafe ist alle Morgen da?

14. Ich hätte auch schier so gesagt, wie sie : aber siehe, damit hätte ich verdammet alle deine Kinder, die je gewesen sind.

15. Ich gedachte ihm nach, daß ich es begreifen möchte : aber es war mir zu schwer.

16. Bis daß ich ging in das Heiligthum Gottes : und merkte auf ihr Ende.

17. Aber du setzest sie auf das Schlüpfrige : und stürzest sie zu Boden.

18. Wie werden sie so plötzlich zu nichte : Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.

19. Wie ein Traum, wenn einer erwachet : so machst du, Herr, ihr Bild in der Stadt verschmähet.

20. Aber es thut mir wehe im Herzen : und sticht mich in meinen Nieren.

21. Daß ich muß ein Narr sein, und nichts wissen : und muß wie ein Thier sein vor dir.

22. Dennoch bleibe ich stets an dir : denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.

23. Du leitest mich nach deinem Rath : und nimmst mich endlich mit Ehren an.

24. Wenn ich nur dich habe : so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

25. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet : so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil.

26. Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen : du bringest um Alle, die wider dich huren.

27. Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte, und meine Zuversicht setzte auf den Herrn Herrn : daß ich verkündige alles dein Thun.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 74. Ut quid, Deus?

Gott, warum verstößest du uns so gar : und bist so grimmig zornig über die Schafe deiner Weide?

2. Gedenke an deine Gemeine : die du von Alters her erworben, und dir zum Erbtheil erlöset hast,

3. An den Berg Zion : darauf du wohnest.

4. Tritt auf sie mit Füßen, und stoße sie gar zu Boden : Der Feind hat alles verderbet im Heiligthum.

5. Deine Widerwärtigen brüllen in deinen Häusern : und setzen ihre Götzen darein.

6. Man siehet die Äxte oben her blicken : wie man in einen Wald hauet;

7. Und zerhauen alle seine Tafelwerke : mit Beil und Barten.

8. Sie verbrennen dein Heiligthum : sie entweihen die Wohnung deines Namens zu Boden.

9. Sie sprechen in ihrem Herzen; Laßt uns sie plündern : Sie verbrennen alle Häuser Gottes im Lande.

10. Unsere Zeichen sehen wir nicht, und kein Prophet predigt mehr : und kein Lehrer lehret uns mehr.

11. Ach, Gott, wie lange soll der Widerwärtige schmähen : und der Feind deinen Namen so gar verlästern?

12. Warum wendest du deine Hand ab : und deine Rechte von deinem Schooß so gar?

13. Aber Gott ist mein König von Alters her : der alle Hülfe thut, so auf Erden geschieht.

14. Du zertrennest das Meer durch deine Kraft : und zerbrichst die Köpfe der Drachen im Wasser.

15. Du zerschlägst die Köpfe der Wallfische : und gibst sie zur Speise dem Volk in der Einöde.

16. Du lässest quellen Brunnen und Bäche : du lässest versiegen starke Ströme.

17. Tag und Nacht ist dein : du machst, daß beides Sonne und Gestirn ihren gewissen Lauf haben.

18. Du setzest einem jeglichen Lande seine Grenze : Sommer und Winter machst du.

19. So gedenke doch deß, daß der Feind den Herrn schmähet : und ein thörichtes Volk lästert deinen Namen.

20. Du wollest nicht dem Thier geben die Seele deiner Turteltaube : und deiner elenden Thiere nicht so gar vergessen.

21. Gedenke an den Bund : denn das Land ist allenthalben jämmerlich verheert, und die Häuser sind zerrissen.

22. Laß den Geringen nicht mit Schanden davon gehen : denn die Armen und Elenden rühmen deinen Namen.

23. Mache dich auf, Gott, und führe aus deine Sache : gedenke an die Schmach, die dir täglich von den Thoren widerfährt.

24. Vergiß nicht des Geschreies deiner Feinde : das Toben deiner Widerwärtigen wird je länger je größer.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 15. Morning Prayer.

Psalm 75. Confitebimur tibi.

Wir danken dir, Gott : wir danken dir,

2. Und verkündigen deine Wunder : daß dein Name so nahe ist.

3. Denn zu seiner Zeit : so werde ich recht richten.

4. Das Land zittert, und Alle, die darinnen wohnen : aber ich halte seine Säulen fest.

5. Ich sprach zu den Ruhmräthigen: Rühmet nicht so : und zu den Gottlosen; Pochet nicht auf Gewalt;

6. Pochet nicht so hoch auf eure Gewalt : redet nicht halsstarrig,

7. Es habe keine Noth, weder vom Aufgang, noch vom Niedergang : noch von dem Gebirge in der Wüste.

8. Denn Gott ist Richter : der diesen erniedriget und jenen erhöhet.

9. Denn der Herr hat einen Becher in der Hand : und mit starkem Wein voll eingeschenket, und schenket aus demselben;

10. Aber die Gottlosen müssen alle trinken : und die Hefen aussaufen.

11. Ich aber will verkündigen ewiglich : und lobsingen dem Gott Jakobs.

12. Und will alle Gewalt der Gottlosen zerbrechen : daß die Gewalt des Gerechten erhöhet werde.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 76. Notus in Judaea.

Gott ist in Juda bekannt : in Israel ist sein Name herrlich.

2. Zu Salem ist sein Gezelt : und seine Wohnung zu Zion.

3. Daselbst zerbricht er die Pfeile des Bogens : Schild, Schwert und Streit.

4. Du bist herrlicher und mächtiger : denn die Raubeberge.

5. Die Stolzen müssen beraubet werden und entschlafen : und alle Krieger müssen die Hände lassen sinken.

6. Von deinem Schelten, Gott Jakobs : sinket in Schlaf beides Roß und Wagen.

7. Du bist erschrecklich : Wer kann vor dir stehen, wenn du zürnest?

8. Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel : so erschrickt das Erdreich und wird stille,

9. Wenn Gott sich aufmacht zu richten : daß er helfe allen Elenden auf Erden.

10. Wenn Menschen wider dich wüthen, so legest du Ehre ein : und wenn sie noch mehr wüthen, bist du auch gerüstet.

11. Gelobet und haltet dem Herrn, eurem Gott, Alle, die ihr um ihn her seid : bringet Geschenke dem Schrecklichen,

12. Der den Fürsten den Muth nimmt : und schrecklich ist unter den Königen auf Erden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 77. Voce mea ad Dominum.

Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott : zu Gott schreie ich, und er erhöret mich.

2. In der Zeit der Noth suche ich den Herrn, meine Hand ist des Nachts ausgereckt, und läßt nicht ab : denn meine Seele will sich nicht trösten lassen.

3. Wenn ich betrübt bin, so denke ich an Gott : wenn mein Herz in Ängsten ist, so rede ich.

4. Meine Augen hältst du, daß sie wachen : ich bin so ohnmächtig, daß ich nicht reden kann.

5. Ich denke der alten Zeit : der vorigen Jahre.

6. Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel : und rede mit meinem Herzen, mein Geist muß forschen.

7. Wird denn der Herr ewiglich verstoßen : und keine Gnade mehr erzeigen?

8. Ist es denn ganz und gar aus mit seiner Güte : Und hat die Verheißung ein Ende?

9. Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein : und seine Barmherzigkeit vor Zorn verschlossen?

10. Aber doch sprach ich; Ich muß das leiden : die rechte Hand des Höchsten kann Alles ändern.

11. Darum gedenke ich an die Thaten des Herrn : ja ich gedenke an deine vorigen Wunder,

12. Und rede von allen deinen Werken : und sage von deinem Thun.

13. Gott, dein Weg ist heilig : Wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist?

14. Du bist der Gott, der Wunder thut : du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern.

15. Du hast dein Volk erlöset gewaltiglich : die Kinder Jakobs und Josephs.

16. Die Wasser sahen dich, Gott, die Wasser sahen dich : und ängsteten sich, und die Tiefen tobten.

17. Die dicken Wolken gossen Wasser, die Wolken donnerten : und die Strahlen fuhren daher.

18. Es donnerte im Himmel, deine Blitze leuchteten auf dem Erdboden : das Erdreich regte sich, und bebte davon.

19. Dein Weg war im Meer, und dein Pfad in großen Wassern : und man spürte doch deinen Fuß nicht.

20. Du führtest dein Volk, wie eine Heerde Schafe : durch Mose und Aaron.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 15. Evening Prayer.

Psalm 78. Attendite, popule.

Höre, mein Volk, mein Gesetz : neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes.

2. Ich will meinen Mund aufthun zu Sprüchen : und alte Geschichten aussprechen,

3. Die wir gehöret haben und wissen : und unsere Väter uns erzählet haben,

4. Daß wir es nicht verhalten sollen ihren Kindern, die hernach kommen : und verkündigten den Ruhm des Herrn, und seine Macht und seine Wunder, die er gethan hat.

5. Er richtete ein Zeugniß auf in Jakob, und gab ein Gesetz in Israel : das er unsern Vätern gebot zu lehren ihre Kindern,

6. Auf daß die Nachkommen lerneten : und die Kinder, die noch sollten geboren werden,

7. Wenn sie aufkämen : daß sie es auch ihren Kindern verkündigten;

8. Daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung : und nicht vergäßen der Thaten Gottes, und seine Gebote hielten,

9. Und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art : welchen ihr Herz nicht fest war, und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott.

10. Wie die Kinder Ephraim : so geharnischt den Bogen führeten, abfielen zur Zeit des Streits.

11. Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln,

12. Und vergaßen seiner Thaten und seiner Wunder : die er ihnen erzeiget hatte.

13. Vor ihren Vätern that er Wunder : in Egyptenland, im Felde Zoan.

14. Er zerteilte das Meer, und ließ sie durchhin gehen : und stellete das Wasser, wie eine Mauer.

15. Er leitete sie des Tages mit einer Wolke : und des Nachts mit einem hellen Feuer,

16. Er riß die Felsen in der Wüste : und tränkte sie mit Wasser die Fülle,

17. Und ließ Bäche aus den Felsen fließen : daß sie hinabflossen, wie Wasserströme.

18. Noch sündigten sie weiter wider ihn : und erzürnten den Höchsten in der Wüste,

19. Und versuchten Gott in ihrem Herzen : daß sie Speise forderten für ihre Seelen,

20. Und redeten wider Gott und sprachen : Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste!

21. Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen : aber wie kann er Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen?

22. Da nun das der Herr hörete, entbrannte er : und Feuer ging an in Jakob, und Zorn kam über Israel,

23. Daß sie nicht glaubten an Gott : und hofften nicht auf seine Hülfe.

24. Und er gebot den Wolken droben : und that auf die Thür des Himmels,

25. Und ließ das Man auf sie regnen, zu essen : und gab ihnen Himmelsbrod.

26. Sie aßen Engelbrot : er sandte ihnen Speise die Fülle.

27. Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel : und erregte durch seine Stärke den Südwind,

28. Und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub : und Vögel wie Sand am Meer,

29. Und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben : da sie wohneten.

30. Da aßen sie, und wurden allzu satt : er ließ sie ihre Lust büßen.

31. Da sie nun ihre Lust gebüßet hatten und sie noch davon aßen : da kam der Zorn Gottes über sie und erwürgte die Vornehmsten unter ihnen und schlug darnieder die Besten in Israel.

32. Aber über das Alles sündigten sie noch mehr : und glaubten nicht an seine Wunder.

33. Darum ließ er sie dahin sterben, daß sie nichts erlangten : und mußten ihr Lebenlang geplaget sein.

34. Wenn er sie erwürgte, suchten sie ihn : und kehreten sich frühe zu Gott,

35. Und gedachten, daß Gott ihr Hort ist : und Gott der Höchste ihr Erlöser ist,

36. Und heuchelten mit ihrem Munde : und logen ihm mit ihrer Zunge;

37. Aber ihr Herz war nicht fest an ihm : und hielten nicht treulich an seinem Bunde.

38. Er aber war barmherzig, und vergab die Missethat : und vertilgte sie nicht,

39. Und wandte oft seinen Zorn ab : und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen.

40. Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind : ein Wind, der dahin fährt, und nicht wiederkommt.

41. Sie erzürnten ihn gar oft in der Wüste : und entrüsteten ihn in der Einöde.

42. Sie versuchten Gott immer wieder : und meisterten den Heiligen in Israel.

43. Sie gedachten nicht an seine Hand des Tages : da er sie erlösete von den Feinden.

44. Wie er denn seine Zeichen in Egypten gethan hatte : und seine Wunder im Lande Zoan;

45. Da er ihr Wasser in Blut wandelte : daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten;

46. Da er Ungeziefer unter sie schickte, die sie fraßen : und Kröten, die sie verderbten,

47. Und gab ihr Gewächs den Raupen : und ihre Saat den Heuschrecken;

48. Da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug : und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen;

49. Da er ihr Vieh schlug mit Hagel : und ihre Heerde mit Strahlen;

50. Da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn : und ließ sie toben und wüthen, und Leide thun.

51. Da er seinen Zorn ließ fortgehen, und ihrer Seelen vor dem Tode nicht verschonte : und ließ ihr Vieh an der Pestilenz sterben:

52. Da er alle Erstgeburten in Egypten schlug : die ersten Erben in den Hütten Hams;

53. Und ließ sein Volk ausziehen wie Schafe : und führete sie, wie eine Heerde in der Wüste.

54. Und er leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten : aber ihre Feinde bedeckte das Meer.

55. Und brachte sie in seine heilige Grenze : zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat;

56. Und vertrieb vor ihnen her die Völker, und ließ ihnen das Erbe austheilen : und ließ in jener Hütten die Stämme Israel wohnen.

57. Aber sie versuchten und erzürneten Gott, den Höchsten : und hielten seine Zeugnisse nicht,

58. Und fielen zurück, und verachteten Alles, wie ihre Väter : und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen,

59. Und erzürneten ihn mit ihren Höhen : und reizten ihn mit ihren Götzen.

60. Und da das Gott hörete, entbrannte er : und verwarf Israel sehr,

61. Daß er seine Wohnung zu Silo ließ fahren : die Hütte, da er unter Menschen wohnte:

62. Und gab ihre Macht in das Gefängniß : und ihre Herrlichkeit in die Hand des Feindes;

63. Und übergab sein Volk in das Schwert : und entbrannte über sein Erbe.

64. Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer : und ihre Jungfrauen mußten ungefreiet bleiben.

65. Ihre Priester fielen durch das Schwert : und waren keine Wittwen, die da weinen sollten.

66. Und der Herr erwachte wie ein Schlafender : wie ein Starker jauchzet, der vom Wein kommt,

67. Und schlug seine Feinde von hinten : und hing ihnen eine ewige Schande an.

68. Und verwarf die Hütte Josephs : und erwählte nicht den Stamm Ephraim;

69. Sondern erwählte den Stamm Juda : den Berg Zion, welchen er liebete.

70. Und bauete sein Heiligthum hoch wie ein Land : das ewiglich fest stehen soll.

71. Und erwählete seinen Knecht David : und nahm ihn von den Schafställen;

72. Von den säugenden Schafen holte er ihn : daß er sein Volk Jakob weiden sollte, und sein Erbe Israel.

73. Und er weidete sie auch mit aller Treue : und regierete sie mit allem Fleiß.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 16. Morning Prayer.

Psalm 79. Deus, venerunt.

Gott, es sind Heiden in dein Erbe gefallen : die haben deinen heiligen Tempel verunreiniget, und aus Jerusalem Steinhaufen gemacht.

2. Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben : und das Fleisch deiner Heiligen den Thieren im Lande.

3. Sie haben Blut vergossen um Jerusalem her, wie Wasser : und war Niemand, der begrub.

4. Wir sind unsern Nachbarn eine Schmach geworden : ein Spott und Hohn denen, die um uns sind.

5. Herr, wie lange willst du so gar zürnen : und deinen Eifer wie Feuer brennen lassen?

6. Schütte deinen Grimm auf die Heiden, die dich nicht kennen : und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen.

7. Denn sie haben Jakob aufgefressen : und seine Häuser verwüstet.

8. Gedenke nicht unsrer vorigen Missethat : erbarme dich unser bald, denn wir sind fast dünne geworden.

9. Hilf du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen : errette uns, und vergib uns unsere Sünden um deines Namens willen.

10. Warum lässest du die Heiden sagen : Wo ist nun ihr Gott?

11. Laß unter den Heiden vor unsern Augen kund werden : die Rache des Bluts deiner Knechte, das vergossen ist.

12. Laß vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen : nach deinem großen Arm behalte die Kinder des Todes.

13. Und vergilt unsern Nachbarn siebenfältig in ihren Busen ihr Schmach : damit sie dich, Herr, geschmähet haben.

14. Wir aber, dein Volk und Schafe deiner Weide, danken dir ewiglich : und verkündigen deinen Ruhm für und für.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 80. Qui regis Israel.

Du Hirte Israels, höre, der du Joseph hütest wie Schafe; erscheine, der du sitzest über Cherubim.

2. Erwecke deine Gewalt, der du vor Ephraim, Benjamin und Manasse bist : und komm uns zu Hülfe!

3. Gott, tröste uns, und laß leuchten dein Antlitz : so genesen wir.

4. Herr, Gott Zebaoth : wie lange willst du zürnen über dem Gebet deines Volks?

5. Du speisest sie mit Thränenbrod : und tränkest sie mit großem Maß voll Thränen.

6. Du setzest uns unsre Nachbarn zum Zank : und unsere Feinde spotten unser.

7. Gott Zebaoth, tröste uns : laß leuchten dein Antlitz; so genesen wir.

8. Du hast einen Weinstock aus Egypten geholet : und hast vertrieben die Heiden und denselben gepflanzet.

9. Du hast vor ihm die Bahn gemacht : und hast ihn lassen einwurzeln, daß er das Land erfüllet hat.

10. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt : und mit seinen Reben die Cedern Gottes.

11. Du hast sein Gewächs ausgebreitet bis an das Meer : und seine Zweige bis an das Wasser.

12. Warum hast du denn seinen Zaun zerbrochen : daß ihn zerreißet Alles, das vorüber gehet?

13. Es haben ihn zerwühlet die wilden Säue : und die wilden Thiere haben ihn verderbet.

14. Gott Zebaoth, wende dich doch, schaue vom Himmel : und siehe an, und suche heim diesen Weinstock,

15. Und halte ihn im Bau, den deine Rechte gepflanzet hat : und den du dir festiglich erwählet hast.

16. Siehe darein und schilt : daß des Brennens und Reißens ein Ende werde.

17. Deine Hand schütze das Volk deiner Rechten : und die Leute, die du dir festiglich erwählet hast;

18. So wollen wir nicht von dir weichen : Laß uns leben; so wollen wir deinen Namen anrufen.

19. Herr, Gott Zebaoth, tröste uns : laß dein Antlitz leuchten; so genesen wir.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 81. Exultate Deo.

Singet fröhlich Gott, der unsre Stärke ist : jauchzet dem Gott Jakobs.

2. Nehmet die Psalmen, und gebet her die Pauken : liebliche Harfen mit Psalter.

3. Blaset im Neumonden die Posaunen : in unserm Fest der Laubbrüste.

4. Denn solches ist die Weise in Israel : und ein Recht des Gottes Jakobs.

5. Solches hat er zum Zeugniß gesetzet unter Joseph : da sie aus Egyptenland zogen, und fremde Sprachen gehöret hatten.

6. Da ich ihre Schulter von der Last entlediget hatte : und ihre Hände der Töpfe los wurden.

7. Da du mich in der Noth anriefest, half ich dir aus : und erhörete dich, da dich das Wetter überfiel, und versuchte dich am Haderwasser.

8. Höre, mein Volk, ich will unter dir zeugen : Israel, du sollst mich hören,

9. Daß unter dir kein anderer Gott sei : und du keinen fremden Gott anbetest.

10. Ich bin der Herr, dein Gott : der dich aus Egyptenland geführet hat.

11. Thue deinen Mund weit auf : laß mich ihn füllen.

12. Aber mein Volk gehorcht nicht meiner Stimme : und Israel will meiner nicht.

13. So habe ich sie gelassen in ihres Herzens Dünkel : daß sie wandeln nach ihrem Rath.

14. Wollte mein Volk mir gehorsam sein : und Israel auf meinem Wege gehen;

15. so wollte ich ihre Feinde bald dämpfen : und meine Hand über ihre Widerwärtigen wenden,

16. Und die den Herrn hassen, müßten an ihm fehlen : ihre Zeit aber würde ewiglich währen,

17. Und ich würde sie mit dem besten Weizen speisen : und mit Honig aus dem Felsen sättigen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 16. Evening Prayer.

Psalm 82. Deus stetit.

Gott stehet in der Gemeinde Gottes : und ist Richter unter den Göttern.

2. Wie lange wollt ihr unrecht richten : und die Person der Gottlosen vorziehen?

3. Schaffet Recht dem Armen und dem Waisen : und helfet dem Elenden und Dürftigen zum Recht.

4. Errettet den Geringen und Armen : und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt.

5. Aber sie lassen ihnen nicht sagen, und achten es nicht; sie gehen immer hin im Finstern : darum müssen alle Grundfesten des Landes fallen.

6. Ich habe wohl gesagt; Ihr seid Götter : und allzumal Kinder des Höchsten;

7. Aber ihr werdet sterben, wie Menschen : und wie ein Tyrann zu Grunde gehen.

8. Gott, mache dich auf und richte das Land; denn du bist Erbherr über alle Heiden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 83. Deus, quis similis?

Gott, schweige doch nicht also, und sei doch nicht so stille : Gott, halte doch nicht so inne!

2. Denn siehe, deine Feinde toben : und die dich hassen, richten den Kopf auf.

3. Sie machen listige Anschläge wider dein Volk : und rathschlagen wider deine Verborgene.

4. Wohl her, sprechen sie, laßt uns sie ausrotten, daß sie kein Volk seien : daß des Namens Israels nicht mehr gedacht werde.

5. Denn sie haben sich mit einander vereiniget : und einen Bund wider dich gemacht,

6. Die Hütten der Edomiter und Ismaeliter : der Moabiter und Hagariter,

7. Der Gebaliter, Ammoniter und Amalekiter : die Philister sammt denen zu Tyrus:

8. Assur hat sich auch zu ihnen geschlagen : und helfen den Kindern Lots.

9. Thue ihnen, wie den Midianitern : wie Sissera, wie Jabin am Bach Kison;

10. Die vertilget wurden bei Endor : und wurden zu Koth auf Erden.

11. Mache ihre Fürsten, wie Oreb und Seeb : alle ihre Obersten wie Seba und Zalmuna,

12. Die da sagen : Wir wollen Häuser Gottes einnehmen.

13. Gott, mache sie wie einen Wirbel : wie Stoppeln vor dem Winde.

14. Wie ein Feuer den Wald verbrennet : und wie eine Flamme die Berge anzündet;

15. Also verfolge sie mit deinem Wetter : und erschrecke sie mit deinem Ungewitter.

16. Mache ihre Angesichter voll Schande : daß sie nach deinem Namen fragen müssen.

17. Schämen müssen sie sich, und erschrecken immer mehr und mehr : und zu Schanden werden, und umkommen.

18. So werden sie erkennen, daß du mit deinem Namen heißest Herr allein ; und der Höchste in aller Welt.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 84. Quam dilecta!

Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!

2. Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn : mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.

3. Denn der Vogel hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge hecken : nemlich deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott.

4. Wohl denen, die in deinem Hause wohnen : die loben dich immerdar.

5. Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten : und von Herzen dir nachwandeln,

6. Die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen; und die Lehrer werden mit viel Segen geschmückt.

7. Sie erhalten einen Sieg nach dem andern : daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion.

8. Herr, Gott Zebaoth, höre mein Gebet : vernimm es, Gott Jakobs.

9. Gott, unser Schild, schaue doch : siehe an das Reich deines Gesalbten.

10. Denn ein Tag in deinen Vorhöfen : ist besser denn sonst tausend.

11. Ich will lieber der Thür hüten in meines Gottes Hause : denn lange wohnen in der Gottlosen Hütten.

12. Denn Gott, der Herr, ist Sonne und Schild : der Herr gibt Gnade und Ehre, er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.

13. Herr Zebaoth : wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 85. Benedixisti, Domine.

Herr, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande : und hast die Gefangenen Jakobs erlöset;

2. Der du die Missethat vormals vergeben hast deinem Volk : und alle ihre Sünde bedecket;

3. Der du vormals hast allen deinen Zorn aufgehoben : und dich gewendet von dem Grimm deines Zorns:

4. Tröste uns, Gott, unser Heiland : und laß ab von deiner Ungnade über uns.

5. Willst du denn ewiglich über uns zürnen : und deinen Zorn gehen lassen für und für?

6. Willst du uns denn nicht wieder erquicken : daß sich dein Volk über dich freuen möge?

7. Herr, erzeige uns deine Gnade : und hilf uns.

8. Ach, daß ich hören sollte, daß Gott der Herr redete : daß er Frieden zusagte seinem Volk, und seinen Heiligen, auf daß sie nicht auf eine Thorheit gerathen.

9. Doch ist ja seine Hülfe nahe denen, die ihn fürchten : daß in unserm Lande Ehre wohne;

10. Daß Güte und Treue einander begegnen : Gerechtigkeit und Friede sich küssen;

11. Daß Treue auf der Erde wachse : und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;

12. Daß uns der Herr Gutes thue : damit unser Land sein Gewächs gebe;

13. Daß Gerechtigkeit dennoch vor ihm bleibe : und im Schwange gehe.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 17. Morning Prayer.

Psalm 86. Inclina, Domine.

Herr, neige deine Ohren und erhöre mich : denn ich bin elend und arm.

2. Bewahre meine Seele, denn ich bin heilig : hilf du, mein Gott, deinem Knechte, der sich verläßt auf dich.

3. Herr, sei mir gnädig : denn ich rufe täglich zu dir.

4. Erfreue die Seele deines Knechts : denn nach dir, Herr, verlanget mich.

5. Denn du, Herr, bist gut und gnädig : von großer Güte allen, die dich anrufen.

6. Vernimm, Herr, mein Gebet : und merke auf die Stimme meines Flehens.

7. In der Noth rufe ich dich an : du wollest mich erhören.

8. Herr, es ist dir keiner gleich unter den Göttern : und ist Niemand, der thun kann wie du.

9. Alle Heiden, die du gemacht hast, werden kommen, und vor dir anbeten, Herr : und deinen Namen ehren,

10. Daß du so groß bist und Wunder thust : und allein Gott bist.

11. Weise mir, Herr, deinen Weg, daß ich wandle in deiner Wahrheit : erhalte mein Herz bei dem Einigen, daß ich deinen Namen fürchte.

12. Ich danke dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen : und ehre deinen Namen ewiglich.

13. Denn deine Güte ist groß über mich : und hast meine Seele errettet aus der tiefen Hölle.

14. Gott, es setzen sich die Stolzen wider mich : und der Haufe der Tyrannen stehet mir nach meiner Seele, und haben dich nicht vor Augen.

15. Du aber, Herr Gott, bist barmherzig und gnädig : geduldig, und von großer Güte und Treue.

16. Wende dich zu mir, sei mir gnädig : stärke deinen Knecht mit deiner Macht, und hilf dem Sohne deiner Magd.

17. Thue ein Zeichen an mir, daß mir es wohl gehe, daß es sehen, die mich hassen : und sich schämen müssen, daß du mir beistehest, Herr, und tröstest mich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 87. Fundamenta ejus.

Sie ist fest gegründet auf den heiligen Bergen : Der Herr liebet die Thore Zions, über alle Wohnungen Jakobs.

2. Herrliche Dinge werden in dir geprediget : du Stadt Gottes.

3. Ich will predigen lassen Rahab und Babel : daß sie mich kennen sollen.

4. Siehe, die Philister und Tyrer, sammt den Mohren : werden daselbst geboren.

5. Man wird zu Zion sagen, daß allerlei Leute darinnen geboren werden : und daß er, der Höchste, sie baue.

6. Der Herr wird predigen lassen in allerlei Sprachen : daß derer Etliche auch daselbst geboren werden.

7. Und die Sänger, wie am Reigen : werden alle in dir singen, eins ums andere.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 88. Domine Deus.

Herr Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir : Laß mein Gebet vor dich kommen, neige deine Ohren zu meinem Geschrei.

2. Denn meine Seele ist voll Jammer : und mein Leben ist nahe bei der Hölle.

3. Ich bin geachtet gleich jenen, die zu der Hölle fahren : ich bin wie ein Mann, der keine Hülfe hat.

4. Ich liege unter den Todten verlassen, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen : derer du nicht mehr gedenkest, und sie von deiner Hand abgesondert sind.

5. Du hast mich in die Grube hinunter gelegt : in die Finsterniß und in die Tiefe.

6. Dein Grimm drücket mich : du drängest mich mit allen deinen Fluthen.

7. Meine Freunde hast du ferne von mir gethan : du hast mich ihnen zum Greuel gemacht.

8. Ich liege gefangen, und kann nicht auskommen.

9. Meine Gestalt ist jämmerlich vor Elend : Herr, ich rufe dich an täglich; ich breite meine Hände aus zu dir.

10. Wirst du denn unter den Todten Wunder thun : Oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken?

11. Wird man in Gräbern erzählen deine Güte : und deine Treue im Verderben?

12. Mögen denn deine Wunder in der Finsterniß erkannt werden : oder deine Gerechtigkeit im Lande, da man nichts gedenket?

13. Aber ich schreie zu dir, Herr : und mein Gebet kommt frühe vor dich.

14. Warum verstößest du, Herr, meine Seele : und verbirgst dein Antlitz vor mir?

15. Ich bin elend und ohnmächtig, daß ich so verstoßen bin : ich leide deine Schrecken, daß ich fast verzage.

16. Dein Grimm gehet über mich; dein Schrecken drücket mich.

17. Sie umgeben mich täglich wie Wasser : und umringen mich mit einander.

18. Du machst, daß meine Freunde und Nächsten und meine Verwandten sich ferne von mir thun : um solches Elendes willen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 17. Evening Prayer.

Psalm 89. Misericordias Domini.

Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich : und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für,

2. Und sage also; Daß eine ewige Gnade wird aufgehen : und du wirst deine Wahrheit treulich halten im Himmel.

3. Ich habe einen Bund gemacht mit meinem Auserwählten : ich habe David, meinem Knechte, geschworen;

4. Ich will dir ewiglich Samen verschaffen : und deinen Stuhl bauen für und für.

5. Und die Himmel werden, Herr, deine Wunder preisen : und deine Wahrheit in der Gemeinde der Heiligen.

6. Denn wer mag in den Wolken dem Herrn gleich gelten : und gleich sein unter den Kindern Götter dem Herrn?

7. Gott ist sehr mächtig : in der Versammlung der Heiligen,

8. Und wunderbar über alle : die um ihn sind.

9. Herr, Gott Zebaoth, wer ist wie du ein mächtiger Gott : Und deine Wahrheit ist um dich her.

10. Du herrschest über das ungestüme Meer : du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben.

11. Du schlägst Rahab zu Tode : du zerstreust deine Feinde mit deinem starken Arm.

12. Himmel und Erde ist dein : du hast gegründet den Erdboden und was darinnen ist.

13. Mitternacht und Mittag hast du geschaffen : Thabor und Hermon jauchzen in deinem Namen.

14. Du hast einen gewaltigen Arm : stark ist deine Hand, und hoch ist deine Rechte.

15. Gerechtigkeit und Gericht ist deines Stuhls Festung : Gnade und Wahrheit sind vor deinem Angesicht.

16. Wohl dem Volk, das jauchzen kann : Herr, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln;

17. Sie werden über deinen Namen täglich fröhlich sein : und in deiner Gerechtigkeit herrlich sein.

18. Denn du bist der Ruhm ihrer Stärke : und durch deine Gnade wirst du unser Horn erhöhen.

19. Denn der Herr ist unser Schild : und der Heilige in Israel ist unser König.

20. Dazumal redetest du im Gesicht zu deinem Heiligen, und sprachest : Ich habe einen Held erwecket, der helfen soll, ich habe erhöhet einen Auserwählten aus dem Volk;

21. Ich habe gefunden meinen Knecht David : ich habe ihn gesalbet mit meinem heiligen Öl.

22. Meine Hand soll ihn erhalten : und mein Arm soll ihn stärken.

23. Die Feinde sollen ihn nicht überwältigen : und die Ungerechten sollen ihn nicht dämpfen.

24. Sondern ich will seine Widersacher schlagen vor ihm her : und die ihn hassen, will ich plagen,

25. Aber meine Wahrheit und Gnade soll bei ihm sein : und sein Horn soll in meinem Namen erhoben werden.

26. Ich will seine Hand in das Meer stellen : und seine Rechte in die Wasser.

27. Er wird mich nennen also; Du bist mein Vater : mein Gott und Hort, der mir hilft.

28. Und ich will ihn zum ersten Sohn machen : allerhöchst unter den Königen auf Erden.

29. Ich will ihm ewiglich behalten meine Gnade : und mein Bund soll ihm fest bleiben.

30. Ich will ihm ewiglich Samen geben : und seinen Stuhl, so lange der Himmel währet, erhalten.

31. Wo aber seine Kinder mein Gesetz verlassen : und in meinen Rechten nicht wandeln,

32. So sie meine Ordnung entheiligen, und meine Gebote nicht halten : so will ich ihre Sünde mit der Ruthe heimsuchen, und ihre Missethat mit Plagen;

33. Aber meine Gnade will ich nicht von ihm wenden : und meine Wahrheit nicht lassen fehlen.

34. Ich will meinen Bund nicht entheiligen, und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist : Ich habe einst geschworen bei meiner Heiligkeit; Ich will David nicht lügen:

35. Sein Same soll ewig sein : und sein Stuhl vor mir, wie die Sonne;

36. Wie der Mond soll er ewiglich erhalten sein : und gleichwie der Zeuge in den Wolken gewiß sein.

37. Aber nun verstößest du, und verwirfst : und zürnest mit deinem Gesalbten.

38. Du verstörst den Bund deines Knechts : und trittst seine Krone zu Boden.

39. Du zerreißest alle seine Mauern : und lässest seine Festen zerbrechen.

40. Es rauben ihn Alle, die vorüber gehen : er ist seinen Nachbarn ein Spott geworden.

41. Du erhöhest die Rechte seiner Widerwärtigen : und erfreuest alle seine Feinde.

42. Auch hast du die Kraft seines Schwerts weggenommen : und lässest ihn nicht siegen im Streit.

43. Du zerstörst seine Reinigkeit : und wirfst seinen Stuhl zu Boden.

44. Du verkürzest die Zeit seiner Jugend : und bedeckest ihn mit Hohn.

45. Herr, wie lange willst du dich so gar verbergen : und deinen Grimm wie Feuer brennen lassen?

46. Gedenke, wie kurz mein Leben ist : Warum willst du alle Menschen umsonst geschaffen haben?

47. Wo ist Jemand, der da lebet, und den Tod nicht sehe : der seine Seele errette aus der Höllen Hand?

48. Herr, wo ist deine vorige Gnade : die du David geschworen hast in deiner Wahrheit?

49. Gedenke, Herr, an die Schmach deiner Knechte : die ich trage in meinem Schoß, von so vielen Völkern allen,

50. Damit dich, Herr, deine Feinde schmähen, damit sie schmähen die Fußtapfen deines Gesalbten : Gelobet sei der Herr ewiglich! Amen, Amen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 18. Morning Prayer.

Psalm 90. Domine, refugium.

Herr Gott, du bist unsere Zuflucht : für und für.

2. Ehe denn die Berge geworden, und die Erde und die Welt geschaffen worden : bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

3. Der du die Menschen lässest sterben, und sprichst : Kommt wieder, Menschenkinder.

4. Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist : und wie eine Nachtwache.

5. Du lässest sie dahin fahren wie einen Strom, und sind wie ein Schlaf : gleichwie ein Gras, das doch bald welk wird.

6. Das da frühe blühet und bald welk wird : und des Abends abgehauen wird, und verdorret.

7. Das macht dein Zorn, daß wir so vergehen : und dein Grimm, daß wir so plötzlich dahin müssen.

8. Denn unsere Missethat stellest du vor dich : unsere unerkannte Sünde in das Licht vor deinem Angesicht.

9. Darum fahren alle unsere Tage dahin, durch deinen Zorn : wir bringen unsere Jahre zu, wie ein Geschwätz.

10. Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind es achtzig Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist : so ist es Mühe und Arbeit gewesen; denn es fähret dahin, als flögen wir davon.

11. Wer glaubt es aber, daß du so sehr zürnest : und wer fürchtet sich vor solchem deinem Grimm?

12. Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen : auf daß wir klug werden.

13. Herr, kehre dich doch wieder zu uns : und sei deinen Knechten gnädig.

14. Fülle uns frühe mit deiner Gnade : so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Lebenlang.

15. Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest : nachdem wir so lange Unglück leiden.

16. Zeige deinen Knechten deine Werke : und deine Ehre ihren Kindern.

17. Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich : und fördere das Werk unserer Hände bei uns, ja das Werk unserer Hände wolle er fördern.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 91. Qui habitat.

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet : und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet,

2. Der spricht zu dem Herrn; meine Zuversicht und meine Burg : mein Gott, auf den ich hoffe.

3. Denn er errettet mich vom Strick des Jägers : und von der schädlichen Pestilenz.

4. Er wird dich mit seinen Fittigen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln : Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,

5. Daß du nicht erschrecken müssest vor dem Grauen des Nachts : vor der Pfeilen, die des Tages fliegen,

6. Vor der Pestilenz, die im Finstern schleichet : vor der Seuche, die im Mittag verderbet.

7. Ob tausend fallen zu deiner Seite, und zehn tausend zu deiner Rechten : so wird es doch dich nicht treffen.

8. Ja, du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen : und schauen, wie es den Gottlosen vergolten wird.

9. Denn der Herr ist deine Zuversicht : der Höchste ist deine Zuflucht.

10. Es wird dir kein Übel begegnen : und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.

11. Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir : daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen,

12. Daß sie dich auf Händen tragen : und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest.

13. Auf den Löwen und Ottern wirst du gehen : und treten auf jungen Löwen und Drachen.

14. Er begehret meiner, so will ich ihm aushelfen : er kennet meinen Namen, darum will ich ihn schützen.

15. Er ruft mich an, so will ich ihn erhören : ich bin bei ihm in der Noth, ich will ihn heraus reißen und zu Ehren machen;

16. Ich will ihn sättigen mit langem Leben : und will ihm zeigen mein Heil.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 92. Bonum est confiteri.

Das ist ein köstliches Ding dem Herrn danken : und lobsingen deinem Namen, du Höchster.

2. Des Morgens deine Gnade : und des Nachts deine Wahrheit verkündigen,

3. Auf den zehn Saiten und Psalter : mit Spielen auf der Harfe.

4. Denn, Herr, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken : und ich rühme die Geschäfte deiner Hände.

5. Herr, wie sind deine Werke so groß : Deine Gedanken sind so sehr tief.

6. Ein Thörichter glaubt das nicht : und ein Narr achtet solches nicht.

7. Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übelthäter blühen alle, bis sie vertilget werden immer und ewiglich : Aber du, Herr, bist der Höchste, und bleibest ewiglich.

8. Denn siehe, deine Feinde, Herr, deine Feinde werden umkommen : und alle Übelthäter müssen zerstreuet werden.

9. Aber mein Horn wird erhöhet werden, wie eines Einhorns : und werde gesalbet mit frischem Öl.

10. Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden : und mein Ohr wird seine Lust hören an den Boshaftigen, die sich wider mich setzen.

11. Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum : er wird wachsen wie eine Ceder auf Libanon.

12. Die gepflanzet sind in dem Hause des Herrn : werden in den Vorhöfen Gottes grünen.

13. Und wenn sie gleich alt werden : werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,

14. Daß sie verkündigen, daß der Herr so fromm ist, mein Hort : und ist kein Unrecht an ihm.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 18. Evening Prayer.

Psalm 93. Dominus regnavit.

Der Herr ist König und herrlich geschmückt : der Herr ist geschmückt,

2. Und hat ein Reich angefangen, so weit die Welt ist : und zugerichtet, daß es bleiben soll.

3. Von dem an stehet dein Stuhl fest : du bist ewig.

4. Herr, die Wasserströme erheben sich, die Wasserströme erheben ihr Brausen : die Wasserströme heben empor die Wellen,

5. Die Wasserwogen im Meer sind groß, und brausen gräulich : der Herr aber ist noch größer in der Höhe.

6. Dein Wort ist eine rechte Lehre : Heiligkeit ist die Zierde deines Hauses ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 94. Deus ultionum.

Herr Gott, deß die Rache ist : Gott, des die Rache ist, erscheine.

2. Erhebe dich, du Richter der Welt : vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen.

3. Herr, wie lange sollen die Gottlosen : wie lange sollen die Gottlosen prahlen,

4. Und so trotziglich reden : und alle Übelthäter sich so rühmen?

5. Herr, sie zerschlagen dein Volk : und plagen dein Erbe.

6. Wittwen und Fremdlinge erwürgen sie : und tödten die Waisen,

7. Und sagen; Der Herr siehet es nicht : und der Gott Jakobs achtet es nicht.

8. Merket doch, ihr Narren unter dem Volk : und ihr Thoren, wann wollt ihr klug werden?

9. Der das Ohr gepflanzet hat, sollte der nicht hören : Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen?

10. Der die Heiden züchtiget, sollte der nicht strafen : Der die Menschen lehret, was sie wissen.

11. Aber der Herr weiß die Gedanken der Menschen : daß sie eitel sind.

12. Wohl dem, den du, Herr, züchtigest : und lehrest ihn durch dein Gesetz,

13. Daß er Geduld habe, wenn es übel gehet : bis dem Gottlosen die Grube bereitet werde.

14. Denn der Herr wird sein Volk nicht verstoßen : noch sein Erbe verlassen.

15. Denn Recht muß doch Recht bleiben : und dem werden alle frommen Herzen zufallen.

16. Wer stehet bei mir wider die Boshaftigen : Wer tritt zu mir wider die Übelthäter?

17. Wo der Herr mir nicht hülfe : so läge meine Seele schier in der Stille.

18. Ich sprach; Mein Fuß hat gestrauchelt : aber deine Gnade, Herr, hielt mich.

19. Ich hatte viel Bekümmerniß in meinem Herzen : aber deine Tröstungen ergötzten meine Seele.

20. Du wirst ja nimmer eins mit dem schädlichen Stuhl : der das Gesetz übel deutet.

21. Sie rüsten sich wider die Seele des Gerechten : und verdammen unschuldig Blut.

22. Aber der Herr ist mein Schutz : mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht.

23. Und er wird ihnen ihr Unrecht vergelten, und wird sie um ihre Bosheit vertilgen : der Herr, unser Gott, wird sie vertilgen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 19. Morning Prayer.

Psalm 95. Venite, exultemus.

Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken : und jauchzen dem Hort unsers Heils.

2. Laßt uns mit Danken vor sein Angesicht kommen : und mit Psalmen ihm jauchzen.

3. Denn der Herr ist ein großer Gott : und ein großer König über alle Götter.

4. Denn in seiner Hand ist, was die Erde bringet : und die Höhen der Berge sind auch sein.

5. Denn sein ist das Meer, und er hat es gemacht : und seine Hände haben das Trockene bereitet.

6. Kommt, laßt uns anbeten und knieen : und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.

7. Denn er ist unser Gott : und wir das Volk seiner Weide, und Schafe seiner Hand.

8. Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht : wie zu Meriba geschah, wie zu Massa in der Wüste.

9. Da mich eure Väter versuchten : fühlten und sahen mein Werk,

10. Daß ich vierzig Jahre Mühe hatte mit diesem Volk, und sprach : Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will, und die meine Wege nicht lernen wollen;

11. Daß ich schwur in meinem Zorn : Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 96. Cantate Domino.

Singet dem Herrn ein neues Lied : singet dem Herrn alle Welt;

2. Singet dem Herrn, und lobet seinen Namen : prediget einen Tag am andern sein Heil;

3. Erzählet unter den Heiden seine Ehre : unter allen Völkern seine Wunder.

4. Denn der Herr ist groß und hoch zu loben : wunderbarlich über alle Götter.

5. Denn alle Götter der Völker sind Götzen : aber der Herr hat den Himmel gemacht.

6. Es stehet herrlich und prächtig vor ihm : und gehet gewaltiglich und löblich zu in seinem Heiligthum.

7. Ihr Völker, bringet her dem Herrn : bringet her dem Herrn Ehre und Macht.

8. Bringet her dem Herrn die Ehre seines Namen : bringet Geschenke, und kommt in seine Vorhöfe.

9. Betet an den Herrn im heiligen Schmuck : es fürchte ihn alle Welt.

10. Saget unter den Heiden, daß der Herr König sei : und habe sein Reich, so weit die Welt ist, bereitet, daß es bleiben soll, und richtet die Völker recht.

11. Himmel, freue dich, und Erde, sei fröhlich : das Meer brause, und was darinnen ist;

12. Das Feld sei fröhlich, und Alles, was darauf ist : und lasset rühmen alle Bäume im Walde vor dem Herrn;

13. Denn er kommt, denn er kommt zu richten das Erdreich : Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit, und die Völker mit seiner Wahrheit.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 97. Dominus regnavit.

Der Herr ist König, deß freue sich das Erdreich : und seien fröhlich die Inseln, so viel ihrer ist.

2. Wolken und Dunkel ist um ihn her : Gerechtigkeit und Gericht ist seines Stuhls Festung.

3. Feuer gehet vor ihm her : und zündet an umher seine Feinde.

4. Seine Blitze leuchten auf den Erdboden : das Erdreich siehet es und erschrickt.

5. Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem Herrn : vor dem Herrscher des ganzen Erdbodens.

6. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit : und alle Völker sehen seine Ehre.

7. Schämen müssen sich Alle, die den Bildern dienen und sich der Götzen rühmen : Betet ihn an, alle Götter.

8. Zion höret es, und ist froh : und die Töchter Judas sind fröhlich, Herr, über deinem Regiment.

9. Denn du, Herr, bist der Höchste in allen Landen : du bist sehr erhöhet über alle Götter.

10. Die ihr den Herrn liebet, hasset das Arge : Der Herr bewahret die Seelen seiner Heiligen; von der Gottlosen Hand wird er sie erretten.

11. Dem Gerechten muß das Licht immer wieder aufgehen : und Freude den frommen Herzen.

12. Ihr Gerechten freuet euch des Herrn : und danket ihm, und preiset seine Heiligkeit.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 19. Evening Prayer.

Psalm 98. Cantate Domino.

Singet dem Herrn ein neues Lied : denn er thut Wunder.

2. Er sieget mit seiner Rechten : und mit seinem heiligen Arm.

3. Der Herr läßt sein Heil verkündigen : vor den Völkern läßt er seine Gerechtigkeit offenbaren.

4. Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hause Israel : Aller Welt Ende sehen das Heil unsers Gottes.

5. Jauchzet dem Herrn, alle Welt : singet, rühmet, und lobet;

6. Lobet den Herrn mit Harfen : mit Harfen und Psalmen;

7. Mit Trompeten und Posaunen : jauchzet vor dem Herrn, dem Könige.

8. Das Meer brause, und was darinnen ist : der Erdboden, und die darauf wohnen.

9. Die Wasserströme frohlocken, und alle Berge seien fröhlich vor dem Herrn : denn er kommt, das Erdreich zu richten.

10. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit : und die Völker mit Recht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 99. Dominus regnavit.

Der Herr ist König, darum toben die Völker : er sitzet auf Cherubim, darum reget sich die Welt.

2. Der Herr ist groß zu Zion : und hoch über alle Völker.

3. Man danke deinem großen und wunderbarlichen Namen : der da heilig ist.

4. Im Reich dieses Königs hat man das Recht lieb : Du gibst Frömmigkeit, du schaffest Gericht und Gerechtigkeit in Jakob.

5. Erhebet den Herrn, unsern Gott : betet an zu seinem Fußschemel; denn er ist heilig.

6. Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen : sie riefen an den Herrn, und er erhörte sie.

7. Er redete mit ihnen durch eine Wolkensäule : sie hielten seine Zeugnisse und Gebote, die er ihnen gab.

8. Herr, du bist unser Gott, du erhörtest sie : du, Gott, vergabest ihnen, und straftest ihr Thun.

9. Erhöhet den Herrn, unsern Gott, und betet an zu seinem heiligen Berge : denn der Herr, unser Gott, ist heilig.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 100. Jubilate Deo.

Jauchzet dem Herrn, alle Welt : Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken.

2. Erkennet, daß der Herr Gott ist : er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.

3. Gehet zu seinen Thoren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben : danket ihm, lobet seinen Namen.

4. Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig : und seine Wahrheit für und für.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 101. Misericordiam et judicium.

Von Gnade und Recht will ich singen : und dir, Herr, lobsagen.

2. Ich handle vorsichtig und redlich bei denen : die mir zugehören,

3. Und wandle treulich : in meinem Hause.

4. Ich nehme mir keine böse Sache vor : Ich hasse den Übeltreter, und lasse ihn nicht bei mir bleiben.

5. Ein verkehrtes Herz muß von mir weichen : den Bösen leide ich nicht.

6. Der seinen Nächsten heimlich verleumdet : den vertilge ich;

7. Ich mag deß nicht : der stolze Geberden und hohen Muth hat.

8. Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande : daß sie bei mir wohnen;

9. Und habe gerne : fromme Diener.

10. Falsche Leute halte ich nicht in meinem Hause : die Lügner gedeihen nicht bei mir.

11. Frühe vertilge ich alle Gottlosen im Lande : daß ich alle Übelthäter ausrotte aus der Stadt des Herrn.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 20. Morning Prayer.

Psalm 102. Domine, exaudi.

Herr, höre mein Gebet : und laß mein Schreien zu dir kommen.

2. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Noth, neige deine Ohren zu mir : wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald.

3. Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch : und meine Gebeine sind verbrannt wie ein Brand.

4. Mein Herz ist geschlagen, und verdorret wie Gras : daß ich auch vergesse mein Brod zu essen.

5. Mein Gebein klebet an meinem Fleisch : vor Heulen und Seufzen.

6. Ich bin gleichwie eine Rohrdommel in der Wüste : ich bin gleichwie ein Käuzlein in den verstörten Städten.

7. Ich wache : und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.

8. Täglich schmähen mich meine Feinde : und die mich spotten, schwören bei mir.

9. Denn ich esse Asche wie Brod : und mische meinen Trank mit Weinen,

10. Vor deinem Drohen und Zorn : daß du mich aufgehoben und zu Boden gestoßen hast.

11. Meine Tage sind dahin, wie ein Schatten : und ich verdorre wie Gras.

12. Du aber, Herr, bleibest ewiglich : und dein Gedächtnis für und für.

13. Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen : denn es ist Zeit, daß du ihr gnädig seiest, und die Stunde ist gekommen.

14. Denn deine Knechte wollten gerne, daß sie gebauet würde : und sähen gerne, daß ihre Steine und Kalk zugerichtet würden;

15. Daß die Heiden den Namen des Herrn fürchten : und alle Könige auf Erden dein Ehre;

16. Daß der Herr Zion bauet : und erscheinet in seiner Ehre.

17. Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen : und verschmähet ihr Gebet nicht.

18. Das werde geschrieben auf die Nachkommen : und das Volk, das geschaffen soll werden, wird den Herrn loben.

19. Denn er schauet von seiner heiligen Höhe : und der Herr siehet vom Himmel auf Erden,

20. Daß er das Seufzen des Gefangenen höre : und los mache die Kinder des Todes;

21. Auf daß sie zu Zion predigen den Namen des Herrn : und sein Lob zu Jerusalem;

22. Wenn die Völker zusammenkommen : und die Königreiche, dem Herrn zu dienen.

23. Er demüthiget auf dem Wege meine Kraft : und verkürzet meine Tage.

24. Ich sage; Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage : Deine Jahre währen für und für.

25. Du hast vorhin die Erde gegründet : und die Himmel sind deiner Hände Werk.

26. Sie werden vergehen, aber du bleibest : sie werden alle veralten wie ein Gewand,

27. Sie werden verwandelt wie ein Kleid, wenn du sie verwandeln wirst : Du aber bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.

28. Die Kinder deiner Knechte werden bleiben : und ihr Same wird vor dir gedeihen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 103. Benedic, anima mea.

Lobe den Herrn, meine Seele : und was in mir ist, seinen heiligen Namen.

2. Lobe den Herrn, meine Seele : und vergiß nicht, was er dir Gutes gethan hat,

3. Der dir alle deine Sünde vergibt : und heilet alle deine Gebrechen,

4. Der dein Leben vom Verderben erlöset : der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,

5. Der deinen Mund fröhlich macht : und du wieder jung wirst, wie ein Adler.

6. Der Herr schaffet Gerechtigkeit und Gericht Allen die Unrecht leiden.

7. Er hat seine Wege Mose wissen lassen : die Kinder Israels sein Thun.

8. Barmherzig und gnädig ist der Herr : geduldig und von großer Güte.

9. Er wird nicht immer hadern : noch ewiglich Zorn halten.

10. Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden : und vergilt uns nicht nach unserer Missethat.

11. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist : läßt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten.

12. So fern der Morgen ist vom Abend : läßt er unsere Übertretungen von uns sein.

13. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmet : so erbarmet sich der Herr über die, so ihn fürchten.

14. Denn er kennet, was für ein Gemächte wir sind : er gedenket daran, daß wir Staub sind.

15. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras : er blühet wie eine Blume auf dem Felde;

16. Wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da : und ihre Stätte kennet sie nicht mehr.

17. Die Gnade aber des Herrn währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so ihn fürchten : und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind,

18. Bei denen, die seinen Bund halten : und gedenken an seine Gebote, daß sie darnach thun.

19. Der Herr hat seinen Stuhl im Himmel bereitet : und sein Reich herrschet über Alles.

20. Lobet den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seine Befehl ausrichtet : daß man höre auf die Stimme seines Worts.

21. Lobet den Herrn, alle seine Heerscharen : seine Diener, die ihr seinen Willen thut.

22. Lobet den Herrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft : Lobe den Herrn, meine Seele.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 20. Evening Prayer.

Psalm 104. Benedic, anima mea.

Lobe den Herrn, meine Seele : Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt.

2. Licht ist dein Kleid, das du an hast : du breitest aus den Himmel wie einen Teppich;

3. Du wölbest es oben mit Wasser : du fährst auf den Wolken, wie auf einem Wagen, und gehest auf den Fittichen des Windes;

4. Der du machest deine Engel zu Winden : und deine Diener zu Feuerflammen;

5. Der du das Erdreich gründest auf seinen Boden : daß es bleibet immer und ewiglich.

6. Mit der Tiefe deckest du es, wie mit einem Kleide : und Wasser stehet über den Bergen.

7. Aber von deinem Schelten fliehen sie : von deinem Donner fahren sie dahin.

8. Die Berge gehen hoch hervor, und die Breiten setzten sich herunter : zum Ort, den du ihnen gegründet hast.

9. Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht : und müssen nicht wiederum das Erdreich bedecken.

10. Du lässest Brunnen quellen in den Gründen : daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen,

11. Daß alle Thiere auf dem Felde trinken : und das Wild seinen Durst lösche.

12. An denselben sitzen die Vögel des Himmels : und singen unter den Zweigen.

13. Du feuchtest die Berge von oben her : du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.

14. Du lässest Gras wachsen für das Vieh : und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brod aus der Erde bringest;

15. Und daß der Wein erfreue des Menschen Herz, und seine Gestalt schön werde vom Öl : und das Brod des Menschen Herz stärke;

16. Daß die Bäume des Herrn voll Safts stehen : die Cedern Libanons, die er gepflanzet hat.

17. Daselbst nisten die Vögel : und die Reiger wohnen auf den Tannen.

18. Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht : und die Steinklüfte der Kaninchen.

19. Du machst den Mond, das Jahr darnach zu theilen : die Sonne weiß ihren Niedergang.

20. Du machst Finsterniß, daß es Nacht wird : da regen sich alle wilden Thiere;

21. Die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raube und ihre Speise suchen von Gott.

22. Wenn aber die Sonne aufgehet : heben sie sich davon und legen sich in ihre Löcher.

23. So gehet dann der Mensch aus an seine Arbeit und an sein Ackerwerk : bis an den Abend.

24. Herr, wie sind deine Werke so groß und viel : Du hast sie alle weislich geordnet; und die Erde ist voll deiner Güter.

25. Das Meer, das so groß und weit ist : da wimmelt es ohne Zahl, beide große und kleine Thiere.

26. Daselbst gehen die Schiffe : da sind Wallfische, die du gemacht hast, daß sie darinnen scherzen.

27. Es wartet Alles auf dich : daß du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit.

28. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie : wenn du deine Hand aufthust, so werden sie mit Gut gesättiget.

29. Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie : du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.

30. Du lässest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen : und verneuerst die Gestalt der Erde.

31. Die Ehre des Herrn ist ewig : der Herr hat Wohlgefallen an seinen Werken.

32. Er schauet die Erde an, so bebet sie : er rühret die Berge an, so rauchen sie.

33. Ich will dem Herrn singen mein Lebenlang : und meinen Gott loben, so lange ich bin.

34. Meine Rede müsse ihm wohlgefallen : Ich freue mich des Herrn.

35. Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein : Lobe den Herrn, meine Seele, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 21. Morning Prayer.

Psalm 105. Confitemini Domino.

Danket dem Herrn, und prediget seinen Namen : verkündiget sein Thun unter den Völkern;

2. Singet von ihm und lobet ihn : redet von allen seinen Wundern;

3. Rühmet seinen heiligen Namen : es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen;

4. Fraget nach dem Herrn und nach seiner Macht : suchet sein Antlitz allewege;

5. Gedenket seiner Wunderwerke, die er gethan hat : seiner Wunder und seines Worts;

6. Ihr, der Same Abrahams, seines Knechts : ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten.

7. Er ist der Herr, unser Gott : er richtet in aller Welt.

8. Er gedenkt ewiglich an seinen Bund : des Worts, das er verheißen hat auf viele tausend für und für,

9. Den er gemacht hat mit Abraham : und des Eides mit Isaak;

10. Und stellte dasselbe Jakob zu einem Recht; und Israel zum ewigen Bunde,

11. Und sprach; Dir will ich das Land Canaan geben : das Loos eures Erbes;

12. Da sie wenig und gering waren : und Fremdlinge darinnen.

13. Und sie zogen von Volk zu Volk : von einem Königreich zum andern Volk.

14. Er ließ keinen Menschen ihnen Schaden thun : und strafte Könige um ihretwillen.

15. Tastet meine Gesalbten nicht an : und thut meinen Propheten kein Leid.

16. Und er ließ Theurung in das Land kommen : und entzog allen Vorrath des Brods.

17. Er sandte einen Mann vor ihnen hin : Joseph ward zum Knechte verkauft.

18. Sie zwangen seine Füße in den Stock : sein Leib mußte in Eisen liegen;

19. Bis daß sein Wort kam : und die Rede des Herrn ihn durchläuterte.

20. Da sandte der König hin, und ließ ihn los geben : der Herr über Völker hieß ihn auslassen.

21. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus : zum Herrscher über alle seine Güter,

22. Daß er seine Fürsten unterwiese nach seiner Weise : und seine Ältesten Weisheit lehrete.

23. Und Israel zog in Egypten : und Jakob ward ein Fremdling im Lande Hams.

24. Und er ließ sein Volk sehr wachsen : und machte sie mächtiger, denn ihre Feinde.

25. Er verkehrete jener Herz, daß sie seinem Volk gram wurden : und dachten seine Knechte mit List zu dämpfen.

26. Er sandte seinen Knecht Mose : Aaron, den er hatte erwählet.

27. Dieselben thaten seine Zeichen unter ihnen : und seine Wunder im Lande Hams.

28. Er ließ Finsterniß kommen und machte es finster : und waren nicht ungehorsam seinen Worten.

29. Er verwandelte ihre Wasser in Blut : und tödtete ihre Fische.

30. Ihr Land wimmelte Kröten heraus : in den Kammern ihrer Könige.

31. Er sprach, da kam Ungeziefer : Läufe in allen ihren Grenzen.

32. Er gab ihnen Hagel zum Regen : Feuerflammen in ihrem Lande.

33. Und schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume : und zerbrach die Bäume in ihren Grenzen.

34. Er sprach, da kamen Heuschrecken und Käfer ohne Zahl : und sie fraßen alles Gras in ihrem Lande, und fraßen die Früchte auf ihrem Felde.

35. Er schlug alle Erstgeburt in Egypten : alle ihre ersten Erben.

36. Und führete sie aus mit Silber und Gold : und war kein Gebrechlicher unter ihren Stämmen.

37. Egypten ward froh, daß sie auszogen : denn ihre Furcht war auf sie gefallen.

38. Er breitete eine Wolke aus zur Decke : und ein Feuer, des Nachts zu leuchten.

39. Sie baten, da ließ er Wachteln kommen : und er sättigte sie mit Himmelsbrod.

40. Er öffnete den Felsen, da flossen Wasser aus : daß Bäche liefen in der dürren Wüste.

41. Denn er gedachte an sein heiliges Wort : Abraham, seinem Knechte geredet.

42. Also führete er sein Volk aus mit Freuden : und seine Auserwählten mit Wonne,

43. Und gab ihnen die Länder der Heiden : daß sie die Güter der Völker einnahmen,

44. Auf daß sie halten sollten seine Rechte : und sein Gesetze bewahren, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 21. Evening Prayer.

Psalm 106. Confitemini Domino.

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich : und seine Güte währet ewiglich.

2. Wer kann die großen Thaten des Herrn ausreden : und alle seine löblichen Werke preisen?

3. Wohl denen, die das Gebot halten : und thun immerdar recht.

4. Herr, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast : beweise uns deine Hülfe,

5. Daß wir sehen mögen die Wohlfahrt deiner Auserwählten : und uns freuen, daß es deinem Volk wohl gehet, und uns rühmen mit deinem Erbtheil.

6. Wir haben gesündiget sammt unsern Vätern : wir haben mißgehandelt, und sind gottlos gewesen.

7. Unsere Väter in Egypten wollten deine Wunder nicht verstehen : sie gedachten nicht an deine große Güte, und waren ungehorsam am Meer, nemlich am Schilfmeer.

8. Er half ihnen aber um seines Namens willen : daß er seine Macht bewiese.

9. Und er schalt das Schilfmeer, da ward es trocken : und führete sie durch die Tiefen, wie in einer Wüste;

10. Und half ihnen von der Hand deß, der sie hassete : und erlösete sie von der Hand des Feindes.

11. Und die Wasser ersäuften ihre Widersacher : daß nicht Einer überblieb.

12. Da glaubten sie an seine Worte : und sangen sein Lob.

13. Aber sie vergaßen bald seiner Werke : sie warteten nicht seines Raths.

14. Und sie wurden lüstern in der Wüste : und versuchten Gott in der Einöde.

15. Er aber gab ihnen ihre Bitte : und sandte ihnen genug, bis ihnen davor ekelte.

16. Und sie empörten sich wider Mose im Lager : und Aaron, den Heiligen des Herrn.

17. Die Erde that sich auf, und verschlang Dathan : und deckte zu die Rotte Abirams.

18. Und Feuer ward unter ihrer Rotte angezündet : die Flamme verbrannte die Gottlosen.

19. Sie machten ein Kalb in Horeb; und beteten an das gegossene Bild;

20. Und verwandelten ihre Ehre : in ein Gleichnis eines Ochsen, der Gras isset.

21. Sie vergassen Gottes, ihres Heilandes : der so große Dinge in Egypten gethan hatte,

22. Wunder im Lande Hams : und schreckliche Werke am Schilfmeer.

23. Und er sprach, er wollte sie vertilgen; wo nicht Mose, sein Auserwählter, den Riß aufgehalten hätte : seinen Grimm abzuwenden, auf daß er sie nicht gar verderbete.

24. Und sie verachteten das liebe Land : sie glaubten seinem Worte nicht.

25. Und murreten in ihren Hütten : sie gehorchten der Stimme des Herrn nicht.

26. Und er hob auf seine Hand wider sie : daß er sie niederschlüge in der Wüste,

27. Und würfe ihren Samen unter die Heiden : und streuete sie in die Länder.

28. Und sie hingen sich an den Baal-Peor : und aßen von den Opfern der todten Götzen,

29. Und erzürneten ihn mit ihrem Thun : da riß auch die Plage unter sie.

30. Da trat zu Pinehas und schlichtete die Sache : da ward der Plage gesteuert.

31. Und ward ihm gerechnet zur Gerechtigkeit : für und für ewiglich.

32. Und sie erzürneten ihn am Haderwasser : und sie zerplagten den Mose übel.

33. Denn sie betrübten ihm sein Herz : daß ihm etliche Worte entfuhren.

34. Auch vertilgten sie die Völker nicht : wie sie doch der Herr geheißen hatte.

35. Sondern sie mengten sich unter die Heiden : und lernten derselben Werke,

36. Und dieneten ihren Götzen, die geriethen ihnen zum Ärgerniß : und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Teufeln,

37. Und vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter : die sie opferten den Götzen Canaans, daß das Land mit Blutschulden beflecket ward;

38. Und verunreinigten sich mit ihren Werken : und hureten mit ihrem Thun.

39. Da ergrimmte der Zorn des Herrn über sein Volk : und gewann einen Greuel an seinem Erbe,

40. Und gab sie in die Hand der Heiden : daß über sie herrscheten, die ihnen gram waren.

41. Und ihre Feinde ängsteten sie : und wurden gedemüthiget unter ihre Hände.

42. Er errettete sie oftmals : aber sie erzürneten ihn mit ihrem Vornehmen, und wurden wenig um ihrer Missethat willen.

43. Und er sah ihre Noth an : da er ihre Klage hörete;

44. Und gedachte an seinen Bund, mit ihnen gemacht; und reuete ihn nach seiner großen Güte : und ließ sie zur Barmherzigkeit kommen, vor Allen, die sie gefangen hatten,

45. Hilf uns, Herr, unser Gott, und bringe uns zusammen aus den Heiden : daß wir danken deinem heiligen Namen, und rühmen dein Lob.

46. Gelobet sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit : und alles Volk spreche; Amen, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 22. Morning Prayer.

Psalm 107. Confitemini Domino.

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich : und seine Güte währet ewiglich.

2. Saget, die ihr erlöset seid durch den Herrn : die er aus der Noth erlöset hat;

3. Und die er aus den Ländern zusammengebracht hat, vom Aufgang, vom Niedergang : von Mitternacht, und vom Meer;

4. Die irre gingen in der Wüste, in ungebahntem Wege : und fanden keine Stadt, da sie wohnen konnten,

5. Hungrig und durstig : und ihre Seele verschmachtet;

6. Und sie zum Herrn riefen in ihrer Noth : und er sie errettete aus ihren Ängsten,

7. Und führete sie einen richtigen Weg : da sie gingen zur Stadt, da sie wohnen konnten;

8. Die sollen dem Herrn danken um seine Güte : und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern thut,

9. Daß er sättiget die durstige Seele : und füllet die hungrige Seele mit Gutem.

10. Die da sitzen mußten in Finsterniß und Dunkel : gefangen im Zwang und Eisen;

11. Darum, daß sie Gottes Geboten ungehorsam gewesen waren : und das Gesetz des Herrn geschändet hatten;

12. Darum mußte ihr Herz mit Unglück geplaget werden : daß sie da lagen, und ihnen Niemand half;

13. Und sie zum Herrn riefen in ihrer Noth : und er ihnen half aus ihren Ängsten,

14. Und sie aus der Finsterniß und Dunkel führete : und ihre Bande zerriß;

15. Die sollen dem Herrn danken um seine Güte : und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern thut,

16. Daß er zerbricht eherne Thüren : und zerschlägt eiserne Riegel.

17. Die Narren, die geplaget waren um ihrer Übertretung willen : und um ihrer Sünden willen,

18. Daß ihnen ekelte vor aller Speise : und wurden todtkrank;

19. Und sie zum Herrn riefen in ihrer Noth : und er ihnen half aus ihren Ängsten;

20. Er sandte sein Wort, und machte sie gesund : und errettete sie, daß sie nicht starben;

21. Die sollen dem Herrn danken um seine Güte : und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern thut,

22. Und Dank opfern : und erzählen seine Werke mit Freuden.

23. Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren : und trieben ihren Handel in großen Wassern;

24. Die des Herrn Werke erfahren haben : und seine Wunder im Meer,

25. Wenn er sprach, und einen Sturmwind erregte : der die Wellen erhob,

26. Und sie gen Himmel fuhren, und in den Abgrund fuhren : daß ihre Seele vor Angst verzagte,

27. Daß sie taumelten und wankten wie ein Trunkener : und wußten keinen Rath mehr;

28. Und sie zum Herrn schrieen in ihrer Noth : und er sie aus ihren Ängsten führete,

29. Und stillete das Ungewitter : daß die Wellen sich legten,

30. Und sie froh wurden, daß es stille geworden war : und er sie zu Lande brachte nach ihrem Wunsch.

31. Die sollen dem Herrn danken um seine Güte : und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern thut,

32. Und ihn bei der Gemeine preisen : und bei den Alten rühmen.

33. Die, welchen ihre Bäche vertrocket : und die Wasserquellen versieget waren,

34. Daß ein fruchtbares Land nichts trug : um der Bosheit willen derer, die darinnen wohneten;

35. Und er das Trockne wiederum wasserreich machte : und im dürren Lande Wasserquellen;

36. Und die Hungrigen dahin gesetzt hat : daß sie eine Stadt zurichteten, da sie wohnen könnten,

37. Und Äcker besäen und Weinberge pflanzen möchten : und die jährliche Früchte krigten;

38. Und er sie segnete, daß sie sich sehr mehreten : und ihnen viel Vieh gab.

39. Die, welche niedergedrückt und geschwächt waren : von dem Bösen, der sie gezwungen und gedrungen hatte;

40. Da Verachtung auf die Fürsten geschüttet war : daß Alles irrig und wüste stand;

41. Und er den Armen schützte vor Elend : und sein Geschlecht wie eine Herde mehrete.

42. Solches werden die Frommen sehen, und sich freuen; und der Bosheit wird das Maul gestopfet werden.

43. Wer ist weise und behält dies : So werden sie merken, wie viele Wohlthat der Herr erzeiget.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 22. Evening Prayer.

Psalm 108. Paratum cor meum.

Gott, es ist mein rechter Ernst : ich will singen und dichten, meine Ehre auch.

2. Wohlauf, Psalter und Harfen : Ich will früh auf sein.

3. Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern : ich will dir lobsingen unter den Leuten.

4. Denn deine Gnade reichet, so weit der Himmel ist : und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

5. Erhebe dich, Gott, über den Himmel : und deine Ehre über alle Lande,

6. Auf daß deine lieben Freunde erlediget werden : Hilf mit deiner Rechten und erhöre mich.

7. Gott redet in seinem Heiligthum : deß bin ich froh, und will Sichem theilen und das Thal Suchoth abmessen.

8. Gilead ist mein, Manasse ist auch mein : und Ephraim ist die Macht meines Haupts;

9. Juda ist mein Fürst, Moab ist mein Waschtöpfen : ich will meinen Schuh über Edom strecken; über die Philister will ich jauchzen.

10. Wer will mich führen in eine feste Stadt : Wer wird mich leiten in Edom?

11. Wirst du es nicht thun, Gott, der du uns verstößest : und ziehest nicht aus, Gott, mit unserm Heer?

12. Schaffe uns Beistand in der Noth : denn Menschenhülfe ist kein Nütze.

13. Mit Gott wollen wir Thaten thun : Er wird unsere Feinde untertreten.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 109. Deus, laudem.

Gott, mein Ruhm, schweige nicht : denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul wider mich aufgethan, und streiten wider mich mit falscher Zunge;

2. Und sie reden giftig wider mich allenthalben : und streiten wider mich ohne Ursach.

3. Dafür, daß ich sie liebe, sind sie wider mich : ich aber bete.

4. Sie beweisen mir Böses um Gutes : und Haß um Liebe.

5. Setze Gottlose über ihn : und der Satan müsse stehen zu seiner Rechten.

6. Wer sich denselben lehren läßt, deß Leben müsse gottlos sein : und sein Gebet müsse Sünde sein.

7. Seiner Tage müssen wenige werden : und sein Amt müsse ein Anderer empfangen.

8. Seine Kinder müssen Waisen werden : und sein Weib eine Wittwe.

9. Seine Kinder müssen in der Irre gehen und betteln : und suchen, als die verdorben sind.

10. Es müsse der Wucherer aussaugen Alles, was er hat : und Fremde müssen seine Güter rauben.

11. Und Niemand müsse ihm Gutes thun : und Niemand erbarme sich seiner Waisen.

12. Seine Nachkommen müssen ausgerottet werden : ihr Name müsse im andern Glied vertilget werden.

13. Seiner Väter Missethat müsse gedacht werden vor dem Herrn : und seiner Mutter Sünde müsse nicht ausgetilget werden.

14. Der Herr müsse sie nimmer aus den Augen lassen : und ihr Gedächtniß müsse ausgerottet werden auf Erden,

15. Darum, daß er gar keine Barmherzigkeit hatte : sondern verfolgte den Elenden und Armen, und Betrübten, daß er ihn tödtete.

16. Und er wollte den Fluch haben, der wird ihm auch kommen : er wollte des Segens nicht, so wird er auch ferne von ihm bleiben.

17. Und zog an den Fluch, wie sein Hemd : und ist in sein Inwendiges gegangen wie Wasser, und wie Öl in seine Gebeine;

18. So werde er ihm wie ein Kleid, das er anhabe : und wie ein Gürtel, da er sich allewege mit gürte.

19. So geschehe denen vom Herrn, die mir zuwider sind : und reden Böses wider meine Seele.

20. Aber du, Herr Herr, sei du mit mir, um deines Namens willen : denn deine Gnade ist mein Trost, errette mich.

21. Denn ich bin arm und elend : mein Herz ist zerschlagen in mir.

22. Ich fahre dahin wie ein Schatten, der vertrieben wird : und werde verjaget, wie die Heuschrecken.

23. Meine Kniee sind schwach von Fasten : und mein Fleisch ist mager und hat kein Fett.

24. Und ich muß ihr Spott sein : wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf.

25. Stehe mir bei, Herr, mein Gott : hilf mir nach deiner Gnade,

26. Daß sie inne werden, daß dies sei deine Hand : daß du, Herr, solches thust.

27. Fluchen sie, so segne du : setzen sie sich wider mich, so sollen müssen sie zu Schanden werden; aber dein Knecht müsse sich freuen.

28. Meine Widersacher müssen mit Schmach angezogen werden : und mit ihrer Schande bekleidet werden, wie mit einem Rock.

29. Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde : und ihn rühmen unter Vielen.

30. Denn er stehet dem Armen zur Rechten : daß er ihm helfe von denen, die sein Leben verurtheilen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 23. Morning Prayer.

Psalm 110. Dixit Dominus.

Der Herr sprach zu meinem Herrn : Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.

2. Der Herr wird das Scepter deines Reiches senden aus Zion : Herrsche unter deinen Feinden.

3. Nach deinem Sieg wird dir dein Volk williglich opfern in heiligem Schmuck : Deine Kinder werden dir geboren, wie der Thau aus der Morgenröthe.

4. Der Herr hat geschworen, und wird ihn nicht gereuen : Du ist ein Priester ewiglich, nach der Weise Melchisedechs.

5. Der Herr zu deiner Rechten : wird zerschmeißen die Könige zur Zeit seines Zorns;

6. Er wird richten unter den Heiden, er wird großes Schlacht thun; er wird zerschmeißen das Haupt über große Lande.

7. Er wird trinken vom Bach auf dem Wege : darum wird er das Haupt empor heben.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 111. Confitebor tibi.

Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen : im Rath der Frommen und in der Gemeine.

2. Groß sind die Werke des Herrn : wer ihrer achtet, der hat eitel Lust daran.

3. Was er ordnet, das ist löblich und herrlich : und seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich.

4. Er hat ein Gedächtniß gestiftet seiner Wunder : der gnädige und barmherzige Herr.

5. Er gibt Speise denen, so ihn fürchten : er gedenket ewiglich an seinen Bund.

6. Er läßt verkündigen seine gewaltigen Thaten seinem Volk, daß er ihnen gebe das Erbe der Heiden.

7. Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht : alle seine Gebote sind rechtschaffen.

8. Sie werden erhalten immer und ewiglich : und geschehen treulich und redlich.

9. Er sendet seine Erlösung seinem Volk : er verheißet, daß sein Bund ewiglich bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name.

10. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang : Das ist eine feine Klugheit; wer darnach thut, des Lob bleibet ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 112. Beatus vir.

Wohl dem, der den Herrn fürchtet : der große Lust hat zu seinen Geboten.

2. Deß Same wird gewaltig sein auf Erden : das Geschlecht der Frommen wird gesegnet sein.

3. Reichthum und die Fülle wird in ihrem Hause sein, und ihre Gerechtigkeit bleibet ewiglich.

4. Den Frommen gehet das Licht auf in der Finsterniß von dem Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten.

5. Wohl dem, der barmherzig ist, und gerne leihet : und richtet seine Sachen aus, daß er Niemand Unrecht thue.

6. Denn er wird ewiglich bleiben : des Gerechten wird nimmermehr vergessen.

7. Wenn eine Plage kommen will, so fürchtet er sich nicht : sein Herz hoffet unverzagt auf den Herrn.

8. Sein Herz ist getrost, und fürchtet sich nicht : bis er seine Lust an seinen Feinden siehet.

9. Er streuet aus und gibt den Armen : seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich, sein Horn wird erhöhet mit Ehren.

10. Der Gottlose wird es sehen, und wird ihn verdrießen; seine Zähne wird er zusammen beißen, und vergehen. Denn was die Gottlosen gerne wollten, das ist verloren.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 113. Laudate, pueri.

Lobet, ihr Knechte des Herrn : lobet den Namen des Herrn.

2. Gelobet sei des Herrn Name : von nun an bis in Ewigkeit.

3. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang : sei gelobet der Name des Herrn.

4. Der Herr ist hoch über alle Heiden : seine Ehre gehet, so weit der Himmel ist.

5. Wer ist, wie der Herr, unser Gott? Der sich so hoch gesetzt hat : und auf das Niedrige siehet im Himmel und auf Erden;

6. Der den Geringen aufrichtet aus dem Staube : und erhöhet den Armen aus dem Koth,

7. Daß er ihn setze neben die Fürsten : neben die Fürsten seines Volks.

8. Der die Unfruchtbare im Hause wohnen macht : daß sie eine fröhliche Kindermutter wird, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 23. Evening Prayer.

Psalm 114. In exitu Israel.

Da Israel aus Egypten zog : das Haus Jakob aus dem fremden Volk;

2. Da ward Juda sein Heiligthum : Israel seine Herrschaft.

3. Das Meer sah, und floh : der Jordan wandte sich zurück.

4. Die Berge hüpften wie die Lämmer : die Hügel wie die jungen Schafe.

5. Was war dir, du Meer, daß du flohest : und du Jordan, daß du dich zurück wandtest?

6. Ihr Berge, daß ihr hüpftet, wie die Lämmer : ihr Hügel, wie die jungen Schafe?

7. Vor dem Herrn bebte die Erde : vor dem Gott Jakobs.

8. Der den Fels wandelte in Wassersee : und die Steine in Wasserbrunnen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 115. Non nobis, Domine.

Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre : um deine Gnade und Wahrheit.

2. Warum sollen die Heiden sagen : Wo ist nun ihr Gott?

3. Aber unser Gott ist im Himmel : er kann schaffen, was er will.

4. Jener Götzen aber sind Silber und Gold : von Menschenhänden gemacht.

5. Sie haben Mäuler, und reden nicht : sie haben Augen, und sehen nicht;

6. Sie haben Ohren, und hören nicht : sie haben Nasen, und riechen nicht;

7. Sie haben Hände, und greifen nicht : Füße haben sie, und gehen nicht; sie reden nicht durch ihren Hals.

8. Die solche machen, sind gleich also : und Alle, die auf sie hoffen.

9. Aber Israel hoffe auf den Herrn : der ist ihre Hülfe und Schild.

10. Das Haus Aarons hoffe auf den Herrn : der ist ihre Hülfe und Schild.

11. Die den Herrn fürchten, hoffen auf den Herrn : der ist ihre Hülfe und Schild.

12. Der Herr denket an uns und segnet uns : er segnet das Haus Israel, er segnet das Haus Aarons;

13. Er segnet, die den Herrn fürchten : beide Kleine und Große.

14. Der Herr segne euch je mehr und mehr : euch und eure Kinder.

15. Ihr seid die Gesegneten des Herrn : der Himmel und Erde gemacht hat.

16. Der Himmel allenthalben ist des Herrn : aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben.

17. Die Todten werden dich, Herr, nicht loben : noch die hinunter fahren in die Stille;

18. Sondern wir loben den Herrn : von nun an bis in Ewigkeit, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 24. Morning Prayer.

Psalm 116. Dilexi, quoniam.

Das ist mir lieb : daß der Herr meine Stimme und mein Flehen hört,

2. Daß er sein Ohr zu mir neigte : darum will ich mein Lebenlang ihn anrufen.

3. Stricke des Todes hatten mich umfangen : und Angst der Hölle hatte mich getroffen.

4. Ich kam in Jammer und Noth; aber ich rief an den Namen des Herrn : O Herr, errette mein Seele!

5. Der Herr ist gnädig und gerecht : und unser Gott ist barmherzig.

6. Der Herr behütet die Einfältigen : Wenn ich unterliege, so hilft er mir.

7. Sei nun wieder zufrieden, meine Seele : denn der Herr thut dir Gutes.

8. Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen : meine Augen von den Thränen, meinen Fuß vom Gleiten.

9. Ich will wandeln vor dem Herrn : im Lande der Lebendigen.

10. Ich glaube, darum rede ich; ich werde aber sehr geplagt : ich sprach in meinem Zagen; alle Menschen sind Lügner.

11. Wie soll ich dem Herrn vergelten alle seine Wohlthat : die er an mir thut?

12. Ich will den heilsamen Kelch nehmen : und des Herrn Namen predigen.

13. Ich will mein Gelübde dem Herrn bezahlen, vor allem seinem Volk : Der Tod seiner Heiligen ist werth gehalten vor dem Herrn.

14. O Herr, ich bin dein Knecht : ich bin dein Knecht, deiner Magd Sohn; du hast meine Bande zerrissen.

15. Dir will ich Dank opfern : und des Herrn Namen predigen.

16. Ich will mein Gelübde dem Herrn bezahlen, vor allem seinem Volk : in den Höfen am Hause des Herrn, in dir Jerusalem. Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 117. Laudate Dominum.

Lobet den Herrn, alle Heiden : preiset ihn, alle Völker.

2. Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns : in Ewigkeit, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 118. Confitemini Domino.

Danket dem Herrn; denn er ist freundlich : und seine Güte währet ewiglich.

2. Es sage nun Israel : Seine Güte währet ewiglich.

3. Es sage nun das Haus Aaron : Seine Güte währet ewiglich.

4. Es sagen nun, die den Herrn fürchten : Seine Güte währet ewiglich.

5. In der Angst rief ich den Herrn an : und der Herr erhörte mich und tröstete mich.

6. Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht : was können mir Menschen thun?

7. Der Herr ist mit mir, mir zu helfen : und ich will meine Lust sehen an meinen Feinden.

8. Es ist gut auf den Herrn vertrauen : und sich nicht verlassen auf Menschen.

9. Es ist gut auf den Herrn vertrauen : und sich nicht verlassen auf Fürsten.

10. Alle Heiden umgeben mich : aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen.

11. Sie umgeben mich allenthalben : aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen.

12. Sie umgeben mich wie Bienen, sie dämpfen wie Feuer in Dornen : aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen.

13. Man stößt mich, daß ich fallen soll : aber der Herr hilft mir.

14. Der Herr ist meine Macht, und mein Psalm : und ist mein Heil.

15. Man singet mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten : Die Rechte des Herrn behält den Sieg;

16. Die Rechte des Herrn ist erhöhet : die Rechte des Herrn behält den Sieg.

17. Ich werde nicht sterben, sondern leben : und des Herrn Werk verkündigen.

18. Der Herr züchtiget mich wohl : aber er gibt mich dem Tode nicht.

19. Thut mir auf die Thore der Gerechtigkeit : daß ich dahinein gehe, und dem Herrn danke.

20. Das ist das Thor des Herrn : die Gerechten werden dahinein gehen.

21. Ich danke dir : daß du mich demüthigest, und hilfst mir.

22. Der Stein, den die Bauleute verworfen : ist zum, Eckstein geworden.

23. Das ist vom Herrn geschehen : und ist ein Wunder vor unsern Augen.

24. Dies ist der Tag, den der Herr macht : lasset uns freuen, und fröhlich darinnen sein.

25. O Herr hilf : o Herr, laß wohl gelingen!

26. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn : Wir segnen euch, die ihr vom Hause des Herrn seid.

27. Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet : Schmücket das Fest mit Maien, bis an die Hörner des Altars.

28. Du bist mein Gott, und ich danke dir : mein Gott, ich will dich preisen.

29. Danket dem Herrn; denn er ist freundlich : und seine Güte währet ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 24. Evening Prayer.

Psalm 119.

Beati immaculati.

Wohl denen, die ohne Wandel leben : die im Gesetz des Herrn wandeln.

2. Wohl denen, die seine Zeugnisse halten : die ihn von ganzem Herzen suchen.

3. Denn welche auf seinen Wegen wandeln : die thun kein Übels.

4. Du hast geboten : fleißig zu halten deine Befehle.

5. O, daß mein Leben deine Rechte : mit ganzem Ernst hielte!

6. Wenn ich schaue allein auf deine Gebote : so werde ich nicht zu Schanden.

7. Ich danke dir von rechtem Herzen : daß du mich lehrest die Rechte deiner Gerechtigkeit.

8. Deine Rechte will ich halten : verlaß mich nimmermehr.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

In quo corriget?

Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen : Wenn er sich hält nach deinen Worten.

10. Ich suche dich von ganzem Herzen : laß mich nicht fehlen deiner Gebote.

11. Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wieder dich sündige.

12. Gelobet seist du, Herr : Lehre mich deine Rechte.

13. Ich will mit meinen Lippen erzählen : alle Rechte deines Mundes.

14. Ich freue mich des Weges deiner Zeugnisse : als über allerlei Reichthum.

15. Ich rede, was du befohlen hast : und schaue auf deine Wege.

16. Ich habe Lust zu deinen Rechten : und vergesse deine Worte nicht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Retribue servo tuo.

Thue wohl deinem Knecht : daß ich lebe und dein Wort halte.

18. Öffne mir die Augen : daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.

19. Ich bin ein Gast auf Erden : verbirg deine Gebote nicht vor mir.

20. Meine Seele ist zermalmet vor Verlangen : nach deinen Rechten allezeit.

21. Du schiltst die Stolzen : verflucht sind, die von deiner Geboten fehlen.

22. Wende von mir Schmach und Verachtung : denn ich halte deine Zeugnisse.

23. Es sitzen auch die Fürsten, und reden wider mich : aber dein Knecht redet von deinen Rechten.

24. Ich habe Lust zu deinen Zeugnissen : die sind meine Rathsleute.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Adhaesit pavimento.

Meine Seele liegt im Staube : erquicke mich nach deinem Wort.

26. Ich erzähle meine Wege, und du erhörest mich : lehre mich deine Rechte.

27. Unterweise mich den Weg deiner Befehle : so will ich reden von deinen Wundern.

28. Ich gräme mich, daß mir das Herz verschmachtet : stärke mich nach deinem Wort.

29. Wende von mir den falschen Weg : und gönne mir dein Gesetz.

30. Ich habe den Weg der Wahrheit erwählet : deine Rechte habe ich vor mich gestellet.

31. Ich hange an deinen Zeugnissen : Herr, laß mich nicht zu Schanden werden.

32. Wenn du mein Herz tröstest : so laufe ich den Weg deiner Gebote.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 25. Morning Prayer.

Legem pone.

Zeige mir, Herr, den Weg deiner Rechte : daß ich sie bewahre bis ans Ende.

34. Unterweise mich, daß ich bewahre dein Gesetz : und halte es von ganzem Herzen.

35. Führe mich auf dem Steige deiner Gebote : denn ich habe Lust dazu.

36. Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen : und nicht zum Geiz.

37. Wende meine Augen ab, daß sie nicht sehen nach unnützer Lehre : sondern erquicke mich auf deinem Wege.

38. Laß deinen Knecht dein Gebot festiglich für dein Wort halten : daß ich dich fürchte.

39. Wende von mir die Schmach, die ich scheue : denn deine Rechte sind lieblich.

40. Siehe, ich begehre deiner Befehle : erquicke mich mit deiner Gerechtigkeit.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Et veniat super me.

Herr, laß mir deine Gnade widerfahren : deine Hülfe nach deinem Wort,

42. Daß ich antworten möge meinem Lästerer : denn ich verlasse mich auf dein Wort.

43. Und nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit : denn ich hoffe auf deine Rechte.

44. Ich will deine Gesetze halten allewege : immer und ewiglich.

45. Und ich wandle fröhlich : denn ich suche deine Befehle.

46. Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen : und schäme mich nicht.

47. Und habe Lust an deinen Geboten : und sind mir lieb,

48. Und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, die mir lieb sind : und rede von deinen Rechten.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Memor esto servi tui.

Gedenke deinem Knechte an dein Wort : auf welches du mich lässest hoffen.

50. Das ist mein Trost in meinem Elend : denn dein Wort erquicket mich.

51. Die Stolzen haben ihren Spott an mir : dennoch weiche ich nicht von deinem Gesetz.

52. Herr, wenn ich gedenke, wie du von der Welt her gerichtet hast : so werde ich getröstet.

53. Ich bin entbrannt über die Gottlosen : die dein Gesetz verlassen.

54. Deine Rechte sind mein Lied : in dem Hause meiner Wallfahrt.

55. Herr, ich gedenke des Nachts an deinen Namen : und halte dein Gesetz.

56. Das ist mein Schatz : daß ich deine Befehle halte.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Portio mea, Domine.

Ich habe gesagt, Herr, das soll mein Erbe sein : daß ich deine Wege halte.

58. Ich flehe vor deinem Angesicht von ganzem Herzen : sei mir gnädig nach deinem Wort.

59. Ich betrachte meine Wege : und kehre meine Füße zu deinen Zeugnissen.

60. Ich eile und säume mich nicht : zu halten deine Gebote.

61. Der Gottlosen Rotte beraubet mich : aber ich vergesse deines Gesetzes nicht.

62. Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken : für die Rechte deiner Gerechtigkeit.

63. Ich halte mich zu denen, die dich fürchten : und deine Befehle halten.

64. Herr, die Erde ist voll deiner Güte : lehre mich deine Rechte.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Bonitatem fecisti.

Du thust Gutes deinem Knechte, Herr : nach deinem Wort.

66. Lehre mich heilsame Sitten und Erkennetniß : denn ich glaube deinen Geboten.

67. Ehe ich gedemüthiget ward, irrete ich : nun aber halte ich dein Wort.

68. Du bist gütig und freundlich : lehre mich deine Rechte.

69. Die Stolzen erdichten Lügen über mich : ich aber halte von ganzem Herzen deine Befehle.

70. Ihr Herz ist dick wie Schmeer : ich aber habe Lust an deinem Gesetz.

71. Es ist mir lieb, daß du mich gedemüthiget hast : daß ich deine Rechte lerne.

72. Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber : denn viel tausend Stücke Gold und Silber.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 25. Evening Prayer.

Manus tuae fecerunt me.

Deine Hand hat mich gemacht und bereitet : unterweise mich, daß ich deine Gebote lerne.

74. Die dich fürchten, sehen mich und freuen sich : denn ich hoffe auf dein Wort.

75. Herr, ich weiß, daß deine Gerichte recht sind : und hast mich getreulich gedemüthiget.

76. Deine Gnade müsse mein Trost sein : wie du deinem Knechte zugesagt hast.

77. Laß mir deine Barmherzigkeit widerfahren, daß ich lebe : denn ich habe Lust zu deinem Gesetz.

78. Ach, daß die Stolzen müßten zu Schanden werden, die mich mit Lügen niederdrücken : ich aber rede von deinen Befehl.

79. Ach, daß sich müßten zu mir halten, die dich fürchten und deine Zeugnisse kennen.

80. Mein Herz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten : daß ich nicht zu Schanden werde.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Defecit anima mea.

Meine Seele verlanget nach deinem Heil : ich hoffe auf dein Wort.

82. Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort : und sagen; Wann tröstest du mich?

83. Denn ich bin wie ein Haut im Rauch : deine Rechte vergesse ich nicht.

84. Wie lange soll dein Knecht warten : Wann willst du Gericht halten über meine Verfolger?

85. Die Stolzen graben mir Gruben : die nicht sind nach deinem Gesetz.

86. Deine Gebote sind eitel Wahrheit : Sie verfolgen mich mit Lügen; hilf mir.

87. Sie haben mich schier umgebracht auf Erden : ich aber verlasse deine Befehle nicht.

88. Erquicke mich durch deine Gnade : daß ich halte die Zeugnisse deines Mundes.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

In aeternum. Domine.

Herr, dein Wort bleibet ewiglich : so weit der Himmel ist;

90. Deine Wahrheit währet für und für : Du hast die Erde zugerichtet, und sie bleibet stehen.

91. Es bleibet täglich nach deinem Wort : denn es muß dir Alles dienen.

92. Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre : so wäre ich vergangen in meinem Elend.

93. Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen : denn du erquickest mich damit.

94. Ich bin dein, hilf mir : denn ich suche deine Befehle.

95. Die Gottlosen warten auf mich, daß sie mich umbringen : ich aber merke auf deine Zeugnisse.

96. Ich habe alles Dinges ein Ende gesehen : aber dein Gebot währet.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Quomodo dilexi!

Wie habe ich dein Gesetz so lieb : Täglich rede ich davon.

98. Du machst mich mit deinem Gebot weiser, denn meine Feinde sind : denn es ist ewiglich mein Schatz.

99. Ich bin gelehrter, denn alle meine Lehrer : denn deine Zeugnisse sind meine Rede.

100. Ich bin klüger, denn die Alten : denn ich halte deine Befehle.

101. Ich wehre meinem Fuß alle bösen Wege : daß ich dein Wort halte.

102. Ich weiche nicht von deinen Rechten : denn du lehrest mich.

103. Dein Wort ist meinem Munde : süßer denn Honig.

104. Dein Wort macht mich klug : darum hasse ich alle falsche Wege.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 26. Morning Prayer.

Lucerna pedibus meis.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte : und ein Licht auf meinem Wege.

106. Ich schwöre, und will es halten : daß ich die Rechte deiner Gerechtigkeit halten will.

107. Ich bin sehr gedemüthiget : Herr, erquicke mich nach deinem Wort.

108. Laß dir gefallen, Herr, das willige Opfer meines Mundes : und lehre mich deine Rechte.

109. Ich trage meine Seele immer in meinen Händen : und ich vergesse deines Gesetzes nicht.

110. Die Gottlosen legen mir Stricke : ich aber irre nicht von deinem Befehl.

111. Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe : denn sie sind meines Herzens Wonne.

112. Ich neige mein Herz : zu thun nach deinen Rechten immer und ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Iniquos odio habui.

Ich hasse die Flattergeister : und liebe dein Gesetz.

114. Du bist mein Schirm und Schild : ich hoffe auf dein Wort.

115. Weichet von mir, ihr Boshaftigen : ich will halten die Gebote meines Gottes.

116. Erhalte mich durch dein Wort, daß ich lebe : und laß mich nicht zu Schanden werden über meiner Hoffnung.

117. Stärke mich, daß ich genese : so will ich stets meine Lust haben an deinen Rechten.

118. Du zertrittst Alle, die deiner Rechten fehlen : denn ihre Trügerei ist eitel Lügen.

119. Du wirfst alle Gottlosen auf Erden weg wie Schlacken : darum liebe ich deine Zeugnisse.

120. Ich fürchte mich vor dir, daß mir die Haut schauert : und entsetze mich vor deinen Rechten.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Feci judicium.

Ich halte über dem Recht und Gerechtigkeit : übergib mich nicht denen, die mir wollen Gewalt thun.

122. Vertritt du deinen Knecht, und tröste ihn : daß mir die Stolzen nicht Gewalt thun.

123. Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil : und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.

124. Handle mit deinem Knechte nach deiner Gnade : und lehre mich deine Rechte.

125. Ich bin dein Knecht; unterweise mich : daß ich erkenne deine Zeugnisse.

126. Es ist Zeit, daß der Herr dazu thue : sie haben dein Gesetz zerrissen.

127. Darum liebe ich dein Gebot über Gold : und über feines Gold.

128. Darum halte ich stracks alle deine Befehle : ich hasse allen falschen Weg.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Mirabilia.

Deine Zeugnisse sind wunderbarlich : darum hält sie meine Seele.

130. Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreuet es : und macht klug die Einfältigen.

131. Ich thue meinen Mund auf, und begehre deine Gebote : denn mich verlanget darnach.

132. Wende dich zu mir, und sei mir gnädig : wie du pflegst zu thun denen, die deinen Namen lieben.

133. Laß meinen Gang gewiß sein in deinem Wort : und laß kein Unrecht über mich herrschen.

134. Erlöse mich von der Menschen Frevel : so will ich halten deine Befehle.

135. Laß dein Antlitz leuchten über deinen Knecht : und lehre mich deine Rechte.

136. Meine Augen fließen mit Wasser : daß man dein Gesetz nicht hält.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Justus es, Domine.

Herr, du bist gerecht : und dein Wort ist recht.

138. Du hast die Zeugnisse deiner Gerechtigkeit : und die Wahrheit hart geboten.

139. Ich habe mich schier zu Tode geeifert : daß meine Widersacher deiner Worte vergessen.

140. Dein Wort ist wohl geläutert : und dein Knecht hat es lieb.

141. Ich bin gering und verachtet : ich vergesse aber nicht deines Befehls.

142. Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit : und dein Gesetz ist Wahrheit.

143. Angst und Noth haben mich getroffen : ich habe aber Lust an deinen Geboten.

144. Die Gerechtigkeit deiner Zeugnisse ist ewig : unterweise mich, so lebe ich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 26. Evening Prayer.

Clamavi in toto corde meo.

Ich rufe von ganzem Herzen : erhöre mich, Herr, daß ich deine Rechte halte.

146. Ich rufe zu dir : hilf mir, daß ich deine Zeugnisse halte.

147. Ich komme frühe und schreie : auf dein Wort hoffe ich.

148. Ich wache frühe auf : daß ich rede von deinem Wort.

149. Höre meine Stimme nach deiner Gnade : Herr, erquicke mich nach deinen Rechten.

150. Meine boshaftigen Verfolger wollen mir zu : und sind ferne von deinem Gesetz.

151. Herr, du bist nahe : und deine Gebote sind eitel Wahrheit.

152. Zuvor weiß ich aber : daß du deine Zeugnisse ewiglich gegründet hast.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Vide humilitatem.

Siehe mein Elend, und errette mich : hilf mir aus, denn ich vergesse deines Gesetzes nicht.

154. Führe meine Sache und erlöse mich : erquicke mich durch dein Wort.

155. Das Heil ist ferne von den Gottlosen : denn sie achten deine Rechte nicht.

156. Herr, deine Barmherzigkeit ist groß : erquicke mich nach deinen Rechten.

157. Meiner Verfolger und Widersacher ist viel : ich weiche aber nicht von deinen Zeugnissen.

158. Ich sehe die Verächter, und thut mir wehe : daß sie dein Wort nicht halten.

159. Siehe, ich liebe deine Befehle : Herr, erquicke mich nach deiner Gnade.

160. Dein Wort ist nichts denn Wahrheit : alle Rechte deiner Gerechtigkeit währen ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Principes persecuti sunt.

Die Fürsten verfolgen mich ohne Ursache : und mein Herz fürchtet sich vor deinen Worten.

162. Ich freue mich über dein Wort : wie Einer, der eine große Beute krigt.

163. Lügen bin ich gram, und habe Greuel daran : aber dein Gesetz habe ich lieb.

164. Ich lobe dich des Tages siebenmal : um der Rechte willen deiner Gerechtigkeit.

165. Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben : und werden nicht straucheln.

166. Herr, ich warte auf dein Heil : und thue nach deinen Geboten.

167. Meine Seele hält deine Zeugnisse : und liebet sie sehr.

168. Ich halte deine Befehle und deine Zeugnisse : denn alle meine Wege sind vor dir.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Appropinquet deprecatio.

Herr, laß meine Klage vor dich kommen : unterweise mich nach deinem Wort.

170. Laß mein Flehen vor dich kommen : errette mich nach deinem Wort.

171. Meine Lippen sollen loben : wenn du mich deine Rechte lehrest.

172. Meine Zunge soll ihr Gespräch haben von deinem Wort : denn alle deine Gebote sind recht.

173. Laß mir deine Hand beistehen : denn ich habe erwählet deine Befehle.

174. Herr, mich verlanget nach deinem Heil : und ich habe Lust an deinem Gesetz.

175. Laß meine Seele leben, daß sie dich lobe : und deine Rechte mir helfen.

176. Ich bin ein verirrtes und verlorenes Schaf : suche deinen Knecht; denn ich vergesse deiner Gebote nicht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 27. Morning Prayer.

Psalm 120. Ad Dominum.

Ich rufe zu dem Herrn in meiner Noth : und er erhöret mich.

2. Herr, errette meine Seele von den Lügenmäulern : und von den falschen Zungen.

3. Was kann dir die falsche Zunge thun? Und was kann sie ausrichten  : sie ist wie scharfe Pfeile eines Starken, wie Feuer in Wachholdern.

4. Wehe mir, daß ich ein Fremdling bin unter Mesech : ich muß wohnen unter den Hütten Kedars.

5. Es wird meiner Seele bange, zu wohnen bei denen : die den Frieden hassen.

6. Ich halte Frieden; aber wenn ich rede : so fangen sie Krieg an.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 121. Levavi oculus.

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen : von welchen mir Hülfe kommt.

2. Meine Hülfe kommt von dem Herrn : der Himmel und Erde gemacht hat.

3. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen : und der dich behütet, schläft nicht.

4. Siehe, der Hüter Israels : schläft noch schlummert nicht.

5. Der Herr behütet dich : der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,

6. Daß dich des Tages die Sonne nicht steche : noch der Mond des Nachts.

7. Der Herr behüte dich vor allem Übel : er behüte deine Seele.

8. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang : von nun an bis in Ewigkeit.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 122. Laetatus sum.

Ich freute mich deß, daß mir geredet ist : daß wir werden ins Haus des Herrn gehen;

2. Und daß unsere Füße werden stehen : in deinen Thoren, Jerusalem.

3. Jerusalem ist gebauet, daß es eine Stadt sei : da man zusammenkommen soll.

4. Da die Stämme hinauf gehen sollen, nämlich die Stämme des Herrn : zu predigen dem Volk Israel, zu danken dem Namen des Herrn.

5. Denn daselbst sitzen die Stühle zu Gericht : die Stühle des Hauses Davids.

6. Wünschet Jerusalem Glück : Es müsse wohl gehen denen, die dich lieben.

7. Es müsse Friede sein in deinen Mauern : und Glück in deinen Palästen.

8. Um meiner Brüder und Freunde willen : will ich dir Frieden wünschen.

9. Um des Hauses willen des Herrn, unsers Gottes : will ich dein Bestes suchen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 123. Ad te levavi oculos meos.

Ich hebe meine Augen zu dir : der du im Himmel sitzest.

2. Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frauen : also sehen unsere Augen auf den Herrn, unsern Gott, bis er uns gnädig werde.

3. Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig : denn wir sind sehr voll Verachtung.

4. Sehr voll ist unsere Seele der Stolzen Spott : und der Hoffärtigen Verachtung.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 124. Nisi quia Dominus.

Wo der Herr nicht bei uns wäre, so sage Israel : wo der Herr nicht bei uns wäre, wenn die Menschen sich wider uns setzen;

2. So verschlängen sie uns lebendig : Wenn ihr Zorn über uns ergrimmete;

3. So ersäufte uns Wasser : Ströme gingen über unsere Seele;

4. Es gingen Wasser allzu hoch : über unsere Seele.

5. Gelobet sei der Herr : daß er uns nicht gibt zum Raube in ihre Zähne.

6. Unsere Seele ist entronnen, wie ein Vogel dem Strick des Voglers : der Strick ist zerrissen, und wir sind los.

7. Unsere Hülfe stehet im Namen des Herrn : der Himmel und Erde gemacht hat.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 125. Qui confidunt.

Die auf den Herrn hoffen, die werden nicht fallen : sondern ewiglich bleiben, wie der Berg Zion.

2. Um Jerusalem her sind Berge : und der Herr ist um sein Volk her, von nun an bis in Ewigkeit.

3. Denn der Gottlosen Scepter wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten : auf daß die Gerechten ihre Hand nicht ausstrecken zur Ungerechtigkeit.

4. Herr, thue wohl : den guten und frommen Herzen.

5. Die aber abweichen auf ihre krumme Wege, wird der Herr wegtreiben mit den Übelthätern : aber Friede sei über Israel.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 27. Evening Prayer.

Psalm 126. In convertendo.

Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird : so werden wir sein wie die Träumende.

2. Dann wird unser Mund voll Lachens : und unsere Zunge voll Rühmens sein.

3. Da wird man sagen unter den Heiden : Der Herr hat Großes an ihnen gethan;

4. Der Herr hat Großes an uns gethan : des sind wir fröhlich.

5. Herr, wende unser Gefängniß : wie du die Wasser gegen Mittag trocknest.

6. Die mit Thränen säen : werden mit Freuden ernten.

7. Sie gehen hin und weinen, und tragen edlen Samen : und kommen mit Freuden, und bringen ihre Garben.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 127. Nisi Dominus.

Wo der Herr nicht das Haus bauet : so arbeiten umsonst, die daran bauen.

2. Wo der Herr nicht die Stadt behütet : so wachet der Wächter umsonst.

3. Es ist umsonst, daß ihr frühe aufstehet, und hernach lange sitzet, und esset euer Brod mit Sorgen : denn seinen Freunden gibt er es schlafend.

4. Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn : und Leibesfrucht ist ein Geschenk.

5. Wie die Pfeile in der Hand eines Starken : also gerathen die jungen Knaben.

6. Wohl dem, der seinen Köcher derselben voll hat : die werden nicht zu Schanden, wenn sie mit ihren Feinden handeln im Thor.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 128. Beati omnes.

Wohl dem, der den Herrn fürchtet : und auf seinen Wegen gehet.

2. Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit : wohl dir, du hast es gut.

3. Dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock : um dein Haus herum.

4. Deine Kinder wie Ölzweige : um deinen Tisch her.

5. Siehe, also wird gesegnet der Mann : der den Herrn fürchtet.

6. Der Herr wird dich segnen aus Zion : daß du sehest das Glück Jerusalems dein Lebenlang;

7. Und sehest deiner Kinder Kinder : Friede über Israel.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 129. Saepe expugnaverunt.

Sie haben mich oft gedränget von meiner Jugend auf : so sage Israel.

2. Sie haben mich oft gedränget von meiner Jugend auf : aber sie haben mich nicht übermocht.

3. Die Pflüger haben auf meinen Rücken geackert : und ihre Furchen lang gezogen.

4. Der Herr, der gerecht ist : hat der Gottlosen Seile abgehauen.

5. Ach, daß müßten zu Schanden werden und zurückkehren Alle : die Zion gram sind!

6. Ach, daß sie müßten sein wie das Gras auf den Dächern : welches verdorret, ehe man es ausrauft.

7. Von welchem der Schnitter seine Hand nicht füllet : noch der Garbenbinder seinen Arm voll;

8. Und die vorüber gehen, nicht sprechen; Der Segen des Herrn sei über euch : wir segnen euch im Namen des Herrn.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 130. De profundis.

Aus der Tiefe : rufe ich, Herr, zu dir.

2. Herr, höre auf meine Stimme : laß deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens.

3. So du willst, Herr, Sünden zurechnen : Herr, wer wird bestehen?

4. Denn bei dir ist die Vergebung : daß man dich fürchte.

5. Ich harre des Herrn, meine Seele harret : und ich hoffe auf sein Wort.

6. Meine Seele wartet auf den Herrn : von einer Morgenwache bis zur andern.

7. Israel, hoffe auf den Herrn; denn bei dem Herrn ist die Gnade : und viel Erlösung bei ihm.

8. Und er wird Israel erlösen : aus allen seinen Sünden.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 131. Domine, non est.

Herr, mein Herz ist nicht hoffärtig : und meine Augen sind nicht stolz,

2. Und wandle nicht in großen Dingen : die mir zu hoch sind.

3. Wenn ich mein Seele nicht setzte und stillete : so ward meine Seele entwöhnet, wie Einer von seiner Mutter entwöhnet wird.

4. Israel, hoffe auf den Herrn : von nun an bis in Ewigkeit.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 28. Morning Prayer.

Psalm 132. Memento, Domine.

Gedenke, Herr, an David : und an alle seine Leiden,

2. Der dem Herrn schwur : und gelobte dem Mächtigen Jakobs;

3. Ich will nicht in die Hütte meines Hauses gehen : noch mich auf das Lager meines Bettes legen,

4. Ich will meine Augen nicht schlafen lassen : noch meine Augenlider schlummern,

5. Bis ich eine Stätte finde für den Herrn : zur Wohnung dem Mächtigen Jakobs.

6. Siehe, wir hören von ihr in Ephratha : wir haben sie gefunden auf dem Felde des Waldes.

7. Wir wollen in seine Wohnung gehen : und anbeten vor seinem Fußschemel.

8. Herr, mache dich auf zu deiner Ruhe : du und die Lade deiner Macht.

9. Deine Priester laß sich kleiden mit Gerechtigkeit : und deine Heiligen sich freuen.

10. Nimm nicht weg das Regiment deines Gesalbten : um deines Knechts Davids willen.

11. Der Herr hat David einen wahren Eid geschworen : davon wird er sich nicht wenden;

12. Ich will dir auf deinen Stuhl setzen : die Frucht deines Leibes.

13. Werden deine Kinder meinen Bund halten, und mein Zeugniß, das ich sie lehren werde : so sollen auch ihre Kinder auf deinem Stuhl sitzen ewiglich.

14. Denn der Herr hat Zion erwählet : und hat Lust, daselbst zu wohnen.

15. Dies ist meine Ruhe ewiglich : hier will ich wohnen, denn es gefällt mir wohl.

16. Ich will ihre Speise segnen : und ihren Armen Brod genug geben.

17. Ihre Priester will ich mit Heil kleiden : und ihre Heiligen sollen fröhlich sein.

18. Daselbst soll aufgehen das Horn Davids : ich habe meinen Gesalbten eine Leuchte zugerichtet.

19. Seine Feinde will ich mit Schanden kleiden : aber über ihm soll blühen seine Krone.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 133. Ecce, quam bonum!

Siehe, wie fein und lieblich ist es : daß Brüder einträchtig bei einander wohnen.

2. Wie der köstliche Balsam ist, der vom Haupt Aarons herab fließt in seinen ganzen Bart : der herab fließt in sein Kleid,

3. Wie der Thau, der vom Hermon herab fällt : auf die Berge Zions.

4. Denn daselbst verheizt der Herr Segen : und Leben immer und ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 134. Ecce nunc.

Siehe, lobet den Herrn : alle Knechte des Herrn;

2. Die ihr stehet des Nachts im Hause des Herrn : in den Vorhöfen des Hauses unsers Gottes.

3. Hebet eure Hände auf im Heiligthum : und lobet den Herrn.

4. Der Herr segne dich aus Zion : der Himmel und Erde gemacht hat.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 135. Laudate Nomen.

Lobet den Namen des Herrn : lobet, ihr Knechte des Herrn,

2. Die ihr stehet im Hause des Herrn : in den Höfen des Hauses unsers Gottes.

3. Lobet den Herrn, denn der Herr ist freundlich : lobsinget seinem Namen, denn er ist lieblich.

4. Denn der Herr hat sich Jakob erwählet : Israel zu seinem Eigenthum.

5. Denn ich weiß, daß der Herr groß ist : und unser Herr vor allen Göttern.

6. Alles, was er will, das thut er, im Himmel : auf Erden, im Meer und in allen Tiefen.

7. Der die Wolken läßt aufgehen vom Ende der Erde : der die Blitze sammt dem Regen macht, der den Wind aus heimlichen Örtern kommen läßt.

8. Der die Erstgeburten schlug in Egypten : beides der Menschen und des Viehes,

9. Und ließ seine Zeichen und Wunder kommen über dich, Egyptenland : über Pharao und alle seine Knechte.

10. Der viele Völker schlug : und tödtete mächtige Könige,

11. Sihon, der Amoriter König, und Og, den König zu Basan : und alle Königreiche in Canaan;

12. Und gab ihr Land zum Erbe : zum Erbe seinen Volk Israel.

13. Herr, dein Name währet ewiglich : dein Gedächtniß, Herr, währet für und für.

14. Denn der Herr wird sein Volk richten : und seinen Knechten gnädig sein.

15. Der Heiden Götzen sind Silber und Gold : von Menschenhänden gemacht.

16. Sie haben Mäuler, und reden nicht : sie haben Augen, und sehen nicht;

17. Sie haben Ohren, und hören nicht : auch ist kein Odem in ihrem Munde.

18. Die solche machen, sind gleich also : Alle, die auf solche hoffen.

19. Das Haus Israel lobe den Herrn : lobet den Herrn, ihr vom Hause Aarons;

20. Ihr vom Hause Levis, lobet den Herrn : die ihr den Herrn fürchtet, lobet den Herrn.

21. Gelobet sei der Herr aus Zion : der zu Jerusalem wohnet, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 28. Evening Prayer.

Psalm 136. Confitemini.

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich : denn seine Güte währet ewiglich.

2. Danket dem Gott aller Götter : denn seine Güte währet ewiglich.

3. Danket dem Herrn aller Herren : denn seine Güte währet ewiglich.

4. Der große Wunder thut allein : denn seine Güte währet ewiglich.

5. Der die Himmel ordentlich gemacht hat : denn seine Güte währet ewiglich.

6. Der die Erde aufs Wasser ausgebreitet hat : denn seine Güte währet ewiglich.

7. Der große Lichter gemacht hat : denn seine Güte währet ewiglich.

8. Die Sonne, dem Tag vorzustehen : denn seine Güte währet ewiglich.

9. Den Mond und Sterne, der Nacht vorzustehen : denn seine Güte währet ewiglich.

10. Der Egypten schlug an ihren Erstgeburten : denn seine Güte währet ewiglich.

11. Und führete Israel heraus : denn seine Güte währet ewiglich.

12. Durch mächtige Hand und ausgerecktem Arm : denn seine Güte währet ewiglich.

13. Der das Schilfmeer theilte in zwei Theile : denn seine Güte währet ewiglich.

14. Und ließ Israel durchhin gehen : denn seine Güte währet ewiglich.

15. Der Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stieß : denn seine Güte währet ewiglich.

16. Der sein Volk führete durch die Wüste : denn seine Güte währet ewiglich.

17. Der große Könige schlug : denn seine Güte währet ewiglich.

18. Und erwürgete mächtige Könige : denn seine Güte währet ewiglich.

19. Sihon, der Amoriter König : denn seine Güte währet ewiglich.

20. Und Og, den König zu Basan : denn seine Güte währet ewiglich.

21. Und gab ihr Land zum Erbe : denn seine Güte währet ewiglich.

22. Zum Erbe seinem Knechte Israel : denn seine Güte währet ewiglich.

23. Denn er gedachte an uns, da wir unterdrückt waren : denn seine Güte währet ewiglich.

24. Und erlösete uns von unsern Feinden : denn seine Güte währet ewiglich.

25. Der allem Fleisch Speise gibt : denn seine Güte währet ewiglich.

26. Danket dem Gott vom Himmel : denn seine Güte währet ewiglich.

27. Danket dem Herrn aller Herren :denn seine Güte währet ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 137. Super flumina.

An den Wassern zu Babel saßen wir, und weineten : wenn wir an Zion gedachten.

2. Unsere Harfen hingen wir : an die Weiden die darinnen sind.

3. Denn daselbst hießen uns singen, die uns gefangen hielten, und in unserm Heulen fröhlich sein : Lieber, singet uns ein Lied von Zion.

4. Wie sollten wir des Herrn Lied singen : in fremden Landen?

5. Vergesse ich dein Jerusalem : so werde meiner Rechten vergessen.

6. Meine Zunge müsse an meinem Gaumen kleben, wo ich nicht dein gedenke : wo ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein.

7. Herr, gedenke der Kinder Edoms am Tag Jerusalems : die da sagen; Rein ab, rein ab, bis auf ihren Boden.

8. Du verstörte Tochter Babel : wohl dem, der dir vergilt, wie du uns gethan hast.

9. Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt : und zerschmettert sie an dem Stein.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 138. Confitebor tibi.

Ich danke dir von ganzem Herzen : vor den Göttern will ich dir lobsingen.

2. Ich will anbeten zu deinem heiligen Tempel, und deinem Namen danken, um deine Güte und Treue : denn du hast deinen Namen über Alles herrlich gemacht durch dein Wort.

3. Wenn ich dich anrufe, so erhöre mich : und gib meiner Seele große Kraft.

4. Es danken dir, Herr, alle Könige auf Erden : daß sie hören das Wort deines Mundes;

5. Und singen auf den Wegen des Herrn : daß die Ehre des Herrn groß sei.

6. Denn der Herr ist hoch, und siehet auf das Niedrige : und kennet die Stolzen von ferne.

7. Wenn ich mitten in der Angst wandle; so erquickst du mich : und streckest deine Hand über den Zorn meiner Feinde, und hilfst mir mit deiner Rechten.

8. Der Herr wird es ein Ende machen um meinetwillen : Herr, deine Güte ist ewig. Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 29. Morning Prayer.

Psalm 139. Domine, probasti.

Herr, du erforschest mich und kennest mich : Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.

2. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.

3. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht alles wissest.

4. Du schassest es, was ich vor oder hernach thue : und hältst deine Hand über mir.

5. Solche Erkennetniß ist mir zu wunderlich und zu hoch : ich kann es nicht begreifen.

6. Wo soll ich hingehen vor deinem Geist : Und wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht?

7. Führe ich gen Himmel, so bist du da : bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da.

8. Nähme ich Flügel der Morgenröthe : und bliebe am äußersten Meer;

9. So würde mich doch deine Hand daselbst führen : und deine Rechte mich halten.

10. Spräche ich; Finsterniß möge mich decken : so muß die Nacht auch Licht um mich sein.

11. Denn auch Finsterniß ist nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag : Finsterniß ist wie das Licht.

12. Denn du hast meine Nieren in deiner Gewalt : du warest über mir im Mutterleibe.

13. Ich danke dir darüber, daß ich wunderbarlich gemacht bin : wunderbarlich sind deine Werke, und das erkennet meine Seele wohl.

14. Es war dir mein Gebein nicht verhohlen, da ich im Verborgenen gemacht ward : da ich gebildet ward unten in der Erde.

15. Deine Augen sahen mich : da ich noch unbereitet war;

16. Und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben : die noch werden sollten, und derselben keiner da war.

17. Aber wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken : Wie ist ihrer so eine große Summe!

18. Sollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein, denn des Sandes : Wenn ich aufwache, bin ich noch bei dir.

19. Ach, Gott, daß du tödtest die Gottlosen : und die Blutgierigen von mir weichen müßten.

20. Denn sie reden von dir lästerlich : und deine Feinde erheben sich ohne Ursach.

21. Ich hasse ja, Herr, die dich hassen : und verdrießt mich auf sie, daß sie sich wider dich setzen.

22. Ich hasse sie in rechten Ernst : darum sind mir feind.

23. Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz : prüfe mich, und erfahre, wie ich es meine.

24. Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin : und leite mich auf ewigem Wege.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 140. Eripe me, Domine.

Errette mich, Herr, von den bösen Menschen : behüte mich vor den frevelhaften Leuten.

2. Die Böses gedenken in ihrem Herzen : und täglich Krieg erregen.

3. Sie schärfen ihre Zunge, wie eine Schlange : Otterngift ist unter ihren Lippen.

4. Bewahre mich, Herr, vor der Hand der Gottlosen : behüte mich vor den frevelhaften Leuten, die meinen Gang gedenken umzustoßen.

5. Die Hoffärtigen legen mir Stricke, und breiten mir Seile aus zum Netz : und stellen mir Fallen an den Weg.

6. Ich aber sage zum Herrn; Du bist mein Gott : Herr, vernimm die Stimme meines Flehens.

7. Herr, Herr, meine starke Hülfe : du beschirmst mein Haupt zu der Zeit des Streits.

8. Herr, laß dem Gottlosen seine Begierde nicht : stärke seinen Muthwillen nicht, sie möchten sichs erheben.

9. Das Unglück, davon meine Feinde rathschlagen : müsse auf ihren Kopf fallen.

10. Er wird Strahlen über sie schütten : er wird sie mit Feuer tief in die Erde schlagen, daß sie nimmer nicht aufstehen.

11. Ein böses Maul wird kein Glück haben auf Erden : ein frevelhafter böser Mensch wird verjagt und gestürzt werden.

12. Denn ich weiß, daß der Herr wird des Elenden Sache : und der Armen Recht ausführen.

13. Auch werden die Gerechten deinem Namen danken : und die Frommen werden vor deinem Angesicht bleiben.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 141. Domine, clamavi.

Herr, ich rufe zu dir; eile zu mir : vernimm meine Stimme, wenn ich dich anrufe.

2. Mein Gebet müsse vor dir taugen wie ein Räuchopfer : meiner Hände Aufheben, wie ein Abendopfer.

3. Herr, behüte meinen Mund : und bewahre meine Lippen.

4. Neige mein Herz nicht auf etwas Böses, ein gottloses Wesen zu führen mit den Übelthätern : daß ich nicht esse von dem, was ihnen geliebet.

5. Der Gerechte schlage mich freundlich : und strafe mich;

6. Das wird mir so wohl thun wie Balsam auf meinem Haupt : denn ich bete stets, daß sie mir nicht Schaden thun.

7. Ihre Führer müssen gestürzt werden über einen Fels : so wird man dann meine Rede hören, daß sie lieblich sei.

8. Unsere Gebeine sind zerstreuet bis zur Hölle : wie Einer das Land zerreißet und zerwühlet.

9. Denn auf dich, Herr Herr, sehen meine Augen : ich traue auf dich, verstoße meine Seele nicht.

10. Bewahre mich vor dem Stricke, den sie mir gelegt haben : und von der Falle der Übelthäter.

11. Die Gottlosen müssen in ihr eigen Netz fallen miteinander : ich aber immer vorüber gehen.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 29. Evening Prayer.

Psalm 142. Voce mea ad Dominum.

Ich schreie zum Herrn mit meiner Stimme : ich flehe dem Herrn mit meiner Stimme.

2. Ich schütte meine Rede vor ihm aus : und zeige an vor ihm meine Noth.

3. Wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst du dich meiner an : Sie legen mir Stricke auf dem Wege, da ich auf gehe.

4. Schaue zur Rechten, und siehe : da will mich Niemand kennen.

5. Ich kann nicht entfliehen; niemand nimmt sich meiner Seele an.

6. Herr, zu dir schreie ich, und sage : Du bist meine Zuversicht, mein Theil im Lande der Lebendigen.

7. Merke auf meine Klage : denn ich werde sehr geplaget;

8. Errette mich von meinen Verfolgern : denn sie sind mir zu mächtig.

9. Führe meine Seele aus dem Kerker, daß ich danke deinem Namen : Die Gerechten werden sich zu mir sammeln, wenn du mir wohl thust.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 143. Domine, exaudi.

Herr, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen um deiner Wahrheit willen : erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen;

2. Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.

3. Denn der Feind verfolget meine Seele und zerschlägt mein Leben zu Boden : er legt mich ins Finstere, wie die Todten in der Welt.

4. Und mein Geist ist in mir geängstet : mein Herz ist mir in meinem Leibe verzehret.

5. Ich gedenke an die vorigen Zeiten, ich rede von allen deinen Thaten : und sage von den Werken deiner Hände.

6. Ich breite meine Hände aus zu dir : meine Seele dürstet nach dir, wie ein dürres Land.

7. Herr, erhöre mich bald, mein Geist vergehet : verbirg dein Antlitz nicht von mir, daß ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren.

8. Laß mich frühe hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich : Thue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll; denn mich verlanget nach dir.

9. Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden : zu dir habe ich Zuflucht.

10. Lehre mich thun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott : dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.

11. Herr, erquicke mich um deines Namens willen : führe meine Seele aus der Noth um deiner Gerechtigkeit willen;

12. Und verstöre meine Feinde um deiner Güte willen : und bringe Alle um, die meine Seele ängstigen; denn ich bin dein Knecht.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 30 (and 31). Morning Prayer.

Psalm 144. Benedictus Dominus.

Gelobet sei der Herr, mein Hort : der meine Hände lehret streiten, und meine Füße kriegen,

2. Meine Güte und meine Burg, mein Schutz und mein Erretter, mein Schild, auf den ich traue : der mein Volk unter mich zwinget.

3. Herr, was ist der Mensch, daß du dich seiner so annimmst : und des Menschen Kind, daß du ihn so achtest?

4. Ist doch der Mensch gleichwie nichts : seine Zeit fähret dahin, wie ein Schatten.

5. Herr, neige deine Himmel, und fahre herab : taste die Berge an, daß sie rauchen.

6. Laß blitzen, und zerstreue sie : schieße deine Strahlen und schrecke sie.

7. Sende deine Hand von der Höhe, und erlöse mich und errette mich von großen Wassern, von der Hand der fremden Kinder,

8. Welcher Lehre ist kein Nütze : und ihre Werke sind falsch.

9. Gott, ich will dir ein neues Lied singen : ich will dir spielen auf dem Psalter von zehn Saiten,

10. Der du den Königen Sieg gibst : und erlöset deinen Knecht David vom mörderischen Schwert des Bösen.

11. Erlöse mich auch, und errette mich von der Hand der fremden Kinder : welcher Lehre ist kein Nütze, und ihre Werke sind falsch.

12. Daß unsere Söhne aufwachsen in ihrer Jugend, wie die Pflanzen : und unsere Töchter, wie die ausgehauenen Erker, gleichwie die Paläste;

13. Und unsere Kammern voll seien, die heraus geben können einen Vorrath nach dem andern : daß unsere Schafe tragen tausend und hundert tausend auf unsern Dörfern;

14. Daß unsere Ochsen viel arbeiten : daß kein Schade, kein Verlust, noch Klage auf unsern Gassen sei.

15. Wohl dem Volk, dem es also gehet : Aber wohl dem Volk, deß der Herr sein Gott ist!

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 145. Exaltabo te, Deus.

Ich will dich erhöhen, mein Gott, du König : und deinen Namen loben immer und ewiglich.

2. Ich will dich täglich loben : und deinen Namen rühmen immer und ewiglich.

3. Der Herr ist groß und sehr löblich : und seine Größe ist unaussprechlich.

4. Kindeskinder werden deine Werke preisen : und von deiner Gewalt sagen.

5. Ich will reden von deiner herrlichen schönen Pracht : und von deinen Wundern.

6. Daß man solle reden von deinen herrlichen Thaten : und daß man erzähle deine Herrlichkeit;

7. Daß man preise deine große Güte : und deine Gerechtigkeit rühme.

8. Gnädig und barmherzig ist der Herr : geduldig und von großer Güte.

9. Der Herr ist Allen gütig : und erbarmet sich aller seiner Werke.

10. Es sollen dir danken, Herr, alle deine Werke : und deine Heiligen dich loben,

11. Und die Ehre deines Königreiches rühmen : und von deiner Gewalt reden,

12. Daß den Menschenkindern deine Gewalt kund werde : und die ehrliche Pracht deines Königreichs.

13. Dein Reich ist ein ewiges Reich : und deine Herrschaft währet für und für.

14. Der Herr erhält Alle, die da fallen : und richtet auf Alle, die niedergeschlagen sind.

15. Aller Augen warten auf dich : und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.

16. Du thust deine Hand auf : und erfüllest Alles, was lebet, mit Wohlgefallen.

17. Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen : und heilig in allen seinen Werken.

18. Der Herr ist nahe Allen, die ihn anrufen : Allen, die ihn mit Ernst anrufen.

19. Er thut, was die Gottesfürchtigen begehren : und höret ihr Schreien, und hilft ihnen.

20. Der Herr behütet Alle, die ihn lieben : und wird vertilgen alle Gottlosen.

21. Mein Mund soll des Herrn Lob sagen : und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 146. Lauda, anima mea.

Lobe den Herrn, meine Seele. Ich will den Herrn loben, so lange ich lebe : und meinem Gott lobsingen, weil ich hier bin.

2. Verlasset euch nicht auf Fürsten : sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

3. Denn des Menschen Geist muß davon, und er muß wieder zur Erde werden : alsdann sind verloren alle seine Anschläge.

4. Wohl dem, deß Hülfe der Gott Jakobs ist : deß Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, stehet;

5. Der Himmel, Erde, Meer und Alles, was darinnen ist, gemacht hat : der Glauben hält ewiglich;

6. Der Recht schaffet denen, so Gewalt leiden : der die Hungrigen speiset.

7. Der Herr löset die Gefangenen : Der Herr macht die Blinden sehend.

8. Der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind : Der Herr liebet die Gerechten.

9. Der Herr behütet die Fremdlinge und Waisen, erhält die Wittwen : und kehret zurück den Weg der Gottlosen.

10. Der Herr ist König ewiglich : dein Gott, Zion, für und für, Halleluja.

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Day 30 (and 31). Evening Prayer.

Psalm 147. Laudate Dominum.

Lobet den Herrn, denn unsern Gott loben, das ist ein köstliches Ding : solches Lob ist lieblich und schön.

2. Der Herr bauet Jerusalem : und bringet zusammen die Verjagten Israels.

3. Er heilet, die zerbrochnen Herzens sind : und verbindet ihre Schmerzen.

4. Er zählet die Sterne : und nennet sie alle mit Namen.

5. Unser Herr ist groß und von großer Kraft : und ist unbegreiflich, wie er regieret.

6. Der Herr richtet auf die Elenden : und stößt die Gottlosen zu Boden.

7. Singet um einander dem Herrn mit Danken : und lobet unsern Gott mit Harfen;

8. Der den Himmel mit Wolken verdecket, und gibt Regen auf Erden : der Gras auf Bergen wachsen läßt;

9. Der dem Vieh sein Futter gibt : den jungen Raben, die ihn anrufen.

10. Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses : noch Gefallen an Jemandes Beinen.

11. Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten : die auf seine Güte hoffen.

12. Preise, Jerusalem, den Herrn : lobe Zion, deinen Gott.

13. Denn er macht fest die Riegel deiner Thore : und segnet deine Kinder darinnen.

14. Er schafft deinen Grenzen Frieden : und sättiget dich mit dem besten Weizen.

15. Er sendet seine Rede auf Erden : sein Wort läuft schnell.

16. Er gibt Schnee wie Wolle : er streuet Reif wie Asche.

17. Er wirft seine Schlossen wie Bissen : wer kann bleiben vor seinem Frost?

18. Er spricht, so zerschmilzet es : er läßt seinen Wind wehen, so thauet es auf.

19. Er zeiget Jakob sein Wort : Israel seine Sitten und Rechte.

20. So thut er keinen Heiden : noch läßt sie wissen seine Rechte, Halleluja!

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 148. Laudate Dominum.

Lobet, ihr Himmel, den Herrn : lobet ihn in der Höhe.

2. Lobet ihn, alle seine Engel : lobet ihn, alles sein Heer.

3. Lobet ihn, Sonne und Mond : lobet ihn, alle leuchtenden Sterne.

4. Lobet ihn, ihr Himmel allenthalben : und die Wasser, die oben am Himmel sind.

5. Die sollen loben den Namen des Herrn : denn er gebietet, so wird es geschaffen.

6. Er hält sie immer und ewiglich : er ordnet sie, daß sie nicht anders gehen müssen.

7. Lobet den Herrn auf Erden : ihr Wallfische und alle Tiefen;

8. Feuer, Hagel, Schnee, und Dampf : Strumwinde, die sein Wort ausrichten;

9. Berge und alle Hügel : fruchtbare Bäume und alle Cedern;

10. Thiere und alles Vieh : Gewürm und Vögel;

11. Ihr Könige auf Erden, und alle Leute : Fürsten, und alle Richter auf Erden;

12. Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen, sollen loben den Namen des Herrn : denn sein Name allein ist hoch, sein Lob gehet, soweit Himmel und Erde ist.

13. Und erhöhet das Horn seines Volks. Alle seine Heiligen sollen loben : die Kinder Israels, das Volk, das ihm dienet, Halleluja!

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 149. Cantate Domino.

Singet dem Herrn ein neues Lied : die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben.

2. Israel freue sich deß, der ihn gemacht hat : die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König.

3. Sie sollen loben seinen Namen im Reigen : mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen.

4. Denn der Herr hat Wohlgefallen an seinem Volk : er hilft den Elenden herrlich.

5. Die Heiligen sollen fröhlich sein : und preisen und rühmen auf ihren Lagern.

6. Ihr Mund soll Gott erhöhen : und sie sollen scharfe Schwerter in ihren Händen haben;

7. Daß sie Rache üben unter den Heiden : Strafe unter den Völkern;

8. Ihre Könige zu binden mit Ketten : und ihre Edlen mit eisernen Fesseln;

9. Daß sie ihnen thun das Recht, davon geschrieben ist : Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben. Halleluja!

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Psalm 150. Laudate Dominum.

Lobet den Herrn in seinem Heiligthum : lobet ihn in der Feste seiner Macht.

2. Lobet ihn in seinen Thaten : lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit;

3. Lobet ihn mit Posaunen : lobet ihn mit Psalter und Harfen;

4. Lobet ihn mit Pauken und Reigen : lobet ihn mit Saiten und Pfeifen;

5. Lobet ihn mit hellen Cymbeln : lobet ihn mit wohlklingenden Cymbeln.

6. Alles, was Odem hat : lobe den Herrn, Halleluja!

Ehre sei dem Vater, dem Sohne : und dem heiligen Geiste;

Wie es im Anfang war, jetzt ist, und immerdar sein wird : Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.